Andreas Gedanken nach dem Widerruf
Nach Galileis Widerruf steht Andrea vor den Trümmern seiner Überzeugungen. Er erinnert sich an seine eigenen Worte: "Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher." Diese Aussage wirft für ihn nun die schmerzhafte Frage auf, was Galilei durch seinen Widerruf geworden ist.
Andrea reflektiert sein Verhältnis zu Galilei, der ihn schon als Kind für das heliozentrische Weltbild begeisterte. Im Gegensatz dazu stand seine Mutter dem Ganzen skeptisch gegenüber und hielt Galileis Lehren für ketzerisch. Sie versuchte nie wirklich, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu verstehen, aus Treue zur Kirche und aus Angst vor den Konsequenzen.
Die tiefe Enttäuschung über Galileis Handeln dominiert Andreas Gedanken. Er hatte Galilei als leidenschaftlichen Wissenschaftler gesehen, der für seine Überzeugungen einsteht. Nun muss er erkennen, dass Galilei aus Selbstschutz widerrief und dabei alle im Stich ließ, die auf ihn hofften. Andreas Bild von seinem Mentor ist zerbrochen – vom Helden zum Verräter.
Denkanstoß: Andreas Konflikt spiegelt eine zentrale Frage des Stücks wider: Ist es wichtiger, für die Wahrheit zu sterben oder zu überleben, um weiterzuarbeiten? Welche Position würdet ihr einnehmen?