Die Aufklärung - Grundlagen und Weltbild
Die Aufklärung revolutionierte das Denken der Menschen. Immanuel Kant, einer der wichtigsten Philosophen dieser Zeit, fasste ihr Wesen mit dem berühmten Satz zusammen: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit." Der Mensch sollte seinen Verstand nutzen und zu einer mündigen Persönlichkeit werden.
Die zentralen Ideen der Epoche waren Fortschritt und Gleichheit. Die Menschen begannen, bestehende Strukturen kritisch zu hinterfragen - sei es die Religion, den Absolutismus oder die Gesellschaftsordnung. Besonders die Theodizee-Frage (warum lässt Gott Leiden zu?) stellte religiöse Grundsätze in Frage.
Gut zu wissen: Die Forderungen nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit stießen auf ein absolutistisches System, das Gehorsam verlangte. Diese Spannung führte zum Aufstieg des Bürgertums und zum allmählichen Niedergang des Adels.
Das aufklärerische Denken stellte die gottgegebene Vormachtstellung des Adels in Frage. Die Bauern lebten in Knechtschaft unter ihren Fürsten, aber das Bürgertum begann, sein Recht auf Selbstbestimmung einzufordern. Mit Bildung und Kapital konnten Bürger nun selbst Handel treiben, wodurch der Adel an Bedeutung verlor.