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Dialoganalyse Emilia Galotti Szene 5.7

13.6.2021

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Analyse der Szene 5.7
Das Bürgerliche Trauerspiel ,,Emilia Galotti", welches von Gotthold Ephraim Lessing im Jahre
1772 veröffentlicht wurde
Analyse der Szene 5.7
Das Bürgerliche Trauerspiel ,,Emilia Galotti", welches von Gotthold Ephraim Lessing im Jahre
1772 veröffentlicht wurde

Analyse der Szene 5.7 Das Bürgerliche Trauerspiel ,,Emilia Galotti", welches von Gotthold Ephraim Lessing im Jahre 1772 veröffentlicht wurde spielt in der Epoche der Aufklärung und thematisiert die Willkürherrschaft des Adels im Kontrast zur Tugendhaftigkeit des Bürgertums. In der Szene 5.7 kritisiert Lessing die strenge Einhaltung der bürgerlichen Werte und Normen, die zur Katastrophe führen. Der Auftritt spielt im Lustschloss des Prinzen, nachdem Emilias Kutsche überfallen wurde. Dort berichtet Odoardo Emilia, dass der Graf Appiani getötet wurden ist und sie beim Prinzen bleiben muss. Aufgrund dieser Situation ist die Atmosphäre angespannt und hektisch. Zudem haben die beiden Grundverschiedene Motive im Gespräch, denn Emilia möchte mit ihrem Vater schnellst möglich fliehen, während Odoardo eine Flucht ablehnt. Weiter ist es Emilias End Motiv durch den Dolch zu sterben. Gleichzeitig versucht ihr Vater jedoch sie von diesem Vorhaben abzuhalten. Emilia befindet sich dort in einer erdrückenden Situation, da sie unter dem Druck steht ihre Tugendhaftigkeit zu bewahren, aber sich gleichzeitig auch der unüberwindbaren Macht des Hofes entziehen möchte, da sie einer Fremdbestimmung entgehen will. Ihr einziger Ausweg des Suizides wiederspricht den gesamten religiösen Werten und Normen, mit denen sie aufgewachsen ist, weshalb sie sich in einer beängstigenden Position wiederfindet. Auch Odoardo befindet sich in einer Misslichen Lage, so möchte er nicht, dass seine Tochter einen Selbstmord begeht und sieht sich gezwungen durch...

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Alternativer Bildtext:

