Die Epoche des Fin de Siècle (1890-1914): Eine umfassende Analyse
Die Epochen Literatur des Fin de Siècle spiegelt eine Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher und kultureller Umbrüche wider. Diese Periode, die sich von 1890 bis 1914 erstreckt, zeichnet sich durch ein komplexes Menschenbild aus, das von erhöhter Sensibilität und technologischem Fortschritt geprägt ist. Die Menschen dieser Zeit entwickelten eine besondere Empfänglichkeit für Nervenreize, Empfindungen und traumhafte Visionen, während sie gleichzeitig mit einer zunehmend technikbestimmten Gesellschaft konfrontiert wurden.
Definition: Der Begriff "Fin de Siècle" (französisch für "Ende des Jahrhunderts") bezeichnet eine kulturgeschichtliche Epoche, die von Dekadenz, Ästhetizismus und einer zwiespältigen Haltung gegenüber der Moderne gekennzeichnet ist.
Im Kontext der Epochen Geschichte manifestiert sich das Weltbild des Fin de Siècle in einem ausgeprägten Ästhetizismus. Die Gesellschaft strebte danach, in allen Lebensbereichen das Schöne zu erkennen – selbst in vermeintlich grauenhaften Dingen. Die Naturwissenschaft erlangte eine beinahe allmächtige Position, während traditionelle religiöse Weltbilder zunehmend an Bedeutung verloren. Diese Entwicklung führte zu einer pessimistischen Weltsicht, die von einer allgegenwärtigen Verfallsstimmung geprägt war.
Die literarischen und künstlerischen Merkmale dieser Epochen Zusammenfassung zeigen sich in einem ausgeprägten Stilpluralismus. Charakteristisch sind die Abwendung vom Naturalismus, die Hinwendung zum Impressionismus mit seiner betonten Subjektivität sowie der Jugendstil mit seinem Fokus auf ästhetische Gestaltung. Die Neuromantik brachte eine Idealisierung der Vergangenheit und verstärkte Fantasieelemente mit sich. Besonders die Wiener Moderne entwickelte sich zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum, das die Ablehnung etablierter Kulturformen und das Gefühl der Unsicherheit thematisierte.