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Aufklärung, Sturm und Drang und Weimarer Klassik einfach erklärt für Kinder

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Aufklärung, Sturm und Drang und Weimarer Klassik einfach erklärt für Kinder
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Vanessa

@vanessa.aaliya

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Die Epochen der deutschen Literatur von der Aufklärung bis zur Nachkriegsliteratur werden in ihrer historischen Entwicklung und ihren charakteristischen Merkmalen dargestellt. Jede Epoche reflektiert den Zeitgeist und die gesellschaftlichen Veränderungen ihrer Zeit.

  • Aufklärung: Betonung von Vernunft, Freiheit und Gleichheit
  • Sturm und Drang: Gefühlsbetonte Reaktion auf die Aufklärung
  • Weimarer Klassik: Streben nach Harmonie und Humanität
  • Romantik: Hinwendung zur Natur und Fantasie
  • Vormärz und Biedermeier: Politisches Engagement vs. Rückzug ins Private
  • Realismus: Detailgetreue Darstellung der Wirklichkeit
  • Naturalismus: Wissenschaftliche Beobachtung der Realität
  • Neue Sachlichkeit: Nüchterne Darstellung der Nachkriegsgesellschaft
  • Nachkriegsliteratur: Aufarbeitung der NS-Zeit und des Krieges

1.5.2021

814

Aufklärung (1720 -1800)
,,Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen"
,,Wissen ist Macht"
● Freiheit
● Gleichheit
● Toleranz
Ratio

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Weimarer Klassik und Romantik

Die Weimarer Klassik (1786-1805) und die Romantik (1795-1835) waren zwei bedeutende Epochen der deutschen Literatur mit unterschiedlichen Merkmalen und Motiven.

Die Weimarer Klassik strebte nach Vollendung, Humanität und Harmonie. Sie entstand in einer Zeit nach der Französischen Revolution und war geprägt von den Ideen Immanuel Kants.

Definition: Die Weimarer Klassik ist eine literarische Epoche, die sich durch das Streben nach Vollkommenheit und die Betonung von Humanität auszeichnet.

Die Romantik hingegen wandte sich der Natur zu und betonte die Fantasie- und Traumwelt sowie das Individuum.

Highlight: Wichtige Motive der Romantik waren die blaue Blume als Symbol für Sehnsucht und Liebe, das Spiegelmotiv und das Nachtmotiv.

Vocabulary: Die romantische Ironie ist ein literarisches Stilmittel, bei dem der Autor die Illusion der Fiktion bewusst durchbricht.

Aufklärung (1720 -1800)
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,,Wissen ist Macht"
● Freiheit
● Gleichheit
● Toleranz
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Vormärz und Biedermeier

Der Vormärz (1815-1848) und das Biedermeier (1815-1850) waren zwei parallel verlaufende literarische Strömungen mit gegensätzlichen Ausrichtungen.

Der Vormärz war geprägt von politischer Unterdrückung und dem Streben nach Veränderung. Die Literatur dieser Zeit zeichnete sich durch politische Stellungnahmen und Forderungen der Autoren aus.

Highlight: Im Vormärz wurde eine volksnahe Sprache durch die Verwendung von Dialekten angestrebt, um Authentizität zu vermitteln.

Das Biedermeier hingegen war gekennzeichnet durch den Rückzug ins Private und die Vermittlung eines harmonischen Idylls.

Example: Typische Themen des Biedermeier waren Familie, Naturverbundenheit und Religiosität.

Quote: "Rückzug ins Private" war das Leitmotiv des Biedermeier.

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,,Wissen ist Macht"
● Freiheit
● Gleichheit
● Toleranz
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Realismus und Naturalismus

Der Realismus (1848-1890) und der Naturalismus (1880-1900) waren zwei aufeinanderfolgende literarische Epochen, die sich in ihren Merkmalen und Darstellungsweisen unterschieden.

Der Realismus zeichnete sich durch Detailtreue in der Darstellung von Charakteren und Szenerien aus. Er strebte nach einem neutralen Schreibstil und einer klaren, schlichten Sprache.

Highlight: Ein wichtiges Merkmal des Realismus war die Ästhetisierung des Alltäglichen, wie beispielsweise das Schaukelmotiv in "Effi Briest".

Der Naturalismus hingegen orientierte sich am wissenschaftlichen Schreiben und strebte nach einer möglichst objektiven Darstellung der Realität.

Vocabulary: Der Naturalismus in der Literatur bezeichnet eine Strömung, die eine möglichst wirklichkeitsgetreue Darstellung anstrebt.

Example: Im Naturalismus wurde die Sprache so realistisch wie möglich gestaltet, einschließlich der Verwendung von Dialekten und Umgangssprache.

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● Freiheit
● Gleichheit
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Neue Sachlichkeit und Nachkriegsliteratur

Die Neue Sachlichkeit (1918-1933) und die Nachkriegsliteratur (1945-1961) waren zwei wichtige Epochen der deutschen Literatur im 20. Jahrhundert.

Die Neue Sachlichkeit entstand in den "Goldenen 20ern" und war geprägt von einer nüchternen, realitätsbezogenen Sprache. Sie thematisierte gesellschaftliche und technische Veränderungen sowie soziale Probleme in der Weimarer Republik.