den Mord Emilia zu beschützen. Dementsprechend versucht Odoardo seine Tochter zu führen und ihr klare Anweisungen zu geben, um sie zu retten. Emilia bleibt aber hartnäckig und in ihren Ansichten Entschlossen und lässt sich nicht von ihrem Vater beeinflussen. Dabei beweist sie ein großes Selbstbewusstsein und den intensiven Wunsch nach Unabhängigkeit. Die Beziehung der beiden Figuren wirkt innig, aber nicht so vertraut, wie die Beziehung zwischen Emilia und ihrer Mutter. Bei dem Gespräch handelt es sich zunächst um eine Diskussion, die letztlich aber zu einer Entscheidungsfindung führt. In der Odoardo gegen die Flucht ist, weil Emilias Schicksal alleine beim Prinzen bleiben zu müssen unwiderruflich sei. Wohingegen Emilia eigenständige Entscheidungen treffen möchte, die dem Willen eines anderen nicht untergeordnet sind. Des Weiteren drängt sie ihren Vater in die Rolle des Beschützers, der sie ermordet um sie vor der Schande zu bewahren. Als unglücklicher Vater beschließt Odoardo die Tragödie. Zu Beginn des Gespräches zeigt Emilias Frage: ,, und nur sie?- Und meine Mutter?" (S.89, Z. 3-4), das Emilias größte Priorität darin liegt herauszufinden, was mit ihrer Mutter passiert ist und ihre, sowie die Situation ihres Vaters am Anfang in den Hintergrund treten. Auch im weiteren Verlauf wird durch eine Wiederholung deutlich: ,, lassen sie mich nur, lassen sie mich nur" (S. 89, Z. 33-34), wie ausdrücklich Emilia ihren Vater von sich abweist, dadurch wird der Eindruck vermittelt, als wäre Emilia von Odoardo enttäuscht, dass er zum jetzigen Zeitpunkt nicht willens ist sie aus ihrer Lage zu befreien. Weiter öffnet sich Odoardo im Laufe des Dialogs gegenüber seiner Tochter immer mehr, besonders zeigt sich das, durch die Offenbarung seiner größten Angst: ,, reißt er dich aus unseren Armen" (S.90, Z.15), nämlich Emilia zu verlieren. Allerdings stellt sich Emilia gegen Ende immer mehr gegen ihren Vater: ,,als obwir, keinen Willen hätten" (S.90, Z.18), damit zeigt sich, wie wütend Emilia ist, dass ihr wichtige Entscheidungen einfach abgenommen werden, was ein Vorwurf in Richtung Odoardo ist. Ebenso ist auch die Metapher: ,,aber nicht über (...) Wochen besänftigen konnten" (S.90, Z.33 ff) ein Beleg für die uneingestandene und von Emilia nicht gewollte Anziehung, die der Prinz auf sie ausübt, was das Gespräch zwischen Vater und Tochter dramatisiert. Weiter zuspitzen tut sich der Dialog mit Emilias Aussage: ,,nichts schlimmeres (...)sind Heilige" (S.91, Z.10), womit Emilias Schwachheit, als Resultat ihrer Religiösen Erziehung deutlich wird. Dies verleitet sie dazu mit Eindringlichkeit Odoardo zu beeinflussen: ,,geben sie mir ihn (...) geben sie mir ihn" (S.91, Z.14-15). Odoardo versucht sich dem erst zu entziehen: ,, nicht für deine Hand" (S.91, Z.19- 20), indem er auf Emilias Tugendhaftigkeit und Unschuld anspielt, die er bewahren möchte. Doch Emilia führt das Gespräch zum Wendepunkt: ,,ehedem wohl gab (...) es keinen mehr!" (S.92, Z.34), da sie hier darauf anspielt, das Odoardo als Vater seine Tochter töten muss, um sie vor der Schande zu bewahren. Die Tat empfindet er, als tragisch, aber gleichwohl auch als notwendig. So beweist er seiner Tochter, dass er sie immer noch retten kann, deshalb fügt Odoardo sich seiner Rolle, in die ihn Emilia gedrängt hat. Am Ende des Dialoges steht Emilias Metapher: ,,Eine Rose gebrochen, ehe der Sturm sie entblättert" (S.92, Z.3-4) symbolisch für den Verlust der Unschuld Emilias, denn die Rose steht hier sinnbildlich für die Schönheit und deren Vergänglichkeit und der Sturm für das Schicksal. Am Ende löst sich der Konflikt durch Emilias Ermordung jedoch nicht ganz auf, da Odoardo mit seiner Schuld weiter leben muss. Im gesamten Dialog zuvor hatte Emilia einen höheren und tiefsinnigeren Redeanteil, als Odoardo, dennoch entstand ein komplementäres Gespräch. Beide Figuren waren sich gegenüber anfänglich gleichberechtigt, doch am Ende übernimmt Emilia die Superiore Rolle, indem sie ihren Vater dazu bringt ihrem Willen zu folgen. Lessing hat die Unterhaltung zwischen der Willensstarken Emilia, die ihren Vater dazu bringt sie zu töten, sehr anschaulich und kritisch dargestellt. Zudem kann hier eine deutliche Wandlung Emilias festgestellt werden, von der unsicheren naiven Emilia zu einer Selbstbewussten und aufg ten Person. Es zeigt sich hier die Gefahr hinter der Moral des Bürgertums, indem die Idee der Tugendhaftigkeit Emilias Leben zerstört.