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17.5.2021
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Steckbrief zum Gedicht „Abschied" Joseph von Eichendorff (1788-1857) Abschied 1 O Täler weit, o Höhen, 2 O schöner, grüner Wald, 3 Du meiner Lust und Wehen 4 Andächt'ger Aufenthalt! 5 6 7 8 Da draußen, stets betrogen, Saust die geschäft'ge Welt, Schlag noch einmal die Bogen Um mich, du grünes Zelt! 9 Wenn es beginnt zu tagen, 10 Die Erde dampft und blinkt, 11 Die Vögel lustig schlagen, 12 Dass dir dein Herz erklingt: 13 Da mag vergehn, verwehen 14 Das trübe Erdenleid, 15 Da sollst du auferstehen 16 In junger Herrlichkeit! 17 Da steht im Wald geschrieben 18 Ein stilles, ernstes Wort 19 Von rechtem Tun und Lieben, 20 Und was des Menschen Hort. 21 Ich habe treu gelesen 22 Die Worte, schlicht und wahr, 23 Und durch mein ganzes Wesen 24 Ward's unaussprechlich klar. 25 Bald werd' ich dich verlassen, 26 Fremd in der Fremde gehn, 27 Auf buntbewegten Gassen 28 Des Lebens Schauspiel sehn; 29 Und mitten in dem Leben 30 Wird deines Ernst's Gewalt 31 Mich Einsamen erheben, 32 So wird mein Herz nicht alt. (1810) Joseph Freiherr von Eichendorff (Quelle: https://gedichte.xbib.de/Eich endorff gedicht Abschied.ht m) Notizen & Anmerkungen -immer Kreuzreime -er schreibt, als würde er bald sterben -> die Welt verlassen und Abschied von ihr und der Natur nehmen I -Natur wird bildhaft und teilweise personifiziert I dargestellt | -macht nachdenklich 6 aufeinanderfolgende Verse beginnen mit „D" Titel: Abschied Name des Autors: Steckbrief Joseph von Eichendorff Entstehungs-/Erscheinungsjahr: Thema: Natur und Aufbruch kurze Beschreibung: Flucht aus der Realität in den Wald & notwendiger Abschied von der Natur 1810 (aus der Epoche der Romantik) Deutungshypothese/Absicht des Gedichts:...
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Das lyrische Ich sehnt sich nach Ruhe und Einsamkeit und flüchtet in den Wald, wo er Schutz und Abgrenzung von der unpersönlichen und hektischen Realität erfährt. Jedoch ist dieser Schutz nicht ewig und eine Rückkehr zur Realität ist unvermeidbar. Inhalt Was beschreibt das Gedicht? Fasse den Inhalt jeder Strophe in max. zwei Sätzen zusammen. Strophe 1: Das lyrische Ich hebt die Ruhe und Schönheit des Waldes hervor, indem es ihm die Unpersönlichkeit und Hektik der weiten Welt gegenüberstellt. Strophe 2: Ein Spaziergang durch die friedliche Natur lässt dem lyrischen Ich sein Leid vergessen. Strophe 3: Die Stimmung kippt, denn es ist nicht mehr von Herrlichkeit, sondern von Stille und Ernsthaftigkeit die Rede. Der Wald zeigt dem lyrischen Ich, das eine Rückkehr zur Realität unvermeidbar ist. Strophe 4: Das lyrische Ich nimmt Abschied vom Wald, um zum Alltagsleben zurückzukehren. Zusammenhang zwischen Titel und Gedicht: Ein ,,Abschied" ist immer schmerzhaft, so wie die Erfahrung, die das lyrische Ich beim Verlassen des Waldes macht. Lyrisches Ich - Wer spricht im Gedicht? Woran erkennt man das? Der Gedichtinhalt wird von einer unbekannten Stimme wiedergegeben. Das lyrische Ich ist daher ein neutraler Sprecher, wobei das ,,Ich" nicht näher bezeichnet wird. Es wendet sich an den Wald, den es lobt. Aufbau/Form Verse und Strophen: 4 Strophen mit je 8 Versen Reimschema: Kreuzreime (abab, cdcd, ...) Metrum: dreihebiger Jambus (unbetont-betont), Ausnahme: S. 4, V. 2: ,,Fremd in der Fremde gehn" (unregelmäßiges Metrum, aber auch dreihebig (Daktylus+Trochäus)) Kadenz: ungerade Verse = 7 Silben (weibliche Kadenz-Versende unbetont) & gerade Verse = 6 Silben (männl. Kadenz = Versende betont) Sprache Stilmittel: Mittel Anapher & Binnenanapher sowie Apostrophe Antithese Pleonasmus Alliteration Alliteration Personifikation Lautmalerei (sausen) Personifikation Metapher Wirkung feierliche Anrede/Ansprache an den Wald (Ausrufesätze), pathetische Anrede, betont Emotionalität des lyrischen Ichs sowie Freiheitsgefühl Kontrast Höhen und