Highlight: Ein wichtiges Merkmal der Neuen Sachlichkeit war das epische Theater, bei dem Pausen zwischen den Szenen mit Musik, Projektionen oder Erzähleinschüben gefüllt wurden.

Die Nachkriegsliteratur beschäftigte sich mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs.

Example: Themen der Nachkriegsliteratur waren Schuld und Verantwortung des Holocaust, das Leben in DDR und BRD sowie Rückkehr und Ankunft.

Quote: "Aufarbeitung - Verdrängung" war ein zentrales Spannungsfeld der Nachkriegsliteratur.

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Biedermeier (1815-1850)

Die Biedermeier-Epoche war eine Zeit des Rückzugs ins Private, die parallel zum politisch engagierten Vormärz existierte. Sie war geprägt von einer Spaltung der Gesellschaft durch den technischen Fortschritt, wie beispielsweise die Einführung der Eisenbahn.

Definition: Biedermeier bezeichnet eine Epoche in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die sich durch Häuslichkeit, Beschaulichkeit und politische Zurückhaltung auszeichnete.

Zentrale Merkmale des Biedermeier waren:

  1. Rückzug ins Private: Die Familie wurde als Idealbild dargestellt.
  2. Vermittlung eines harmonischen Idylls: Die Literatur zeichnete oft ein friedliches Bild des häuslichen Lebens.
  3. Akzeptanz der gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten: Im Gegensatz zum Vormärz gab es kein politisches Engagement.
  4. Tiefe Naturverbundenheit: Die Natur spielte eine wichtige Rolle in der Literatur.
  5. Religiosität: Glaube und religiöse Themen waren von Bedeutung.

Example: Adalbert Stifters Novelle "Bergkristall" ist ein typisches Beispiel für die Biedermeier-Literatur. Sie erzählt von zwei Kindern, die sich in den Bergen verirren, und betont die Harmonie zwischen Mensch und Natur.

Die Biedermeier-Literatur zeichnete sich durch eine pessimistische Einstellung zur Welt aus, die jedoch oft hinter einer idyllischen Fassade verborgen wurde. Die Autoren kamen nun auch vermehrt aus der Bürgerschicht und nicht mehr ausschließlich aus dem Adel.

Highlight: Das Biedermeier war eine Epoche der Innerlichkeit und des Rückzugs, in der die Menschen Trost und Erfüllung im Privaten und in der Natur suchten.

Die Natur spielte im Biedermeier eine besondere Rolle. Sie diente als Projektionsfläche für Gefühle, als Ort der religiösen Erfahrung oder als Ziel von Reisen. Die Naturdarstellung war oft detailliert und liebevoll, spiegelte aber auch die Sehnsucht nach einer heilen Welt wider.

Vocabulary: Idylle - ein Zustand oder eine Situation von Frieden, Harmonie und ungestörtem Glück, oft in ländlicher oder häuslicher Umgebung.

Der historische Hintergrund des Biedermeier war geprägt von politischer Restauration und Zensur nach dem Wiener Kongress. Die Menschen zogen sich ins Private zurück, da öffentliches politisches Engagement gefährlich sein konnte. Dies führte zu einer Blüte der häuslichen Kultur und der Innerlichkeit.

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Realismus (1848-1890)

Der Realismus war eine literarische Epoche, die sich durch eine detailgetreue und nuancierte Darstellung der Realität auszeichnete. Die Autoren dieser Zeit strebten danach, die Wirklichkeit in all ihren Facetten abzubilden, ohne dabei in extreme Idealisierung oder Kritik zu verfallen.

Definition: Der Realismus in der Literatur ist eine Strömung, die eine möglichst wirklichkeitsgetreue Darstellung der Welt anstrebt.

Zentrale Merkmale des Realismus waren:

  1. Detailtreue in der Darstellung von Charakteren und Szenerien
  2. Verständnis für subjektive Schönheit
  3. Verwendung von Ironie und Humor
  4. Neutraler Schreibstil, der kommentarlos und wertfrei bleibt
  5. Ästhetisierung des Alltäglichen
  6. Klare und schlichte Sprache

Example: Theodor Fontanes Roman "Effi Briest" ist ein Paradebeispiel des Realismus. Er schildert detailliert das Leben einer jungen Frau im Preußen des 19. Jahrhunderts und ihre Verstrickungen in gesellschaftliche Konventionen.

Die realistischen Autoren versuchten, eine Balance zwischen der Darstellung der Wirklichkeit und der künstlerischen Gestaltung zu finden. Sie wollten die Realität nicht einfach abbilden, sondern sie durch literarische Mittel "verschönern" oder ästhetisieren.

Highlight: Ein charakteristisches Merkmal des Realismus ist das "Schaukelmotiv" in Fontanes "Effi Briest", das symbolisch für die Hauptfigur und ihre Lebensumstände steht.

Die Sprache im Realismus war klar und schlicht, aber keineswegs schmucklos. Die Autoren nutzten subtile sprachliche Mittel, um Charaktere zu zeichnen und Stimmungen zu erzeugen. Der neutrale Erzählstil sollte den Lesern ermöglichen, sich selbst ein Urteil zu bilden.

