Die komplexe Persönlichkeit von Jean-Baptiste Grenouille Charakterisierung
Die Hauptfigur in das parfum – die geschichte eines mörders ist eine der faszinierendsten und verstörendsten Charaktere der deutschen Literatur. Jean-Baptiste Grenouille verkörpert eine vielschichtige Persönlichkeit, die sich zwischen den Polen des Genies und des Monsters bewegt. Seine außergewöhnliche Begabung im Bereich der Parfümerie steht im krassen Gegensatz zu seiner moralischen Verkommenheit.
Definition: Jean-Baptiste Grenouille vereint in sich zwei extreme Wesensmerkmale: Er ist gleichzeitig ein künstlerisches Genie der Parfümerie und ein gefühlloser Serienmörder ohne moralisches Empfinden.
Als Parfümeur zeigt Grenouille eine einzigartige Genialität. Seine übernatürliche Fähigkeit, selbst feinste Gerüche wahrzunehmen und zu unterscheiden, macht ihn zu einem außergewöhnlichen Künstler seines Fachs. Diese Begabung nutzt er jedoch nicht zum Wohle der Gesellschaft, sondern ausschließlich zur Befriedigung seiner eigenen obsessiven Ziele. Seine egoistische Grundhaltung manifestiert sich in der skrupellosen Ermordung von 26 jungen Mädchen, deren Duft er für sein "perfektes Parfum" zu konservieren sucht.
Die moralische Dimension seiner Persönlichkeit ist durch völlige Gefühlskälte und fehlendes Gewissen gekennzeichnet. Grenouille empfindet weder Mitleid noch Reue für seine Taten. Seine Interaktion mit anderen Menschen ist rein zweckgebunden und manipulativ. Diese charakterliche Disposition macht ihn zu einer tragischen Figur der Postmoderne Literatur, die die Grenzen zwischen Genie und Wahnsinn, Kunst und Verbrechen verschwimmen lässt.