Charakterisierung Nathan der Weise 4 Aufzug 2 Auftritt
In dieser Szene aus Gotthold Ephraim Lessings "Nathan der Weise" wird die Begegnung zwischen dem Tempelherrn und dem Patriarchen dargestellt. Der Tempelherr sucht Rat in Rechas Angelegenheit, ohne Namen zu nennen, während der Patriarch seine dogmatische und intolerante Haltung offenbart.
Highlight: Der Patriarch wird als Vertreter einer fanatischen und unnachgiebigen Kirchenposition charakterisiert.
Die Charakterisierung des Patriarchen zeigt ihn als machtbewusste und prunkliebende Figur. Er lebt in "Prunk" und besitzt ein eigenes "Gefolge", was seine einflussreiche Position unterstreicht. Sein Verhalten gegenüber dem Tempelherrn ist von Beginn an respektlos, da er ihn nicht direkt anspricht.
Quote: "Wer sagt denn das?" (Z.34)
Der Patriarch sieht sich selbst als unfehlbar und vergleicht sich mit einem Engel, wodurch er sich als Gegner aufgeklärten Denkens zu erkennen gibt. Er verbietet dem Tempelherrn, seinen eigenen Verstand gegenüber der Kirche zu benutzen.
Vocabulary: Dogmatisch - starr an Lehrmeinungen festhaltend, ohne Bereitschaft zur Diskussion oder Änderung.
Als der Tempelherr von Rechas Situation berichtet, reagiert der Patriarch mit Entsetzen und fordert harte Strafen für den Juden, der das christliche Kind adoptiert hat. Seine fanatische Einstellung wird durch die Wiederholung des Satzes "Tut nichts - Der Jude wird verbrannt" deutlich.
Example: Der Patriarch behauptet, es wäre für das Kind besser gewesen zu sterben, als bei einem Juden aufzuwachsen.