Vocabulary: Ästhetisierung - der Prozess, etwas durch künstlerische Gestaltung schöner oder ansprechender zu machen.

Der historische Hintergrund des Realismus war geprägt von der gescheiterten Revolution von 1848 und der anschließenden Industrialisierung. Die Autoren reagierten auf diese Entwicklungen, indem sie sich von romantischen Idealisierungen abwandten und stattdessen die konkrete Wirklichkeit in den Blick nahmen.

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Naturalismus (1880-1900)

Der Naturalismus war eine literarische Bewegung, die sich durch einen wissenschaftlichen Ansatz des Schreibens auszeichnete. Diese Epoche war stark beeinflusst von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen wie der Relativitätstheorie und der Psychoanalyse, die bisherige Gewissheiten in Frage stellten.

Definition: Der Naturalismus ist eine literarische Strömung, die eine möglichst objektive und wissenschaftlich genaue Darstellung der Wirklichkeit anstrebt.

Zentrale Merkmale des Naturalismus waren:

  1. Wissenschaftliche Herangehensweise an das Schreiben
  2. Darstellung der Realität ohne Wertung oder Verschönerung
  3. Fokus auf die Kontraste der Großstadt und die Folgen der Verstädterung
  4. Darstellung des Hässlichen und bisher Tabuisierten
  5. Betonung des Einflusses von Milieu und Vererbung auf die Charaktere
  6. Verwendung von Dialekten und Umgangssprache

Example: Gerhart Hauptmanns Drama "Die Weber" ist ein klassisches Beispiel für den Naturalismus. Es schildert detailgetreu und ohne Beschönigung den Aufstand schlesischer Weber im 19. Jahrhundert.

Die naturalistischen Autoren strebten danach, die Wirklichkeit so genau wie möglich abzubilden. Sie scheuten sich nicht davor, auch unangenehme oder hässliche Aspekte des Lebens darzustellen.

Highlight: Ein wichtiges Konzept des Naturalismus war die Idee, dass der Mensch durch sein Milieu und seine Erbanlagen determiniert sei.

In der Dramatik des Naturalismus spielten ausführliche und genaue Regieanweisungen eine wichtige Rolle. Sie dienten dazu, die Szene möglichst realistisch zu gestalten und bildeten einen epischen Bestandteil des Dramas.

Vocabulary: Milieu - die soziale Umgebung, in der ein Mensch lebt und die sein Verhalten und seine Entwicklung beeinflusst.

Die Sprache im Naturalismus sollte so realistisch wie möglich sein. Autoren verwendeten Dialekte und Umgangssprache, um ihre Figuren authentisch darzustellen. Dies war ein Bruch mit der gehobenen Literatursprache früherer Epochen.

Der historische Hintergrund des Naturalismus war geprägt von rasanter Industrialisierung und Urbanisierung. Die Autoren reagierten auf die sozialen Probleme ihrer Zeit, indem sie diese schonungslos in ihren Werken darstellten.

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Neue Sachlichkeit (1918-1933)

Die Neue Sachlichkeit war eine literarische Strömung, die sich in der Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Machtergreifung der Nationalsozialisten entwickelte. Sie war geprägt von den Erfahrungen des Krieges und den gesellschaftlichen Umbrüchen der Weimarer Republik.

Definition: Die Neue Sachlichkeit ist eine Kunstströmung, die sich durch eine nüchterne, realitätsbezogene Darstellungsweise auszeichnet.

Zentrale Merkmale der Neuen Sachlichkeit waren:

  1. Nüchterne, realitätsbezogene und leicht verständliche Alltagssprache
  2. Reduzierte und präzise Ausdrucksweise
  3. Wenig Spielraum für Interpretation
  4. Distanzierte, beobachtende Haltung des Erzählers
  5. Fokus auf Verständlichkeit und Brauchbarkeit
  6. Darstellung von Protagonisten aus der mittleren Gesellschaftsschicht

Example: Erich Kästners Roman "Fabian" ist ein typisches Beispiel für die Neue Sachlichkeit. Er schildert in nüchternem Stil das Leben eines Intellektuellen im Berlin der späten Weimarer Republik.

Die Autoren der Neuen Sachlichkeit reagierten auf die Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges und die gesellschaftlichen und technischen Veränderungen ihrer Zeit. Sie thematisierten die sozialen Probleme in der Weimarer Republik und stellten diese in einem sachlichen, oft fast reportageartigen Stil dar.

Highlight: Ein wichtiges Merkmal der Neuen Sachlichkeit war die Darstellung von Figuren, die keine starken Gefühle zeigen. Dies sollte die Distanz und Entfremdung in der modernen Gesellschaft widerspiegeln.

In der Dramatik entwickelte sich das Konzept des Epischen Theaters, das besonders mit Bertolt Brecht verbunden ist. Es zeichnete sich durch die Verwendung epischer Elemente wie Pausen zwischen den Szenen, Musik, Projektionen oder Erzähleinschübe aus.

