"Der Junge im gestreiften Pyjama" ist eine bewegende Geschichte über Freundschaft und Menschlichkeit während des Zweiten Weltkriegs.
Die Geschichte dreht sich um den neunjährigen Bruno, dessen Vater als Kommandant in einem Konzentrationslager arbeitet. Nach dem Umzug der Familie von Berlin nach "Aus-Wisch" (Auschwitz) fühlt sich Bruno einsam und isoliert. Seine zwölfjährige Schwester Gretel passt sich schnell der neuen Situation an, während Bruno Schwierigkeiten hat. Durch seine kindliche Neugier getrieben, erkundet er die Umgebung und trifft dabei auf Shmuel, einen gleichaltrigen jüdischen Jungen, der auf der anderen Seite des Zauns lebt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine besondere Freundschaft, die tragisch endet.
Die Charakterisierung der Hauptfiguren zeigt deutliche Kontraste: Brunos Vater ist ein strenger, pflichtbewusster Kommandant, seine Mutter eine kultivierte Dame, die zunehmend unter den Umständen leidet. Lieutenant Kotler verkörpert den stereotypischen NS-Offizier, während das Verhältnis zwischen Bruno und Gretel von geschwisterlicher Rivalität geprägt ist. Bruno selbst wird als neugieriger, unschuldiger Junge dargestellt, der die Schrecken des Holocaust nicht begreift. Die Zusammenfassung der einzelnen Kapitel zeigt eine stetige Entwicklung der Geschichte von der anfänglichen Unwissenheit bis zur erschütternden Erkenntnis. Das Unterrichtsmaterial zu diesem Werk ermöglicht eine altersgerechte Auseinandersetzung mit dem Holocaust und seinen moralischen Implikationen. Der Roman wurde auch verfilmt und ist teilweise auf Netflix verfügbar, was zusätzliche Perspektiven für die Auseinandersetzung mit dem Thema bietet.