Seite 1: Einführung und Kontext
Der Auszug stammt aus Arno Geigers Roman "Unter der Drachenwand", der 2018 veröffentlicht wurde. Der fiktive Roman schildert die Realität des Zweiten Weltkriegs aus vier verschiedenen Erzählperspektiven. Die Erzähler berichten rückblickend von ihren Erlebnissen, Gedanken und Gefühlen während der Kriegszeit.
In der vorliegenden Textstelle wird die Geschichte aus der Sicht des Soldaten Veit Kolbe erzählt, der sich auf Genesungsurlaub am Mondsee befindet. Die Szene spielt in Veits Quartier, wo er beim Kochen einen Anfall erleidet - eine Folge seiner im Krieg erlittenen posttraumatischen Belastungsstörung.
Highlight: Die Erzählperspektive ist die eines Ich-Erzählers im Präteritum, der dem Leser Einblick in seine Innenwelt gewährt.
Veit versucht, Kartoffelpuffer zuzubereiten, muss aber improvisieren, da die Quartiersfrau ihr Geschirr zurückgefordert hat. Er baut aus einer Blechbüchse eine Reibe, was den Auslöser für seine Panikattacke darstellt.
Quote: "Das Umfunktionieren der Dose erinnert ihn an die im Krieg gewöhnte spartanische Lebenssituation und die Notwendigkeit Dinge umzufunktionieren."
Diese Situation verdeutlicht, wie alltägliche Handlungen für Kriegsheimkehrer zu Triggern für traumatische Erinnerungen werden können.