Vocabulary: Episches Theater - eine Theaterform, die darauf abzielt, den Zuschauer zum kritischen Nachdenken anzuregen, statt ihn emotional in die Handlung einzubinden.

Der historische Hintergrund der Neuen Sachlichkeit war komplex. Die "Goldenen Zwanziger" brachten einerseits kulturellen Aufschwung und Wohlstand, andererseits führte die Weltwirtschaftskrise 1929 zu hoher Arbeitslosigkeit, Inflation und Armut. Diese Gegensätze spiegeln sich in der Literatur der Zeit wider.

Die Autoren der Neuen Sachlichkeit strebten danach, moralische Fragen nicht direkt zu beantworten, sondern den Zuschauer oder Leser zum eigenen Nachdenken und Urteilen anzuregen. Dies war ein wichtiger Aspekt ihrer gesellschaftskritischen Haltung.

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● Freiheit
● Gleichheit
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Literatur der Nachkriegszeit (1945-1961)

Die Nachkriegsliteratur umfasst die literarische Produktion in Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Bau der Berliner Mauer. Diese Epoche war geprägt von der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit und den Herausforderungen des Wiederaufbaus.

Definition: Die Nachkriegsliteratur bezeichnet die literarischen Werke, die sich mit den Folgen des Zweiten Weltkriegs und der Neuordnung der deutschen Gesellschaft auseinandersetzen.

Zentrale Themen der Nachkriegsliteratur waren:

  1. Verarbeitung des Nationalsozialismus
  2. Schuld und Verantwortung für den Holocaust
  3. Aufgreifen politischer und moralischer Fragen
  4. Darstellung von Einzelschicksalen
  5. Leben in der geteilten Welt von DDR und BRD
  6. Rückkehr und Ankunft von Vertriebenen und Kriegsheimkehrern
  7. Wiederaufbau und Neuanfang

Example: Wolfgang Borcherts Kurzgeschichte "Das Brot" ist ein typisches Beispiel für die Nachkriegsliteratur. Sie schildert in knapper, präziser Sprache die Notlage und moralischen Konflikte eines Ehepaares in der Nachkriegszeit.

Die Autoren der Nachkriegszeit standen vor der Herausforderung, eine neue Sprache zu finden, die frei von nationalsozialistischer Ideologie war. Viele wählten einen nüchternen, kargen Stil, der als "Kahlschlagliteratur" bekannt wurde.

Highlight: Die "Gruppe 47", ein loser Zusammenschluss von Schriftstellern, spielte eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Nachkriegsliteratur. Sie förderte junge Autoren und setzte sich für eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ein.

In der Dramatik der Nachkriegszeit gab es zwei Hauptströmungen: In der BRD wurden zunächst ältere Stücke aufgeführt, die nicht mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht wurden. Später kamen Werke jüngerer Autoren hinzu, die sich kritisch mit der jüngsten Vergangenheit auseinandersetzten.

Vocabulary: Kahlschlagliteratur - ein literarischer Stil der Nachkriegszeit, der sich durch eine karge, schmucklose Sprache und die Darstellung der unmittelbaren Nachkriegsrealität auszeichnet.

Der historische Hintergrund der Nachkriegsliteratur war geprägt von den Schrecken des Krieges, der Teilung Deutschlands und den Herausforderungen des Wiederaufbaus. Die Autoren reagierten auf diese Situation, indem sie versuchten, die Erfahrungen der Vergangenheit zu verarbeiten und gleichzeitig Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.

Interessanterweise war Literatur, die sich nicht direkt mit der Kriegsthematik befasste, in der Bevölkerung oft beliebter. Dies könnte als Ausdruck eines Bedürfnisses nach Ablenkung und Normalität interpretiert werden, zeigt aber auch die Schwierigkeit, sich unmittelbar nach dem Krieg mit den traumatischen Erfahrungen auseinanderzusetzen.

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Aufklärung und Sturm und Drang

Die Aufklärung (1720-1800) und der Sturm und Drang (1765-1768) waren zwei aufeinanderfolgende literarische Epochen mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Die Aufklärung betonte Rationalismus, Eigenständigkeit und Empirismus. Ihr Motto war "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" und "Wissen ist Macht". Wichtige Werte waren Freiheit, Gleichheit und Toleranz.

Highlight: Das Hinterfragen statt Hinnehmen war ein zentrales Merkmal der Aufklärung.

Der Sturm und Drang hingegen war eine Reaktion auf die Aufklärung und betonte Gefühle, Fantasie und freie Entfaltung des Individuums.

Vocabulary: Der Geniebegriff im Sturm und Drang bezeichnet die Vorstellung vom Künstler als schöpferisches Genie.

Diese Epoche zeichnete sich durch eine lebensnahe Sprache und ausdrucksstarke Stilmittel aus.

Example: Typische Stilmittel des Sturm und Drang waren Kraftausdrücke, Interjektionen und Ellipsen.

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Aufklärung, Sturm und Drang und Weimarer Klassik einfach erklärt für Kinder

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Die Epochen der deutschen Literatur von der Aufklärung bis zur Nachkriegsliteratur werden in ihrer historischen Entwicklung und ihren charakteristischen Merkmalen dargestellt. Jede Epoche reflektiert den Zeitgeist und die gesellschaftlichen Veränderungen ihrer Zeit.

