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E.T.A. Hoffmann: "Der goldne Topf"

15.12.2020

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E.T.A. HOFFMANN 1776-1822
Hoffmann.
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Ernst Theodor Amadeus
Hoffmann: Der goldne Topf
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E.T.A. HOFFMANN 1776-1822 Hoffmann. Hope Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: Der goldne Topf Literaturhausarbeit Deutsch Fachlehrer: OSR. Schenck 60 DEUTSCHE BUNDESPOST BERLIN Brief an Anselmus Oh Anselmus! Du bist einer der Charaktere, mit dem wir Schüler uns wohl am meisten identifizieren können. Auf unserem bisherigen Weg haben wir wohl auch den einen oder anderen Äpfelkorb" einer feindseligen Person umgeworfen und fühlten uns von schlechten Omen verfolgt. Nur zu oft lag unsere Kleidung aus allen Gebieten der Mode und keiner unserer Schritte wollte richtig sitzen. Sich ständig fehl am Platz zu fühlen und sich dennoch irgendwie einfügen zu wollen, begleitete viele von uns jahrelang auf dem Weg des Erwachsenwerdens. Gerade aber in dieser Zeit entdeckten viele von uns ihr friedliches Plätzchen unter dem Holunderbaum. Uns, lieber Anselmus, reckten jedoch zumeist keine Schlangen die Köpfchen entgegen. Häufig wussten wir nicht einmal genau, wer oder was uns da überhaupt aus dem Geäst anblickt. Waren es Hobbys oder zukünftige Interessen? Waren es schon Leidenschaften oder nur kurzfristige Modeerscheinungen, denen wir hinterher hechteten? Das alles schien für uns undurchdringbares Dickicht, das wir nur durch viel Geduld und Zeit lichten konnten. Die wenigsten haben es bisher allerdings geschafft, „ihre Serpentina" wirklich zu erblicken. Der eigene Zweifel lässt viele den Holunderbusch verlassen und sie suchen im Alltag die „Schlänglein", die noch immer in den Zweigen auf sie warten. Gerade in den ersten Stufen des Erwachsenwerdens schlägt auf viele die Realität...

