Sturm und Drang (1765-1790)
Der Sturm und Drang war eine literarische Strömung, die ausschließlich im deutschsprachigen Raum existierte. Sie entstand parallel zur späten Aufklärung und zur Empfindsamkeit. Junge Schriftsteller rebellierten gegen die Ideale ihrer Eltern und lehnten die reine Vernunftbetonung der Aufklärung ab. Stattdessen rückten sie Emotionen und künstlerische Freiheit in den Vordergrund.
Highlight: Der Vergleich Aufklärung Sturm und Drang zeigt einen deutlichen Kontrast: Während die Aufklärung Vernunft betonte, feierte der Sturm und Drang die Emotionen.
Das Weltbild dieser Epoche war geprägt von der Idee, dass Gefühle wichtiger seien als reine Vernunft. Die Autoren lehnten sich gegen gesellschaftliche Regeln auf und kritisierten die adelige Alleinherrschaft.
Vocabulary: Originalgenie - Ein Begriff, der im Sturm und Drang das Ideal des schöpferischen, von Regeln unabhängigen Künstlers beschreibt.
Die beliebteste literarische Gattung war das Drama, aber auch Lyrik und Epik wurden gepflegt. Sturm und Drang Gedichte zeichneten sich oft durch ihre Leidenschaft und emotionale Intensität aus.
Example: Goethes "Prometheus" ist ein typisches Sturm und Drang Gedicht, das die Auflehnung gegen Autoritäten und die Selbstermächtigung des Individuums thematisiert.
Wichtige Vertreter dieser Epoche waren Goethe, Schiller, Stolberg, Herder, Schubart, Klinger und Lenz. Ihre Werke prägten nicht nur ihre eigene Zeit, sondern beeinflussten auch nachfolgende literarische Bewegungen.