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7.3.2021
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Nachkriegszeit (1945-ca. 1960) Allgemeingeschichtlicher Hintergrund: Das Ende des Zweiten Weltkriegs markierte einen tiefen Einschnitt in der deutschen Geschichte. Das in Trümmern liegende, in Besatzungszonen aufge- teilte Deutschland stand vor der Aufgabe, in Auseinandersetzung mit der Schuld an Krieg und Völkermord einen politisch-gesellschaftlich-kulturellen Neuanfang zu finden. Schon bald stand dieser Neuanfang unter dem Zeichen des Kalten Krieges, der die Siegermächte entzweite und zwischen die westlichen Zonen und die Ostzone den Elsernen Vorhang zog. Auf die Gründung der BRD als parlamentarischer, föderaler Demokratie mit sozialer Marktwirtschaft als Wirt- schaftssystem in Westdeutschland im Jahr 1949 folgte im gleichen Jahr in Ostdeutschland die Gründung der DDR als sozialistischer Einheitsstaat mit staatlich gelenkter Planwirtschaft. 1952 wurde die Grenze zur Bundesrepublik geschlossen, die Ausreise aus der DDR war nur noch über Berlin möglich. Zementiert wurde die Teilung Deutschlands durch die Einbindung der beiden Staaten in die Bündnissysteme von westlicher NATO und östlichem Warschauer Pakt 1955. Weltbild und Lebensauffassung: Die amerikanische Aufbauhilfe und die Währungsreform führ- ten in Westdeutschland zu einer raschen Verbesserung der Lebensbedingungen und einem brei- ten Einverständnis der Bevölkerung mit dem neuen Staatswesen. Das so genannte Wirtschafts- wunder ließ das Gefühl,,Wir sind wieder wer" aufkommen. Privater wirtschaftlicher Erfolg und Ausschöpfen der immer umfassenderen Konsummöglichkeiten bestimmten Leben und Denken weiter Bevölkerungsschichten. Davon beeinflusst nahm man die Restauration der gesellschaft- lichen Strukturen aus der Vorkriegszeit hin...
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und war bereit, die Rückkehr von treuen Dienern des NS-Systems in das System der Adenauer-Demokratie zu verdrängen. Unruhe in die überwiegend von traditionellen Anschauungen und Konventionen geprägte Alltagskultur brachte seit Mitte der 1950er Jahre in zunehmendem Maße die Jugend, die nach dem Vorbild ihrer amerikanischen Altersgenossen den Rock 'n' Roll eritdeckte. Literatur: In Westdeutschland wurden die aus dem Exil (S.400 f.) zurückkehrenden Autorinnen und Autoren zunächst kaum beachtet. Zu Ihrer Enttäuschung waren ihre Erfahrung und ihr Bel- trag zum Aufbau einer neuen demokratischen Kultur nicht gefragt. Das Interesse des Lesepubli- kums wandte sich stärker den Schriftstellern der so genannten inneren Emigration" (S.401) žu, die während des Dritten Reiches" Deutschland nicht verlassen hatten. Eine Ausnahme unter den Exilrückkehrern war Thomas Mann, dessen Werk in den 1950er Jahren fester Bestandteil des Literaturkanons wurde und als deutscher Beitrag zur Weltliteratur galt. Die bevorzugte Form der Generation der Nachkriegsautoren war die Kurzgeschichte in Anlehnung an die amerikanische Short Story. Sie wurde zur dominierenden Gattung der Trümmer- oder Kahlschlagliteratur" Tonangebend in der Lyrik war Gottfried Benn, der eine Zeit lang mit dem Nationalsozialismus sympathisiert hatte und nun in der Abkehr van allem Politischen ein Bekenntnis zum „absoluten Gedicht" ablegte: Im absurden Lauf der Geschichte leuchte sinnhaft nur das dichterische Wort auf. Ergänzt wurde diese Tendenz durch ein