Seite 1: Einführung und Handlungsüberblick
Die erste Seite bietet eine detaillierte Einführung in E.T.A. Hoffmanns Novelle "Der Sandmann" und skizziert den Handlungsverlauf. Die Geschichte, die 1815 verfasst wurde, gliedert sich in drei Briefe und einen anschließenden Erzählerbericht.
Der Protagonist Nathanael schreibt zunächst an Lothar, den Bruder seiner Verlobten Clara, über seine traumatische Kindheit. Er berichtet vom Tod seines Vaters durch alchimistische Experimente und macht dafür Coppelius verantwortlich, den er als den grausamen Sandmann identifiziert. Nathanael glaubt, den verschwundenen Coppelius in dem Wetterglashändler Coppola wiederzuerkennen.
Highlight: Die Vermischung von Realität und Fantasie in Nathanaels Wahrnehmung ist ein zentrales Motiv der Schwarzen Romantik.
Clara, die versehentlich Nathanaels Brief erhält, versucht ihn zu beruhigen und rational zu argumentieren. In einem weiteren Brief an Lothar erwähnt Nathanael auch Olimpia, die Tochter seines Professors Spalanzani, die ihn fasziniert.
Der Erzählerbericht schildert dann Nathanaels Besuch bei Clara, einen Streit mit ihr und Lothar, sowie Nathanaels Rückkehr zu seinem Studienort. Dort beobachtet er Olimpia intensiv und kauft ein Wetterglas von Coppola. Auf einem Fest verliebt sich Nathanael in Olimpia, die sich jedoch als Automat entpuppt.
Beispiel: Die Szene, in der Olimpia als künstliche Figur entlarvt wird, ist ein Schlüsselmoment für die Interpretation des Sandmanns und zeigt die Täuschung der Sinne.
Die Geschichte endet tragisch mit Nathanaels Wahnsinn und Selbstmord, während Clara in einem Ausblick ihr Glück findet.
Vokabular: Alchimistische Experimente - Versuche, Metalle in Gold zu verwandeln oder einen Stein der Weisen herzustellen, typisch für die vorwissenschaftliche Epoche.