  • Aufklärung: Betonung von Vernunft, Freiheit und Gleichheit
  • Sturm und Drang: Gefühlsbetonte Reaktion auf die Aufklärung
  • Weimarer Klassik: Streben nach Harmonie und Humanität
  • Romantik: Hinwendung zur Natur und Fantasie
  • Vormärz und Biedermeier: Politisches Engagement vs. Rückzug ins Private
  • Realismus: Detailgetreue Darstellung der Wirklichkeit
  • Naturalismus: Wissenschaftliche Beobachtung der Realität
  • Neue Sachlichkeit: Nüchterne Darstellung der Nachkriegsgesellschaft
  • Nachkriegsliteratur: Aufarbeitung der NS-Zeit und des Krieges

1.5.2021

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Aufklärung (1720 -1800)
,,Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen"
,,Wissen ist Macht"
● Freiheit
● Gleichheit
● Toleranz
Ratio

Weimarer Klassik und Romantik

Die Weimarer Klassik (1786-1805) und die Romantik (1795-1835) waren zwei bedeutende Epochen der deutschen Literatur mit unterschiedlichen Merkmalen und Motiven.

Die Weimarer Klassik strebte nach Vollendung, Humanität und Harmonie. Sie entstand in einer Zeit nach der Französischen Revolution und war geprägt von den Ideen Immanuel Kants.

Definition: Die Weimarer Klassik ist eine literarische Epoche, die sich durch das Streben nach Vollkommenheit und die Betonung von Humanität auszeichnet.

Die Romantik hingegen wandte sich der Natur zu und betonte die Fantasie- und Traumwelt sowie das Individuum.

Highlight: Wichtige Motive der Romantik waren die blaue Blume als Symbol für Sehnsucht und Liebe, das Spiegelmotiv und das Nachtmotiv.

Vocabulary: Die romantische Ironie ist ein literarisches Stilmittel, bei dem der Autor die Illusion der Fiktion bewusst durchbricht.

Aufklärung (1720 -1800)
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● Freiheit
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● Toleranz
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Vormärz und Biedermeier

Der Vormärz (1815-1848) und das Biedermeier (1815-1850) waren zwei parallel verlaufende literarische Strömungen mit gegensätzlichen Ausrichtungen.

Der Vormärz war geprägt von politischer Unterdrückung und dem Streben nach Veränderung. Die Literatur dieser Zeit zeichnete sich durch politische Stellungnahmen und Forderungen der Autoren aus.

Highlight: Im Vormärz wurde eine volksnahe Sprache durch die Verwendung von Dialekten angestrebt, um Authentizität zu vermitteln.

Das Biedermeier hingegen war gekennzeichnet durch den Rückzug ins Private und die Vermittlung eines harmonischen Idylls.

Example: Typische Themen des Biedermeier waren Familie, Naturverbundenheit und Religiosität.

Quote: "Rückzug ins Private" war das Leitmotiv des Biedermeier.

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● Freiheit
● Gleichheit
● Toleranz
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Realismus und Naturalismus

Der Realismus (1848-1890) und der Naturalismus (1880-1900) waren zwei aufeinanderfolgende literarische Epochen, die sich in ihren Merkmalen und Darstellungsweisen unterschieden.

Der Realismus zeichnete sich durch Detailtreue in der Darstellung von Charakteren und Szenerien aus. Er strebte nach einem neutralen Schreibstil und einer klaren, schlichten Sprache.

Highlight: Ein wichtiges Merkmal des Realismus war die Ästhetisierung des Alltäglichen, wie beispielsweise das Schaukelmotiv in "Effi Briest".

Der Naturalismus hingegen orientierte sich am wissenschaftlichen Schreiben und strebte nach einer möglichst objektiven Darstellung der Realität.

Vocabulary: Der Naturalismus in der Literatur bezeichnet eine Strömung, die eine möglichst wirklichkeitsgetreue Darstellung anstrebt.

Example: Im Naturalismus wurde die Sprache so realistisch wie möglich gestaltet, einschließlich der Verwendung von Dialekten und Umgangssprache.

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,,Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen"
,,Wissen ist Macht"
● Freiheit
● Gleichheit
● Toleranz
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Neue Sachlichkeit und Nachkriegsliteratur

Die Neue Sachlichkeit (1918-1933) und die Nachkriegsliteratur (1945-1961) waren zwei wichtige Epochen der deutschen Literatur im 20. Jahrhundert.

Die Neue Sachlichkeit entstand in den "Goldenen 20ern" und war geprägt von einer nüchternen, realitätsbezogenen Sprache. Sie thematisierte gesellschaftliche und technische Veränderungen sowie soziale Probleme in der Weimarer Republik.

Highlight: Ein wichtiges Merkmal der Neuen Sachlichkeit war das epische Theater, bei dem Pausen zwischen den Szenen mit Musik, Projektionen oder Erzähleinschüben gefüllt wurden.

Die Nachkriegsliteratur beschäftigte sich mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs.

Example: Themen der Nachkriegsliteratur waren Schuld und Verantwortung des Holocaust, das Leben in DDR und BRD sowie Rückkehr und Ankunft.

