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Die Katze spielt mit der Maus

18.4.2021

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Interpretation zu ,,Die Katze spielt mit der Maus"
Immer wenn sich zwei Menschen gegenüber stehen gibt es einen Stärkeren und einen
Schwäche
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Immer wenn sich zwei Menschen gegenüber stehen gibt es einen Stärkeren und einen
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Interpretation zu ,,Die Katze spielt mit der Maus" Immer wenn sich zwei Menschen gegenüber stehen gibt es einen Stärkeren und einen Schwächeren - Ob in einem sportlichen Wettkampf, in der Schule, oder im Alltag. Von dem Verhältnis eines überlegenen Gegners gegenüber seinem ,,Feind" handelt auch Kurt Tucholskys (1890-1935) Kurzgeschichte ,,Die Katze spielt mit der Maus", erstveröffentlicht 1916. In der Kurzgeschichte erzählt ein personaler Ich-Erzähler von einer Katze die eine Maus fängt und diese bis zum Tod quält. Auffällig ist, dass die Geschichte in zwei Abschnitte aufgeteilt ist: Zunächst wird ganz genau die Jagd geschildert, das beobachtende Verhalten der Katze (Z.1-39). Der Ich-Erzähler tritt zu einem Kreis von Soldaten hinzu und beobachtet eine Katze, welche den Namen Peter trägt (Z.1-10). Die Pfote der Katze wird als ein neues Tier beschrieben, welches die Maus quält und letztendlich tötet (Z.11-29). Daraufhin folgt ein Innerer Monolog der Katze (Z. 30-33) und das Spiel mit der bereits toten Maus wird fortgeführt. Im zweiten Teil interpretiert Kurt Tucholsky seine Geschichte selbst und betont besonders dass es sich um keine Allegorie handle (Z.40-43). Er fragt sich auch ob die Vorfahren der Maus womöglich gesündigt haben und so langsam degenerierten (Z.44-47) und behauptet die Katze sei eine Sadistin, doch gleichzeitig ein Tier wie andre auch (Z.48). Die Geschichte endet mit der Behauptung dass dieser „Schnitt"...

