Sturm und Drang (1765-1785)
Die Sturm und Drang Epoche stellte eine kraftvolle Rebellion gegen den Rationalismus der Aufklärung dar. Diese literarische Bewegung war geprägt von einer Aufbruchstimmung und dem Drang nach Befreiung von gesellschaftlichen Beschränkungen.
Definition: Der Sturm und Drang war eine literarische Revolte gegen die gesellschaftlichen Zustände und künstlerischen Konventionen der Zeit.
Der Sturm und Drang Historischer Hintergrund war gekennzeichnet durch soziale Ungleichheit, Standesschranken und absolutistisch-autoritäre Herrschaftsstrukturen. Die jungen Autoren dieser Bewegung, hauptsächlich gebildete Männer aus dem Bürgertum, rebellierten gegen diese Zustände.
Das Sturm und Drang Menschenbild idealisierte den natürlichen und unverbildeten Menschen. Die Individualität und schrankenlose Selbstentfaltung standen im Mittelpunkt. Der Dichter wurde als Schöpfer verstanden, der sich von Regeln und Zwängen befreien sollte.
Highlight: Die Sturm und Drang Themen umfassten Freiheit, Brüderlichkeit, Gleichheit und politischen Widerstand.
Die Sturm und Drang Motive spiegelten sich in einer gefühlsbetonten und leidenschaftlichen Sprache wider. Kraftausdrücke und Dialekte wurden als Ausdruck natürlicher Sprache verwendet. Die Lyrik dieser Zeit war geprägt von Erlebnislyrik, die unmittelbar Gefühle zum Ausdruck brachte.
Example: Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller sind die bekanntesten Sturm und Drang Autoren. Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" gilt als Schlüsselwerk dieser Epoche.
Die Dramen des Sturm und Drang griffen oft verortbare Stoffe auf und übten Kritik an autoritären Strukturen. Es gab eine Tendenz zur freieren Form des offenen Dramas.
Quote: "Freiheit und Gleichheit! hört man schallen; Der ruh'ge Bürger greift zur Wehr" - Friedrich Schiller, "Das Lied von der Glocke"
Diese Epoche legte wichtige Grundlagen für die spätere Entwicklung der deutschen Literatur und beeinflusste maßgeblich die nachfolgende Epoche der Weimarer Klassik.