Quote: "Aufarbeitung - Verdrängung" war ein zentrales Spannungsfeld der Nachkriegsliteratur.

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,,Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen"
,,Wissen ist Macht"
● Freiheit
● Gleichheit
● Toleranz
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Biedermeier (1815-1850)

Die Biedermeier-Epoche war eine Zeit des Rückzugs ins Private, die parallel zum politisch engagierten Vormärz existierte. Sie war geprägt von einer Spaltung der Gesellschaft durch den technischen Fortschritt, wie beispielsweise die Einführung der Eisenbahn.

Definition: Biedermeier bezeichnet eine Epoche in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die sich durch Häuslichkeit, Beschaulichkeit und politische Zurückhaltung auszeichnete.

Zentrale Merkmale des Biedermeier waren:

  1. Rückzug ins Private: Die Familie wurde als Idealbild dargestellt.
  2. Vermittlung eines harmonischen Idylls: Die Literatur zeichnete oft ein friedliches Bild des häuslichen Lebens.
  3. Akzeptanz der gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten: Im Gegensatz zum Vormärz gab es kein politisches Engagement.
  4. Tiefe Naturverbundenheit: Die Natur spielte eine wichtige Rolle in der Literatur.
  5. Religiosität: Glaube und religiöse Themen waren von Bedeutung.

Example: Adalbert Stifters Novelle "Bergkristall" ist ein typisches Beispiel für die Biedermeier-Literatur. Sie erzählt von zwei Kindern, die sich in den Bergen verirren, und betont die Harmonie zwischen Mensch und Natur.

Die Biedermeier-Literatur zeichnete sich durch eine pessimistische Einstellung zur Welt aus, die jedoch oft hinter einer idyllischen Fassade verborgen wurde. Die Autoren kamen nun auch vermehrt aus der Bürgerschicht und nicht mehr ausschließlich aus dem Adel.

Highlight: Das Biedermeier war eine Epoche der Innerlichkeit und des Rückzugs, in der die Menschen Trost und Erfüllung im Privaten und in der Natur suchten.

Die Natur spielte im Biedermeier eine besondere Rolle. Sie diente als Projektionsfläche für Gefühle, als Ort der religiösen Erfahrung oder als Ziel von Reisen. Die Naturdarstellung war oft detailliert und liebevoll, spiegelte aber auch die Sehnsucht nach einer heilen Welt wider.

Vocabulary: Idylle - ein Zustand oder eine Situation von Frieden, Harmonie und ungestörtem Glück, oft in ländlicher oder häuslicher Umgebung.

Der historische Hintergrund des Biedermeier war geprägt von politischer Restauration und Zensur nach dem Wiener Kongress. Die Menschen zogen sich ins Private zurück, da öffentliches politisches Engagement gefährlich sein konnte. Dies führte zu einer Blüte der häuslichen Kultur und der Innerlichkeit.

Aufklärung (1720 -1800)
,,Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen"
,,Wissen ist Macht"
● Freiheit
● Gleichheit
● Toleranz
Ratio

Realismus (1848-1890)

Der Realismus war eine literarische Epoche, die sich durch eine detailgetreue und nuancierte Darstellung der Realität auszeichnete. Die Autoren dieser Zeit strebten danach, die Wirklichkeit in all ihren Facetten abzubilden, ohne dabei in extreme Idealisierung oder Kritik zu verfallen.

Definition: Der Realismus in der Literatur ist eine Strömung, die eine möglichst wirklichkeitsgetreue Darstellung der Welt anstrebt.

Zentrale Merkmale des Realismus waren:

  1. Detailtreue in der Darstellung von Charakteren und Szenerien
  2. Verständnis für subjektive Schönheit
  3. Verwendung von Ironie und Humor
  4. Neutraler Schreibstil, der kommentarlos und wertfrei bleibt
  5. Ästhetisierung des Alltäglichen
  6. Klare und schlichte Sprache

Example: Theodor Fontanes Roman "Effi Briest" ist ein Paradebeispiel des Realismus. Er schildert detailliert das Leben einer jungen Frau im Preußen des 19. Jahrhunderts und ihre Verstrickungen in gesellschaftliche Konventionen.

Die realistischen Autoren versuchten, eine Balance zwischen der Darstellung der Wirklichkeit und der künstlerischen Gestaltung zu finden. Sie wollten die Realität nicht einfach abbilden, sondern sie durch literarische Mittel "verschönern" oder ästhetisieren.

Highlight: Ein charakteristisches Merkmal des Realismus ist das "Schaukelmotiv" in Fontanes "Effi Briest", das symbolisch für die Hauptfigur und ihre Lebensumstände steht.

Die Sprache im Realismus war klar und schlicht, aber keineswegs schmucklos. Die Autoren nutzten subtile sprachliche Mittel, um Charaktere zu zeichnen und Stimmungen zu erzeugen. Der neutrale Erzählstil sollte den Lesern ermöglichen, sich selbst ein Urteil zu bilden.

Vocabulary: Ästhetisierung - der Prozess, etwas durch künstlerische Gestaltung schöner oder ansprechender zu machen.

