Der Untertan Kapitel 6: Heßlings Aufstieg und Bucks Fall
Der Untertan Kapitel 6 markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Entwicklung der Hauptfigur Diederich Heßling. Seine Machtposition in der Stadt festigt sich zunehmend, während der alte Buck seinen Einfluss verliert. Die politischen und persönlichen Ereignisse verflechten sich zu einem komplexen Gewebe aus Manipulation und Opportunismus.
Hinweis: Die Einweihung des Kaiserdenkmals symbolisiert den Höhepunkt von Heßlings gesellschaftlichem Aufstieg und gleichzeitig den moralischen Tiefpunkt seiner Charakterentwicklung.
In diesem Kapitel zeigt sich besonders deutlich der historische Kontext des Wilhelminischen Kaiserreichs. Heßlings fanatische Kaisertreue führt ihn sogar nach Rom, wo er sich als Beschützer des Monarchen inszeniert. Die politische Dimension wird durch die zunehmende Korruption und das taktische Bündnis der Kaisertreuen mit dem Sozialdemokraten Fischer unterstrichen, was die moralische Verkommenheit der Machtelite offenbart.
Die persönliche Tragödie seiner Schwester Emmi, die von von Brietzen mit denselben Argumenten verlassen wird, die Heßling einst bei Agnes vorbrachte, spiegelt die zyklische Natur des moralischen Verfalls wider. Der Erwerb von Aktien der Gausenfeld-Fabrik zeigt Heßlings wirtschaftlichen Opportunismus, während die Einweihung des Kaiserdenkmals seinen gesellschaftlichen Triumph markiert.