Die Dystopische Welt von Juli Zeh: Corpus Delicti
In Juli Zehs dystopischem Roman "Corpus Delicti", der im Erscheinungsjahr 2009 veröffentlicht wurde, entfaltet sich eine beunruhigende Zukunftsvision. Die Geschichte spielt in der Mitte des 21. Jahrhunderts, wo Deutschland von einem totalitären Gesundheitssystem namens "Die Methode" beherrscht wird.
Definition: Der Begriff Corpus Delicti stammt aus dem Lateinischen und bezeichnet im juristischen Sinne den materiellen Beweis einer Straftat.
Das zentrale Thema des Romans ist der Konflikt zwischen individueller Freiheit und staatlicher Kontrolle. In dieser Gesundheitsdiktatur müssen Bürger regelmäßig ihre Vitaldaten melden, Sport treiben und sich gesund ernähren. Jegliche Abweichung wird strafrechtlich verfolgt.
Die Figurenkonstellation wird von der Protagonistin Mia Holl dominiert, einer 34-jährigen Biologin, die zunächst systemkonform lebt. Nach dem Selbstmord ihres Bruders Moritz beginnt sie jedoch, das System zu hinterfragen. Heinrich Kramer, ein einflussreicher Journalist, verkörpert als ihr Antagonist die unbarmherzige Staatsgewalt.