Die psychologische Analyse von Nathanael Sandmann
Warum ist Nathanael wahnsinnig? Die psychische Zerrüttung Nathanaels entwickelt sich durch mehrere traumatische Erlebnisse in seiner Kindheit. Der Protagonist leidet unter einer schizophrenen Psychose, die sich in verschiedenen Symptomen manifestiert. Seine Wahnvorstellungen konzentrieren sich besonders auf die Figuren Coppelius und Coppola, die er als Verkörperungen eines bösen Prinzips wahrnimmt.
Definition: Schizophrene Psychose kennzeichnet sich durch Wahnvorstellungen, Halluzinationen und gestörte Realitätswahrnehmung.
Die Charakterisierung Coppola mit Zitaten zeigt deutlich Nathanaels verzerrte Wahrnehmung. Seine Überzeugung, dass Coppelius und Coppola dieselbe Person sind, verstärkt seinen Verfolgungswahn. Das Doppelgängermotiv Romantik spielt hier eine zentrale Rolle - die Aufspaltung von Figuren in ihr gutes und böses Selbst ist ein typisches Element der Schwarzen Romantik.
Der psychische Verfall Nathanaels gipfelt in seinem Suizid. Seine narzisstischen Züge und die Unfähigkeit, seine Realitätswahrnehmung mit der anderer abzugleichen, machen ihn zunehmend gefährlich - sowohl für sich selbst als auch für Menschen in seinem Umfeld. Besonders deutlich wird dies in der Turmszene, als er versucht, Clara in den Tod zu reißen.