Der Poetische Realismus: Eine Epoche der deutschen Literatur (1848-1898)
Der poetische Realismus prägte die deutsche Literatur in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts maßgeblich. Diese literarische Epoche entwickelte sich vor dem Hintergrund bedeutender historischer Ereignisse, die Deutschland grundlegend veränderten. Die gescheiterte Märzrevolution von 1848, die Reichsgründung 1871 unter Otto von Bismarck und die fortschreitende Industrialisierung formten den gesellschaftlichen Kontext dieser Literaturepoche.
Definition: Der poetische Realismus zeichnet sich durch die Verbindung von Wirklichkeitsdarstellung und ästhetischer Verklärung aus. Die Autoren strebten eine "Poetisierung der Realität" an, ohne dabei in pure Abbildung zu verfallen.
Die Literatur Epochen Merkmale des poetischen Realismus zeigen eine deutliche Fokussierung auf das Bürgertum. Die Autoren wie Theodor Fontane, Theodor Storm und Gottfried Keller wählten bewusst Themen aus dem bürgerlichen Alltag, behandelten diese jedoch mit künstlerischem Anspruch. Charakteristisch für die Epoche ist die Darstellung von Konflikten zwischen Individual- und Gesellschaftsinteressen, wobei besonders die kleinstädtische und ländliche Lebenswelt im Mittelpunkt steht.
Die literarische Gestaltung folgt dem Prinzip der "verklärten Wirklichkeit". Auf dem Epochen Zeitstrahl markiert diese Phase einen wichtigen Übergang zwischen Romantik und Naturalismus. Die Autoren entwickelten einen präzisen, aber dennoch poetischen Stil, der sich durch Humor und feine Ironie auszeichnet. Dabei werden bewusst hässliche oder niedere Aspekte der Realität ausgeklammert, um eine ästhetische Erhöhung zu erreichen.