Täler hebt den Facettenreichtum des Waldes hervor Unterstreichung des Naturaspekts Aufenthalt im Wald hat etwas Religiöses, Wald als natürlicher Schutzort Inhaltlicher Bruch/Kontrast zum heimischen Wald wird betont sowie das Fremde Die Welt außerhalb des Waldes wird dadurch lebhafter, Kontrastierung Verdeutlicht, dass das lyrische Ich die Nähe & Geborgenheit des Waldes sucht, Wald wirkt wie eine Mutter oder ein Vater, das Kind beschützt Belegstelle ,,O Täler weit, o Höhen/ O schöner, grüner Wald" (V. 1f.) ,,Täler [...] Höhen" (V.1) „grüner Wald" (V. 2) ,,Andächt'ger Aufenthalt" (V. 4) ,,Da draußen" (V. 5) ,,Saust die geschäft'ge Welt" (V. 6) ,,Schlag noch einmal die Bogen/Um mich, du grünes Zelt!" (V. 7f.) steht für den Wald, ,,Zelt" als „grünes Zelt" (V. 8) abgegrenzter Raum (Schutzort), der die negativ Hyperbeln Synästhesie Alliteration Anapher Inversion Oxymoron & Synästhesie Inversion konnotierte Welt abseits des Waldes aussperrt Betonung der Schönheit des Waldes verschiedene Sinneseindrücke unterstreichen Euphorie und unterstreichen positiven Bezug zum Wald vergeht -> Auferstehung (Beginn von etwas Neuem, Aufbruch als Ziel, religiöses Motiv) Betonung der Sehnsucht des vergehn, verwehen" (V. 13) lyrischen Ichs, dass das Endliche, das Erdenleid, Verstärkung des Ausdrucks von Sehnsucht und Euphorie des lyrischen Ichs Betonung des Sonnenaufgangs am Anfang der Strophe, Auferstehung nach dem ,,Tod" am Ende der Strophe Steigert beim Leser die Aufmerksamkeit, da Strophe 3 einen deutlichen Stimmungsumschwung vorweist (Stille und Ernsthaftigkeit im Vergleich zur zuvor noch beschriebenen Herrlichkeit in Strophe 2) ,,Die Erde dampft und blinkt" (V. 10) & ,,Die Vögel lustig schlagen" (V. 11) Die Worte erzeugen beim lyrischen Ich neue Erkenntnis, dass andere Wege eingeschlagen werden müssen. ,,Herz erklingt" (V. 12) ,,Die.../Die..." (V. 10f.); Anfangsbuchstabe ,,D" in den Versen 10-15 Strophe 2 besteht aus zwei invertierten Sätzen Ein stilles, ernste Wort" (V. 18) ,,Ich habe treu gelesen/Die Worte, schlicht und wahr" (V. 21f.) Pleonasmus Metapher & Periphrase Besondere Hervorhebung des Wortes ,,fremd" zeigt Vorbehalte, gar Ängste des lyrischen Ichs vor der Welt außerhalb des Waldes Herz = Seele, Andeutung, dass lyrisches Ich einen frühen (Seelen-)Tod sterben könnte Satzbau (parataktisch/hypotaktisch): Zeitformen: Fremd in der Fremde gehen ,,So wird mein Herz nicht alt" (V. 32) hypotaktischer Satzbau in Form eines Konditionalsatzes in Strophe 2 parataktischer Satzbau in Strophe 3 (invertiert & mit Enjambements in V. 17, 18, 21) Sätze erstrecken sich über vier Verse, d.h. jede Strophe besteht i.d.R. aus zwei Sätzen Präsens (V. 1-20), Perfekt (V. 21-24, Nach dem Lesen der Worte) & Futur I (Strophe 4, V. 25- 32, Ausblick) Interpretation Welche Stimmung ruft die Sprache hervor? Sprache verstärkt Kontrast zwischen Wald und Zivilisation (Stadt), Wald ist positiv besetzt, erzeugt Heiterkeit, Leichtigkeit und Leben (Auferstehung in Strophe 2), wohingegen Stadt mit Geschäftigkeit, Hektik und dem (Seelen-)Tod verbunden ist. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Inhalt, Form & Sprache? Das Metrum - hier der dreihebige Jambus- unterstützt und verstärkt die Stimmung des Gedichtes, da hier doch das Lob an den Wald überwiegt, sodass das Gedicht beschwingt daherkommt. Die Ausnahme des Metrums in V. 26 betont auf besondere Weise den Inhalt, um die Ängste des lyrischen Ichs vor der Zukunft im Besonderen zu betonen. Der im Gedicht deutlich hervortretende Kontrast zwischen dem positiv besetzen ,,Wald" und der negativ konnotierten Welt außerhalb des Waldes wird im Reimschema, dem Kreuzreim, offenbar. Auch die wechselnden Kadenzen (weiblich-männlich) untermauern, dass beide Welten nicht miteinander harmonisieren. Die obig aufgelisteten poetischen Gestaltungsmittel heben den Inhalt auf besondere Weise hervor und unterstreichen die Deutungshypothese.