Friedrich Schillers Tragödie "Maria Stuart" ist ein zeitloses Meisterwerk über Macht, Politik und menschliche Konflikte.
Die Maria Stuart Geschichte spielt im England des 16. Jahrhunderts und dreht sich um den Konflikt zwischen zwei Königinnen: Maria Stuart von Schottland und Elisabeth I. von England. Die Figurenkonstellation zeigt ein komplexes Netzwerk von Beziehungen, wobei die beiden Herrscherinnen im Zentrum stehen. Maria Stuart sitzt zu Beginn des Stücks bereits seit 19 Jahren in englischer Gefangenschaft. Die politische Spannung wird durch religiöse Konflikte verschärft, da Maria katholisch und Elisabeth protestantisch ist.
Die Maria Stuart Charakterisierung zeigt die Protagonistin als eine vielschichtige Persönlichkeit. Während ihrer Gefangenschaft durchläuft sie eine tiefgreifende Entwicklung - von einer leidenschaftlichen, stolzen Königin zu einer geläuterten Figur, die ihr Schicksal annimmt. Die Interpretation des Werkes offenbart zentrale Themen wie Macht, Gerechtigkeit, Schuld und Sühne. Besonders deutlich wird dies im 3. Aufzug, 4. Auftritt, wo die beiden Königinnen in einer dramatischen Szene aufeinandertreffen. Diese Begegnung, die historisch nie stattfand, bildet den dramatischen Höhepunkt des Stücks. Die politischen Intrigen und persönlichen Konflikte erreichen hier ihren Siedepunkt, was letztlich zu Marias Hinrichtung führt.
Die Handlung entwickelt sich über fünf Akte hinweg mit steigender Spannung. Die Zusammenfassung Akt 2 zeigt die zunehmenden Bemühungen um Marias Rettung, während die Zusammenfassung Akt 3 den schicksalhaften Zusammenstoß der Königinnen enthält. Das Drama endet mit Marias Gang zum Schafott, wobei sie inneren Frieden findet und ihre Rivalin Elisabeth innerlich gebrochen zurückbleibt. Schiller schuf mit diesem Werk nicht nur ein historisches Drama, sondern auch eine tiefgründige Studie über Macht, Moral und die Grenzen menschlichen Handelns.