Sturm und Drang (1765-1785)
Der Sturm und Drang, eine literarische Bewegung von 1765 bis 1785, stellte eine rebellische Reaktion auf die Rationalität der Aufklärung dar. Diese Epoche war geprägt von Emotionalität, Individualismus und dem Streben nach Freiheit.
Highlight: Der Sturm und Drang war eine Jugendbewegung, die sich gegen die strengen Regeln der Aufklärung auflehnte und das Gefühl über die Vernunft stellte.
Historisch war diese Zeit von großer sozialer Ungerechtigkeit und absolutistischer Machtpolitik gekennzeichnet. Die Bewegung entstand als Opposition zur Aufklärung, war jedoch kaum explizit politisch.
Thematisch standen Handeln gegen die Vernunft, Freundschaft, Liebe, Natur und Gerechtigkeit im Vordergrund. Auch politischer Widerstand und die Konflikte des Einzelnen wurden thematisiert.
Charakteristische Merkmale des Sturm und Drang waren:
- Starker Subjektivismus mit Gefühlskult und Aufbruchsstimmung
- Hinwendung zum Heldentum
- Betonung des Menschen voller Empfindungs-, Taten- und Freiheitsdrang
- Leidenschaftlichkeit der Sprache
Example: Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" ist ein Paradebeispiel für die emotionale Intensität und den Individualismus des Sturm und Drang.
Die Sprache dieser Epoche zeichnete sich durch eine ausdrucksstarke Gefühlssprache aus. Freiere Formen in der Prosa wurden bevorzugt, und der emotionale Mensch stand im Vordergrund.
Vocabulary: Hyperbel - Eine rhetorische Figur der Übertreibung, die im Sturm und Drang häufig verwendet wurde, um Gefühle zu intensivieren.
Stilistisch waren Ausrufe (Interjektionen), Hyperbeln und Metaphern charakteristisch für die Literatur des Sturm und Drang. Diese sprachlichen Mittel dienten dazu, die Intensität der Gefühle und die Unmittelbarkeit des Ausdrucks zu verstärken.