Der historische Hintergrund des Realismus war geprägt von der gescheiterten Revolution von 1848 und der anschließenden Industrialisierung. Die Autoren reagierten auf diese Entwicklungen, indem sie sich von romantischen Idealisierungen abwandten und stattdessen die konkrete Wirklichkeit in den Blick nahmen.

Aufklärung (1720 -1800)
,,Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen"
,,Wissen ist Macht"
● Freiheit
● Gleichheit
● Toleranz
Ratio

Naturalismus (1880-1900)

Der Naturalismus war eine literarische Bewegung, die sich durch einen wissenschaftlichen Ansatz des Schreibens auszeichnete. Diese Epoche war stark beeinflusst von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen wie der Relativitätstheorie und der Psychoanalyse, die bisherige Gewissheiten in Frage stellten.

Definition: Der Naturalismus ist eine literarische Strömung, die eine möglichst objektive und wissenschaftlich genaue Darstellung der Wirklichkeit anstrebt.

Zentrale Merkmale des Naturalismus waren:

  1. Wissenschaftliche Herangehensweise an das Schreiben
  2. Darstellung der Realität ohne Wertung oder Verschönerung
  3. Fokus auf die Kontraste der Großstadt und die Folgen der Verstädterung
  4. Darstellung des Hässlichen und bisher Tabuisierten
  5. Betonung des Einflusses von Milieu und Vererbung auf die Charaktere
  6. Verwendung von Dialekten und Umgangssprache

Example: Gerhart Hauptmanns Drama "Die Weber" ist ein klassisches Beispiel für den Naturalismus. Es schildert detailgetreu und ohne Beschönigung den Aufstand schlesischer Weber im 19. Jahrhundert.

Die naturalistischen Autoren strebten danach, die Wirklichkeit so genau wie möglich abzubilden. Sie scheuten sich nicht davor, auch unangenehme oder hässliche Aspekte des Lebens darzustellen.

Highlight: Ein wichtiges Konzept des Naturalismus war die Idee, dass der Mensch durch sein Milieu und seine Erbanlagen determiniert sei.

In der Dramatik des Naturalismus spielten ausführliche und genaue Regieanweisungen eine wichtige Rolle. Sie dienten dazu, die Szene möglichst realistisch zu gestalten und bildeten einen epischen Bestandteil des Dramas.

Vocabulary: Milieu - die soziale Umgebung, in der ein Mensch lebt und die sein Verhalten und seine Entwicklung beeinflusst.

Die Sprache im Naturalismus sollte so realistisch wie möglich sein. Autoren verwendeten Dialekte und Umgangssprache, um ihre Figuren authentisch darzustellen. Dies war ein Bruch mit der gehobenen Literatursprache früherer Epochen.

Der historische Hintergrund des Naturalismus war geprägt von rasanter Industrialisierung und Urbanisierung. Die Autoren reagierten auf die sozialen Probleme ihrer Zeit, indem sie diese schonungslos in ihren Werken darstellten.

Aufklärung (1720 -1800)
,,Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen"
,,Wissen ist Macht"
● Freiheit
● Gleichheit
● Toleranz
Ratio

Neue Sachlichkeit (1918-1933)

Die Neue Sachlichkeit war eine literarische Strömung, die sich in der Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Machtergreifung der Nationalsozialisten entwickelte. Sie war geprägt von den Erfahrungen des Krieges und den gesellschaftlichen Umbrüchen der Weimarer Republik.

Definition: Die Neue Sachlichkeit ist eine Kunstströmung, die sich durch eine nüchterne, realitätsbezogene Darstellungsweise auszeichnet.

Zentrale Merkmale der Neuen Sachlichkeit waren:

  1. Nüchterne, realitätsbezogene und leicht verständliche Alltagssprache
  2. Reduzierte und präzise Ausdrucksweise
  3. Wenig Spielraum für Interpretation
  4. Distanzierte, beobachtende Haltung des Erzählers
  5. Fokus auf Verständlichkeit und Brauchbarkeit
  6. Darstellung von Protagonisten aus der mittleren Gesellschaftsschicht

Example: Erich Kästners Roman "Fabian" ist ein typisches Beispiel für die Neue Sachlichkeit. Er schildert in nüchternem Stil das Leben eines Intellektuellen im Berlin der späten Weimarer Republik.

Die Autoren der Neuen Sachlichkeit reagierten auf die Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges und die gesellschaftlichen und technischen Veränderungen ihrer Zeit. Sie thematisierten die sozialen Probleme in der Weimarer Republik und stellten diese in einem sachlichen, oft fast reportageartigen Stil dar.

Highlight: Ein wichtiges Merkmal der Neuen Sachlichkeit war die Darstellung von Figuren, die keine starken Gefühle zeigen. Dies sollte die Distanz und Entfremdung in der modernen Gesellschaft widerspiegeln.

In der Dramatik entwickelte sich das Konzept des Epischen Theaters, das besonders mit Bertolt Brecht verbunden ist. Es zeichnete sich durch die Verwendung epischer Elemente wie Pausen zwischen den Szenen, Musik, Projektionen oder Erzähleinschübe aus.

