Zweite Vigilie
In der zweiten Vigilie von "Der goldne Topf" wird die Geschichte weiter entwickelt, indem neue Charaktere eingeführt und Anselmus' Erlebnisse fortgesetzt werden.
Anselmus wird von seinem Freund, dem Konrektor Paulmann, zu einer Bootsfahrt eingeladen. An dieser nehmen auch Paulmanns Töchter und der Registrator Heerbrand teil. Während der Fahrt kommt es zu einem bemerkenswerten Vorfall: Als ein Feuerwerk sich im Wasser spiegelt, glaubt Anselmus, die Schlangen aus der ersten Vigilie im Wasser zu erblicken. In einem Moment der Verwirrung und Verzückung versucht er, sich in die Fluten zu stürzen, wird aber im letzten Moment vom Bootsmann daran gehindert.
Highlight: Dieser Vorfall zeigt, wie stark Anselmus von seiner Begegnung mit den Schlangen beeinflusst ist und wie sehr er sich nach einer Wiederholung dieser Erfahrung sehnt.
Ein wichtiger Moment in dieser Vigilie ist, dass Anselmus zum ersten Mal die Schönheit von Veronica, Paulmanns Tochter, bemerkt. Dies deutet auf eine potenzielle Liebesgeschichte hin und etabliert eine Verbindung zur "realen" Welt, die im Kontrast zu Anselmus' fantastischen Erlebnissen steht.
Charakterisierung: Veronika wird als attraktive junge Frau dargestellt, die Anselmus' Aufmerksamkeit erregt. Sie repräsentiert die "normale" Welt im Gegensatz zu den fantastischen Elementen der Geschichte.
Ein weiterer wichtiger Handlungsstrang wird eingeleitet, als der Registrator Heerbrand Anselmus ein Jobangebot unterbreitet. Er soll als Kopierer für den geheimnisvollen Archivar Lindhorst arbeiten. Als Anselmus am nächsten Tag vor Lindhorsts Tür steht, um die Stelle anzutreten, erlebt er eine erschreckende Halluzination: Der Türklopfer verwandelt sich in das Gesicht des Äpfelweibs. Dieser Schock lässt Anselmus in Ohnmacht fallen.
Der goldne Topf Figuren: Der Archivar Lindhorst wird hier als mysteriöse Figur eingeführt, die eine wichtige Rolle in Anselmus' weiteren Abenteuern spielen wird.
Die zweite Vigilie endet damit, dass Anselmus in Paulmanns Haus aufwacht, nachdem er vor Lindhorsts Tür ohnmächtig geworden war. Diese Szene verstärkt den Kontrast zwischen der fantastischen Welt, die Anselmus erlebt, und der alltäglichen Realität, in der er sich bewegt.