"Der Junge im gestreiften Pyjama" ist ein bewegender Roman, der die Geschichte zweier Jungen während des [Holocaust](https://knowunity.de/knows/geschsozpol-bildung-holocaust-94e3f31f-9137-4556-87a3-b0c7f1da4c52?utmcontent=seolink)s erzählt.
Der im Jahr 2006 von John Boyne veröffentlichte Roman handelt von dem neunjährigen Bruno, dessen Vater als Kommandant eines Konzentrationslagers nach Auschwitz versetzt wird. Bruno freundet sich dort mit dem gleichaltrigen jüdischen Jungen Schmuel an, der auf der anderen Seite des Zauns im Konzentrationslager gefangen ist. Die Geschichte wird aus der naiven Perspektive Brunos erzählt, der die Schrecken des Holocaust nicht vollständig begreift.
Die wichtigsten Charaktere sind detailliert ausgearbeitet: Brunos Vater ist ein strenger Nazi-Offizier, während die Mutter zunehmend unter den Geschehnissen leidet. Gretel, Brunos ältere Schwester, passt sich der Nazi-Ideologie an. Das Hausmädchen Maria und der jüdische Arzt Pavel zeigen Mitgefühl und Menschlichkeit. Leutnant Kotler verkörpert die Brutalität des Regimes. Die Freundschaft zwischen Bruno und Schmuel steht im Zentrum der Geschichte und symbolisiert die Unschuld der Kinder gegenüber dem Grauen des Holocaust.
Die Geschichte wurde 2008 erfolgreich verfilmt und ist heute nicht nur auf Netflix verfügbar, sondern wird auch häufig im Schulunterricht behandelt. Obwohl es sich nicht um eine wahre Geschichte handelt, basiert sie auf historischen Ereignissen. Das Buch wurde in über 50 Sprachen übersetzt und gewann mehrere Literaturpreise. Für den Unterricht gibt es umfangreiches Unterrichtsmaterial, das Lehrern hilft, dieses sensible Thema altersgerecht zu vermitteln. Die Charakterisierung der Hauptfiguren und die geschickte Erzählweise aus Kinderperspektive machen das Buch zu einem wichtigen Werk der Holocaust-Literatur, das besonders jungen Lesern einen Zugang zu diesem schwierigen Thema ermöglicht.