Vocabulary: Episches Theater - eine Theaterform, die darauf abzielt, den Zuschauer zum kritischen Nachdenken anzuregen, statt ihn emotional in die Handlung einzubinden.

Der historische Hintergrund der Neuen Sachlichkeit war komplex. Die "Goldenen Zwanziger" brachten einerseits kulturellen Aufschwung und Wohlstand, andererseits führte die Weltwirtschaftskrise 1929 zu hoher Arbeitslosigkeit, Inflation und Armut. Diese Gegensätze spiegeln sich in der Literatur der Zeit wider.

Die Autoren der Neuen Sachlichkeit strebten danach, moralische Fragen nicht direkt zu beantworten, sondern den Zuschauer oder Leser zum eigenen Nachdenken und Urteilen anzuregen. Dies war ein wichtiger Aspekt ihrer gesellschaftskritischen Haltung.

Aufklärung (1720 -1800)
,,Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen"
,,Wissen ist Macht"
● Freiheit
● Gleichheit
● Toleranz
Ratio

Literatur der Nachkriegszeit (1945-1961)

Die Nachkriegsliteratur umfasst die literarische Produktion in Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Bau der Berliner Mauer. Diese Epoche war geprägt von der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit und den Herausforderungen des Wiederaufbaus.

Definition: Die Nachkriegsliteratur bezeichnet die literarischen Werke, die sich mit den Folgen des Zweiten Weltkriegs und der Neuordnung der deutschen Gesellschaft auseinandersetzen.

Zentrale Themen der Nachkriegsliteratur waren:

  1. Verarbeitung des Nationalsozialismus
  2. Schuld und Verantwortung für den Holocaust
  3. Aufgreifen politischer und moralischer Fragen
  4. Darstellung von Einzelschicksalen
  5. Leben in der geteilten Welt von DDR und BRD
  6. Rückkehr und Ankunft von Vertriebenen und Kriegsheimkehrern
  7. Wiederaufbau und Neuanfang

Example: Wolfgang Borcherts Kurzgeschichte "Das Brot" ist ein typisches Beispiel für die Nachkriegsliteratur. Sie schildert in knapper, präziser Sprache die Notlage und moralischen Konflikte eines Ehepaares in der Nachkriegszeit.

Die Autoren der Nachkriegszeit standen vor der Herausforderung, eine neue Sprache zu finden, die frei von nationalsozialistischer Ideologie war. Viele wählten einen nüchternen, kargen Stil, der als "Kahlschlagliteratur" bekannt wurde.

Highlight: Die "Gruppe 47", ein loser Zusammenschluss von Schriftstellern, spielte eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Nachkriegsliteratur. Sie förderte junge Autoren und setzte sich für eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ein.

In der Dramatik der Nachkriegszeit gab es zwei Hauptströmungen: In der BRD wurden zunächst ältere Stücke aufgeführt, die nicht mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht wurden. Später kamen Werke jüngerer Autoren hinzu, die sich kritisch mit der jüngsten Vergangenheit auseinandersetzten.

Vocabulary: Kahlschlagliteratur - ein literarischer Stil der Nachkriegszeit, der sich durch eine karge, schmucklose Sprache und die Darstellung der unmittelbaren Nachkriegsrealität auszeichnet.

Der historische Hintergrund der Nachkriegsliteratur war geprägt von den Schrecken des Krieges, der Teilung Deutschlands und den Herausforderungen des Wiederaufbaus. Die Autoren reagierten auf diese Situation, indem sie versuchten, die Erfahrungen der Vergangenheit zu verarbeiten und gleichzeitig Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.

Interessanterweise war Literatur, die sich nicht direkt mit der Kriegsthematik befasste, in der Bevölkerung oft beliebter. Dies könnte als Ausdruck eines Bedürfnisses nach Ablenkung und Normalität interpretiert werden, zeigt aber auch die Schwierigkeit, sich unmittelbar nach dem Krieg mit den traumatischen Erfahrungen auseinanderzusetzen.

Aufklärung (1720 -1800)
,,Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen"
,,Wissen ist Macht"
● Freiheit
● Gleichheit
● Toleranz
Ratio

Aufklärung und Sturm und Drang

Die Aufklärung (1720-1800) und der Sturm und Drang (1765-1768) waren zwei aufeinanderfolgende literarische Epochen mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Die Aufklärung betonte Rationalismus, Eigenständigkeit und Empirismus. Ihr Motto war "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" und "Wissen ist Macht". Wichtige Werte waren Freiheit, Gleichheit und Toleranz.

Highlight: Das Hinterfragen statt Hinnehmen war ein zentrales Merkmal der Aufklärung.

Der Sturm und Drang hingegen war eine Reaktion auf die Aufklärung und betonte Gefühle, Fantasie und freie Entfaltung des Individuums.

Vocabulary: Der Geniebegriff im Sturm und Drang bezeichnet die Vorstellung vom Künstler als schöpferisches Genie.

Diese Epoche zeichnete sich durch eine lebensnahe Sprache und ausdrucksstarke Stilmittel aus.

Example: Typische Stilmittel des Sturm und Drang waren Kraftausdrücke, Interjektionen und Ellipsen.

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