"Emilia Galotti" ist ein bedeutendes bürgerliches Trauerspiel von Gotthold Ephraim Lessing aus dem Erscheinungsjahr 1772. Das Stück spielt in der italienischen Residenzstadt Guastalla und thematisiert den Konflikt zwischen Bürgertum und Adel.
Die Kernaussage von Emilia Galotti liegt in der Kritik an der absolutistischen Herrschaft und der Willkür des Adels. Im Zentrum steht die tugendhafte bürgerliche Tochter Emilia, die zwischen ihre Pflicht zur Familie und der Bedrohung durch den Prinzen von Guastalla gerät. Die Figurenkonstellation zeigt den deutlichen Gegensatz zwischen dem lasterhaften Adel, vertreten durch den Prinzen Hettore Gonzaga, und dem tugendhaften Bürgertum, repräsentiert durch die Familie Galotti. Warum tötet der Vater Emilia Galotti? Der dramatische Höhepunkt erfolgt, als Odoardo Galotti seine Tochter auf deren eigenen Wunsch ersticht, um ihre Tugend vor dem Prinzen zu bewahren - ein Akt, der die extreme Ausweglosigkeit der Situation verdeutlicht.
Die Zusammenfassung des Werks zeigt, wie Lessing gesellschaftskritische Themen seiner Zeit verarbeitet: Die Macht des Adels, die Bedeutung bürgerlicher Tugenden und die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Was wollte Lessing mit Emilia Galotti sagen? Er kritisiert die Willkürherrschaft des Absolutismus und zeigt die moralische Überlegenheit des Bürgertums. Die Charakterisierung der Hauptfiguren offenbart tiefe psychologische Konflikte: Emilia zwischen Pflicht und Neigung, der Prinz zwischen Macht und Begierde, Odoardo zwischen Vaterpflicht und Moral. Das Thema der bürgerlichen Tugend und ihrer Bedrohung durch adlige Willkür wird durch den tragischen Ausgang des Stücks besonders eindringlich dargestellt.