Der Sandmann - Nathanael und Olimpia
Die Beziehung zwischen Nathanael und Olimpia bildet einen zentralen Aspekt der Erzählung und verdeutlicht die Motive der Täuschung und des Wahnsinns.
Nach seiner Rückkehr in die Universitätsstadt zieht Nathanael in eine Wohnung gegenüber von Professor Spalanzani. Dieser veranstaltet ein Fest, um seine Tochter Olimpia der Gesellschaft vorzustellen. Nathanael verliebt sich in Olimpia und tanzt mit ihr.
Highlight: Olimpia verkörpert das Motiv des Automaten und symbolisiert die Angst vor der Mechanisierung des Menschen in der Epoche der Romantik.
Nathanael glaubt, in Olimpia die einzige Person gefunden zu haben, die ihn versteht, da sie ihm nicht widerspricht. Er plant sogar einen Heiratsantrag. Diese Wahnvorstellung wird durch ein Perspektiv (Fernrohr) verstärkt, das er von dem Wetterglashändler Coppola kauft.
Vocabulary: Perspektiv - Ein optisches Instrument, das Nathanaels verzerrte Wahrnehmung der Realität symbolisiert.
Die Wahrheit über Olimpia wird enthüllt, als Nathanael eine Auseinandersetzung zwischen Spalanzani und Coppola beobachtet. Er erkennt, dass Olimpia eine Puppe ist, deren Augen von Coppola stammen.
Quote: "Ha! Sköne Oke - Sköne Oke!" (Coppola, als er Olimpias Augen anpreist)
Diese Erkenntnis führt zum Ausbruch von Nathanaels Wahnsinn. Die Szene, in der Olimpias Augen herausfallen und Spalanzani sie Nathanael zuwirft, ist ein Höhepunkt der schauerromantischen Elemente in der Erzählung.
Die Beziehung zwischen Nathanael und Olimpia illustriert die Themen der Selbsttäuschung und der Projektion eigener Wünsche auf ein idealisiertes Objekt. Sie unterstreicht auch die Kritik an der Romantik und der übermäßigen Hingabe an die Fantasie.