Emilia Galottis Gefühlswelt und sprachliche Darstellung
In dieser Emilia Galotti Szenenanalyse wird Emilias emotionaler Zustand in zwei Textpassagen untersucht. Die Analyse konzentriert sich auf ihre Gefühle und deren sprachliche Vermittlung.
2. Aufzug, 6. Auftritt: S.28, V.10-35
Emilias Verfassung in dieser Szene ist von intensiver Angst und Verzweiflung geprägt. Sie befindet sich in einem Zustand der Hilflosigkeit und moralischen Bedrängnis.
Highlight: Emilia vermeidet es, den Namen des Prinzen auszusprechen, was ihre tiefe Angst verdeutlicht (V.15).
Sprachliche Auffälligkeiten:
- Emilia ist "außer sich" (V.10), was durch eine auffällige Satztrennung dargestellt wird und ihre Atemlosigkeit unterstreicht.
- Die Wiederholung, dass der Prinz "sehr dicht hinter" ihr ist (V.12 f.), verstärkt das Gefühl der Bedrängnis.
- Ihre Verzweiflung wird durch rhetorische Fragen wie "Was konnt ich sonst?" (V. 27f.) ausgedrückt.
Quote: "Angst den Frevel erlauben zu dürfen" (V. 34f.)
Diese Aussage zeigt Emilias Sorge um ihre Tugendhaftigkeit und ihre Furcht vor moralischem Fehlverhalten.
2. Aufzug, 6. Auftritt: S.31, V.3-22
In dieser Passage reflektiert Emilia über ihr Verhalten und zeigt eine Mischung aus Scham, Selbstkritik und Dankbarkeit.
Vocabulary: Tugendhaftigkeit - die moralische Reinheit und Anständigkeit einer Person.
Emilias Gefühlszustand:
- Sie fühlt sich ihrer Mutter unterlegen, erkennt aber später die Weisheit in deren Handeln (V. 3f., V.19f.).
- Scham und Selbstkritik kommen in ihrer Beschreibung als "albernes, furchtsames Ding" (Z.5f.) zum Ausdruck.
- Sie ringt mit ihrer Angst um Tugendhaftigkeit und der Sorge, für eitel gehalten zu werden (V. 20f.).
Example: Emilias innerer Konflikt zeigt sich in ihrem Versuch, ihre Gedanken zu kontrollieren und sich auf Appiani zu konzentrieren (V. 23).
Diese Emilia Galotti Interpretation zeigt, wie Lessing durch feine sprachliche Nuancen und innere Monologe die komplexe Gefühlswelt seiner Protagonistin darstellt. Die Emilia Galotti Figurenkonstellation wird hier besonders durch die Beziehung zwischen Emilia, dem Prinzen und ihrer Mutter beleuchtet, wobei Emilias innerer Kampf zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und persönlichen Gefühlen deutlich wird.