August Hermann Francke - Leben und Wirken im Pietismus
Der bedeutende Theologe und Pädagoge August Hermann Francke prägte mit seinem Wirken maßgeblich die pietistische Bewegung und das Bildungswesen im Deutschland des 17. und 18. Jahrhunderts. Geboren am 22. März 1663 in Lübeck, entstammte er einer angesehenen Juristenfamilie und zeigte schon früh außergewöhnliche intellektuelle Fähigkeiten.
Definition: Der Pietismus war eine protestantische Erneuerungsbewegung, die sich für eine Verinnerlichung des Glaubens und praktische Frömmigkeit einsetzte.
Seine akademische Laufbahn begann bereits mit 16 Jahren. Vor seinem Studium beherrschte er bereits mehrere Sprachen, darunter Englisch, Französisch, Latein, Hebräisch und Griechisch. An der Universität Leipzig gründete er das Collegium philobiblicum, wo er erstmals mit Phillip Jacob Spener, dem Begründer des Pietismus, in Kontakt kam.
Das prägende Ereignis in Franckes Leben war seine Bekehrung 1687 in Lüneburg. In einer tiefen Glaubenskrise erfuhr er eine intensive Gottesbegegnung, die sein weiteres Wirken fundamental bestimmte. Seine berühmten Worte dazu: "Als ich niederkniete, glaubte ich nicht, dass es einen Gott gäbe, und als ich aufstand, hätte ich seine Existenz ohne Furcht und Zweifel selbst bei Vergießung meines Blutes bezeugt."