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(Z.55) alles spaltete und sich immer zwei gegenüber stehen werden. Die Protagonisten der Geschichte sind Katze und Maus. Die Katze, Peter, trägt nicht nur einen Namen, sie wird auch als „Kompanie-Peter“ (Z.3) und „Gefährtin“ (Z.23) beschrieben. Peter ist ,,ein junges Tier" (Z.3) und trotz dem männlichen Namen eine Katze, kein Kater. Ihr Verhalten ist sehr gewalttätig und blutrünstig. Die Maus hat keine Chance, während die Katze die handelnde ,,Person" ist, wird die Maus nur als Opfer dargestellt. Der Autor Kurt Tucholsky lebte von 1890 bis 1935 und bekam den Ersten Weltkrieg hautnah mit. ,,Die Katze spielt mit der Maus" wurde 1916, also mitten während des Krieges veröffentlicht. Zu dieser Zeit waren Gewalt und Tod an der Tagesordnung. Beide Tiere, sowohl die Katze als auch die Maus, sind in dieser Geschichte eine Metapher: Die Katze stellt einen Soldaten, einen überlegenen Gegner, dar während die Maus ein schwächerer Feind ist. Das tödliche Spiel ist allerdings keine Metapher, sondern ein Vergleich mit der Realität, im ersten Weltkrieg standen sich zwei Gegner gegenüber und nur einer konnte gewinnen. Der Erzähler beschreibt die Katze als jung, daraus kann man schließen dass es sich um einen jungen Soldaten handelt. Auch der Neologismus ,,Kompanie- Peter" (Z.3) und der Ausruf,,Du meine kleine Gefährtin" (Z.23) machen klar dass die Katze, wie der Erzähler selbst, ein Soldat ist. Peter hat sich selbstständig von der Gruppe entfernt und unverantwortlich gehandelt. Im Folgenden wird der Vorgang der Jagd beschrieben: Die Pfote der Katze ist nicht mehr ein Teil von ihr, sondern ,,ein neues Tier, das nur für den Zweck erschaffen ist, ein wenig, so grausam wenig schneller als die Maus zu sein" (Z.12-13). Auch dies ist eine Anspielung auf den Krieg, aber vor allem auch auf die Psyche und das Handeln des Menschen. Im Kampfe des Gefechts handelt man oft nicht mehr wie man selbst. Der junge Soldat war vermutlich erst 16-18 Jahre alt (,,noch nicht völlig ausgewachsen"; Z.3-4) und konnte mit den traumatischen Erfahrungen des Krieges nur schwer umgehen. In solchen Situationen entwickelt der Mensch sogenannte ,,coping mechanisms", Mechanismen um mit bestimmten Situationen besser umgehen zu können. Für diesen jungen Soldat ist es womöglich ein Mechanismus seinen eigenen Schmerz auf andere zu übertragen. Er foltert und quält die Maus, seinen Gegner, bis zum Tod. Der Vorgang wird vom Erzähler in sehr kurzen, parataktischen Sätzen beschrieben, was zu einem lebhaften Tempo beiträgt, man kann sich vorstellen wie die Maus wegrennt und die Katze hinterherspringt. Manchmal schaut die Katze ,,erschreckt ins Weite, als habe sie ein böses Gewissen und befürchte, daß jemand kommt." (Z.18-19). Der junge Soldat ist sich seiner unerlaubten Handlung also bewusst, er weiß dass es ihm nicht erlaubt ist den Gegner zu foltern und hat auch ein böses Gewissen. Jeder Mensch hat etwas Tierisches in sich, bei manchen kommt es nie zum Vorschein, doch in Situationen wie dem Ersten Weltkrieg ist die Psyche, besonders bei einem Jugendlichem wie dem Soldaten, so stark belastet dass man sich selbst nicht wieder erkennt oder nicht kontrollieren kann. Die Maus läuft langsamer und wird mit einem Blechspielzeug verglichen, etwas was nicht lebt und keine Gefühle hat. Der doppelte Ausruf ,,Ich habe sie! Ich habe sie!" (Z.25) zeigt erneut den Enthusiasmus, den spielerischen Kampf zwischen Katze und Maus. ,,Die Macht, die süße, starke Macht! Ich habe die Oberhand!“ (Z.25-26). Auch diese Stelle deutet darauf hin, dass der junge Soldat seinen Gegner nur quält um besser mit seiner eigenen Situation umgehen. Mir wurden Schmerzen zugefügt, deswegen muss ich jetzt auch jemandem Schmerzen zufügen. Diesen Gedanken haben auch heute noch viele, vor allem jüngere Menschen. Der Soldat hat es nicht auf genau diesen Gegner abgesehen, sondern die Genugtuung, die süße Macht, die er verspürt während er dem Gegenüber Schmerzen zufügt. Hier zeigt sich auch wie die Katze ihre Macht ausnutzt um den Gegner zu quälen (,,ich habe die Oberhand; Z.26). Schließlich stirbt die Maus. „Sie ist tot" (Z.29). Hier zeigt sich auch die Passivität Unbeteiligter. Mehrere Soldaten stehen in einem Kreis und Beobachten das ,,Spiel", doch keiner unternimmt etwas. Daraufhin folgt ein Innerer Monolog der Katze in welchem auch erwähnt wird dass der Hauptreiz darin bestand, dass sich die Maus sträubte, also leben wollte aber letztendlich qualvoll stirbt. ,,Hopp-Dann machen wir sie lebendig!" (Z.32). Die Katze spielt weiter, mit der bereits toten Maus, und will das Spiel nicht enden. Die Aussage der Katze, der Tod habe ihr nicht in ihr Spiel hereinzuspielen, bringt den Verdacht nahe dass der junge Soldat eine wichtige Person verloren hat oder einfach sehr stark mit dem Tod konfrontiert wurde und probiert sich dagegen zu wehren, den Tod zu ignorieren. Doch das ist nicht möglich. Die Reaktion darauf ist stark: Die Katze rast und tobt besonders wild bis der Höhepunkt überschritten ist und die Knochen knistern und die Maus verblutet. Am Ende dieses Abschnittes stehen gleich drei Gedankenstriche, die dazu dienen dem Leser etwas Zeit zu geben sich über die Situation klar zu werden und darüber nachzudenken und gleichzeitig die getrennten Handlungen klar machen. Daraufhin folgt der zweite große Abschnitt des Textes, die Selbstinterpretation Tucholskys: Er stellt gleich zu Beginn klar dass es sich bei der Geschichte um keine Allegorie handele, denn während eine Allegorie nur ein Sinnbild ist, sei der beschriebene Vorgang das echte Leben. Es gäbe keinen Unterschied zwischen dem Handeln der Katze und menschlichem Handeln. Dies bestätigt also die Theorie, dass die Katze für einen Menschen steht. Während dem Krieg wurden Tausende gefoltert und getötet, dies ist nichts anderes als das Spiel der Katze mit der Maus. Mit der Vermutung dass die Vorfahren der Maus womöglich gesündigt haben und so von einer Katze zur Maus herunter degradierten bringt Tucholsky auch einen religiösen Aspekt unter. Vermutlich haben die Vorfahren der Maus selbst Verbrechen begangen und die Maus muss nun darunter leiden da sie die Folgen zu spüren bekommt. Auch dies passt zum Kriegsmotiv. Viele Junge Menschen, auch die Maus, die der schwächere der zwei Soldaten ist, muss unter den Folgen leiden obwohl sie selbst wahrscheinlich niemals einen Krieg wollte. Im Folgenden beschreibt Tucholsky die Katze als eine Sadistin doch betont gleichzeitig dass dies ein ,,dummes Wort" (Z.48) sei. Die Katze sei ein Tier wie andere auch und habe ihre Überlegenheit ausgenutzt, über die Nahrungsfrage hinaus. Der Soldat hat seinen Gegner nicht aus Zwecken der Selbstverteidigung, sondern aus purer Machtsucht und Spaß am Quälen umgebracht. ,,Sie hatte die Kraft. Und die Maus litt". (Z.53,54). Von besonders wichtiger Bedeutung ist der letzte Absatz: Der Erzähler behauptet dass dieser Schnitt durch alles klaffe und alles spaltete. Es werden sich immer Katze und Maus, also ein Stärkerer und ein Schwächerer gegenüberstehen. Das sei das Leben und wie bereits erwähnt keine Allegorie. Der einzige Unterschied liegt darin dass wir keine Katze sondern Menschen sind. Kurt Tucholsky stellt in seiner Kurzgeschichte die Machtverhältnisse zwischen den Menschen, um genauer zu sein den Kampf zwischen Stärkerem und Schwächerem als die Jagd einer Katze auf eine Maus dar. Um ganz klar zu stellen dass dies das reale Leben ist übernimmt er im zweiten Abschnitt sogar das Wort und interpretiert seine Geschichte selbst. Dieser Kampf ist im alltäglichen Leben immer zu sehen, nur endet er hier oft nicht im Tod sondern im Erreichen eines besonderen Posten auf der Arbeit, einem Sieger in einem Wettkampf oder Im Erreichen eines besonderen Ziels.