bildmächtiges, expressionistischen Traditionen ver- haftetes Sprechen im Gedicht und ab den frühen 1950er Jahren durch die optisch bzw. akustisch mit dem Material der Sprache spielenden Gebilde der konkreten Poesie. Auch auf dem Gebiet des Dramas stand das avantgardistische Formexperiment im absurden Theater mit seinen wit- zig-grotesken Szenarien und Ritualen im Vordergrund. Die Zeit der kritischen Auseinandersetzung mit der politisch-sozialen Entwicklung in der Bundesrepublik und der Aufarbeitung des Nationalsozialismus begann im Wesentlichen erst Ende der 1950er Jahre. Herausragende Beispiele hierfür waren die Gedichte von Hans Magnus Enzensberger und Günter Grass sowie dessen 1959 erschienener Roman,Die Blechtrommel". Diese Schriftsteller gehörten zu einer Gruppe von Autoren, die sich einmal jährlich mit Literatur- kritikern zu Lesungen und Diskussionen traf. Sie blieb zwar ein ganz informeller, loser Zusam- menschluss, ohne Verband oder Verein zu werden, hatte aber dennoch großen Einfluss auf das literarische Leben in der Bundesrepublik. Nach ihrem Gründungsjahr nannte sie sich die Gruppe 47 Weltbild und Lebensauffassung: Während die Wirtschaft in der Bundesrepublik expandierte, nahm das Unbehagen der Jungen Generation zu. Die Studentenbewegung forderte die Verände- rung der als autoritar empfundenen staatlichen und gesellschaftlichen Strukturen und eine Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Sie fand ihren Höhepunkt in den Unruhen im Jahr 1968. In den 1970er Jahren drohten die Aktivitäten der terroristischen RAF die Gesellschaft zu spalten (Deutscher Herbst 1977), obwohl es der sozialliberalen Regierung gelang, weite Teile der APO (Außerparlamentarische Opposition) und der Studentenbewegung aufzufangen. 167048 Literatur: Die um.1960 einsetzende Politisierung der Literatur in der Bundesrepublik zeigte sich nicht nur in den zeitkritischen Romanen einiger Autoren der Gruppe 47, die damit der neuen deutschen Literatur auch international Ansehen verschafften, sondern auch in der Lyrik und im Drama. Das politische Gedicht gewann wieder wie in den 1920er Jahren, zur Zeit der ,,Neuen Sachlichkeit" (S.394-396), an Bedeutung. Ein Vorbild für diese Art von gesellschaftlich enga- gierter Dichtung war das Werk des bis zu seinem Tod 1956 in der DDR lebenden Bertolt Brecht. Neben Brechts epischem Theater hielten zwei weitere Neuerungen auf den Bühnen Einzug: das politische Dokumentartheater, in dem zeitgeschichtliche Themen unter Verwendung von authentischem Material aufgearbeitet wurden, und das kritisch-realistische Volksstück. Ende der 1960er Jahre wurde in dem von Hans Magnus Enzensberger herausgegebenen Kultur- magazin ,,Kursbuch" der Tod der politisch ohnmächtigen Literatur verkündet und zur direkten gesellschaftsverändernden Aktion aufgerufen. Zum ersten Mal wandte sich eine Gruppe von Autoren auch gezielt der Arbeitswelt zu, den Fabriken und Großraumbüros, die bis dahin in der Literatur kaum thematisiert worden waren (Günter Wallraff). den 1980er Jahren setzte sich in der Bundesrepublik die Tendenz, die eigene Lebensgeschichte schreibend zu verarbeiten, In Werken fort, in denen eine Auseinandersetzung mit der Väter- Generation stattfand (Väter-Literatur"). Das auffallendste Schlagwort für die Literatur dieser Zeit war indessen ,,Postmoderne". Typisch für die als postmodern aufgefasste Literatur ist das Spiel mit tradierten Mustern, Mythen und Motiven.