Dramatischer Wendepunkt und tragisches Ende
Die Szene erreicht ihren Wendepunkt, als Emilia ihren Vater dazu drängt, sie zu töten. Sie argumentiert, dass es in ihrer Situation "keinen Vater mehr" gäbe, der sie beschützen könne, außer durch diesen finalen Akt.
Example: Emilias Metapher "Eine Rose gebrochen, ehe der Sturm sie entblättert" symbolisiert den Verlust ihrer Unschuld und rechtfertigt in ihren Augen den Tod.
Odoardo ringt mit dieser Entscheidung, sieht sich aber schließlich gezwungen, dem Wunsch seiner Tochter nachzugeben. Er empfindet die Tat als tragisch, aber notwendig, um Emilia vor der vermeintlichen Schande zu bewahren.
Highlight: Die Szenenanalyse Emilia Galotti zeigt, wie die rigide Einhaltung bürgerlicher Moralvorstellungen zur Katastrophe führt.
Die Frage "Warum bringt Odoardo Emilia Galotti um?" lässt sich also mit der verzweifelten Logik beantworten, dass er glaubt, sie nur so vor dem moralischen Verfall durch den Prinzen schützen zu können. Dies verdeutlicht die Kritik Lessings an der Unerbittlichkeit bürgerlicher Tugendideale.
Quote: "Geben Sie mir ihn, mein Vater, geben Sie mir ihn" - Emilias eindringliche Bitte um den Dolch unterstreicht ihre Entschlossenheit zu sterben.
Die Szene endet mit Emilias Tod durch die Hand ihres Vaters - eine tragische Konsequenz der gesellschaftlichen Zwänge und moralischen Vorstellungen der Zeit. Lessing kritisiert damit sowohl die Willkürherrschaft des Adels als auch die selbstzerstörerische Rigidität bürgerlicher Wertvorstellungen.