Seite 2: Familiäre Spannungen und Enthüllungen

Auf dieser Seite werden die komplexen familiären Beziehungen und die allmähliche Enthüllung der Wahrheit über Arnold detailliert beschrieben. Der Ich-Erzähler berichtet von einem Foto Arnolds als fröhliches Baby, das die Mutter zum Weinen bringt. Dies weckt Neidgefühle beim Ich-Erzähler, da er selbst nur auf wenigen, ausschnitthaften Fotos zu sehen ist.

In einer "Aussprache" erfährt der Ich-Erzähler die Wahrheit über Arnolds Verschwinden. Entgegen der früheren Erzählung, Arnold sei verhungert, wird nun offenbart, dass die Mutter ihn aus Angst vor russischen Soldaten einer fremden Frau übergeben hat. Diese Enthüllung löst bei der Mutter starke Schuldgefühle aus.

Der Ich-Erzähler beschreibt die "von Schuld und Scham vergiftete Atmosphäre" in der Familie und seine eigenen, unerklärlichen Gefühle von Schuld und Scham. Die Eltern versuchen, ihre Schuldgefühle durch Arbeit zu bewältigen - die Mutter im Haushalt, der Vater in verschiedenen beruflichen Unternehmungen.

Quote: "Ich verspürte Schuld und Scham, ohne die Ursache dafür zu kennen."

Highlight: Die Suche nach Arnold mithilfe des Roten Kreuzes führt zur Entdeckung des Findelkindes 2307, dessen Verwandtschaft mit der Familie jedoch als unwahrscheinlich eingestuft wird.

Seite 4: Familiäre Umbrüche und neue Herausforderungen

Auf dieser Seite wird die Veränderung der Familiendynamik nach dem Zusammenbruch des Vaters beschrieben. Die Mutter übernimmt die Leitung des Fleischwaren-Großhandels und hat dadurch kaum noch Zeit für den pubertierenden Ich-Erzähler. Diese neue Situation verstärkt die bereits bestehenden Gefühle der Vernachlässigung und Einsamkeit des Jungen.

Der Roman "Der Verlorene" zeigt hier deutlich die Auswirkungen der Suche nach Arnold auf das Familienleben und insbesondere auf die Entwicklung des jüngeren Sohnes. Die Abwesenheit elterlicher Aufmerksamkeit und Zuneigung in einer kritischen Phase seiner Entwicklung wird besonders hervorgehoben.

Highlight: Die Übernahme der Geschäftsführung durch die Mutter symbolisiert einen Wendepunkt in der Familienstruktur und unterstreicht die anhaltenden Auswirkungen des Verlusts von Arnold auf alle Familienmitglieder.

Example: Die fehlende Aufmerksamkeit der Mutter für die Bedürfnisse des pubertierenden Ich-Erzählers zeigt sich beispielsweise darin, dass sie seine körperlichen und emotionalen Veränderungen nicht wahrnimmt oder kommentiert.

Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie der Verlust eines Kindes und die daraus resultierende Suche das gesamte Familiengefüge nachhaltig beeinflussen und zu einer Vernachlässigung der noch vorhandenen Familienmitglieder führen können.