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ein. Die eigenen Leidenschaften und Hobbys werden vernachlässigt und auf ihre Alltagstauglichkeit geprüft, obwohl sie eigentlich eine Auszeit aus der Routine bieten sollten. Junge Menschen sehen sich immer mehr unter dem Druck, sich für ihre Interessen zu rechtfertigen, sie zu rationalisieren und schließlich etwas ,,Brauchbares" aus ihnen zu machen. Wie oft, Anselmus, wurdest du wegen deines „kindlich poetischen Gemütes" schon angezweifelt und für verrückt gehalten? Und dennoch entschiedest du dich für das, was dir richtig erschien. Wer endlich entdeckt hat, was ihn da so aus den Zweigen anblickt, sollte um alles in der Welt daran festhalten. Egal, was alle anderen sagen und denken, egal, wie ,,unnütz" anderen die Hobbys erscheinen, sie sind unser Platz unter dem Holunderbusch und niemand muss ihn mit uns teilen oder gar verstehen, warum wir so einen Frieden durch ihn erfahren. Ich hoffe allerdings, dass du verstehst, dass nicht jeder von uns mit seiner Serpentina" nach Atlantis gelangen kann. Interessen können sich gerne mal widersprechen und es bedarf zweier Seiten, um einen Ausgleich zu schaffen. Ich verstehe, dass es für dich unmöglich war, Atlantis und die bürgerliche Welt zu vereinen, denn sie glichen sich nie aus, sondern griffen sich immer gegenseitig an und wollten sich zerstören. Wir können allerdings häufig Zuflucht unter den Holunderblüten finden, ohne uns deren vollkommen zu verschreiben. Es mag auch in unserer Generation Menschen geben, durch deren Leben sich ein konsequenter Interessensfaden zieht, aber das ist nun mal nicht die Regel. Für uns alle ist es wichtig, unsere Leidenschaften zu entdecken und sie zu verteidigen. Sie bieten uns die einzigen Möglichkeiten, dem Alltag zu entfliehen, mögen andere sagen, was Sie wollen. Wir sollten unsere Interessen nicht darauf reduzieren, ob sie praktisch sind oder ob andere einen Nutzen daraus ziehen können. Unsere Hobbys gelten in erster Linie uns, und wenn sie uns Zufriedenheit und Ausgeglichenheit verschaffen, dann ist egal, was andere sagen, denn dann haben wir es nach langer Zeit geschafft, wirklich unser Tor nach Atlantis zu finden. Es steht uns dann immer offen, wenn wir es benötigen, denn wir wissen, dass wir uns vor niemandem dafür rechtfertigen müssen, wenn wir hindurch schreiten. Durch dich ist das vielleicht einigen von uns klar geworden. Egal, wie tollpatschig und ausgegrenzt man auch sein mag, egal, welche Erwartungen unser Umfeld an uns hat, letztendlich sollte jeder das tun, was ihm einen Blick nach Atlantis verschafft, ob nun als Hobby oder als Beruf. Danke dir, wertester Anselmus! Alison Inhalt/Interpretationsansätze - Sendung auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=7NLg6M8S3tw www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 2 von 32 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung. 2. Biografie. 2.1 Das Leben von Hoffmann 2.2 Zentrale Werke des Schriftstellers 2.3 Inspirationen zu und die Entstehung von Hoffmanns ,,Der goldne Topf" 3. Inhaltsangabe.. 4. Thematik 4.1 Beziehung der beiden Welten 4.2 Symbolik...... 4.2.1 Die Spiegelsymbolik 4.2.2 Das Motiv des Wahnsinns 5. Personen 5. 1 Personenkonstellation... 5.2 Anselmus Charakterisierung.. 5.3 Veronika Paulmann Charakterisierung... 5.4 Archivarius Lindhorst / Erdgeist Salamander Charakterisierung... 6. Textinterpretation. 6.1 Kopie der 10. Vigilie.... 6.2 Interpretation der 10. Vigilie.. 7. Schlussfolgerung 8. Literaturverzeichnis. 8.1 Primärliteratur. 8.2 Sekundärliteratur. 8.3 Internetadressen 8.4 Bildquellen............ Inhalt/Interpretationsansätze - Sendung auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=7NLq6M8S3tw 3 4 .4 .5 .6 8 10 . 10 13 13 14 15 15 16 17 18 21 .21 25 28 30 .30 .30 .30 31 www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 3 von 32 1. Einleitung E. T. A. Hoffmanns Werke sind schlichtweg berühmt und ihr Ruf eilt ihnen voraus. Sie gelten zumeist als sehr verwirrend, schwer greifbar und verrückt. Es stellt sich die Frage, ob nicht darin der Reiz dieser Werke liegt. Einmal etwas richtig Verrücktes lesen, das aus der Norm ausbricht und sich jeglichen Regeln widersetzt. Genau das hat Hoffmann auch mit seiner romantischen Novelle „Der goldne Topf" erreichen wollen. Sie soll die Menschen aus ihrer Alltagswelt reißen, phantastisch sein und dennoch ihre Wurzeln in der Realität haben, und das schafft sie auch, denn der Protagonist Anselmus ist anfangs noch im Dresdener Bürgertum verwurzelt. Doch unter einem Holunderbaum erscheinen ihm am Himmelfahrtstag drei Schlangen und in eine dieser Schlangen verliebt er sich Hals über Kopf. Seine Mitmenschen halten ihn für verrückt, als er den Holunderbaum um eine Wiederholung des Spektakels bittet und als er fast ein Boot zum Kentern bringt, um die Schlangen zu fassen. Doch durch die Arbeit bei einem Magier, dem Vater der Schlangen, gerät er immer tiefer in die Welt des Wunderbaren, bis er eines Tages die Schlange seiner Holunderbusch-Erscheinungen heiratet und mit ihr nach Atlantis zieht. Es klingt verrückt und verwirrend, und das ist es auch, doch gleichzeitig ist es auch eine Herausforderung, der man sich stellen sollte. „Der goldne Topf" ist unglaublich vielschichtig und facettenreich. Er bietet viele Interpretationsmöglichkeiten, die gerade für psychologieinteressierte Leser spannend sein könnten. Andererseits ist „Der goldne Topf" nun mal ein Kunstmärchen der Romantik, in dessen ausschweifenden Beschreibungen man sich leicht verlieren kann. In der folgenden Hausarbeit wird die Biografie des Autors behandelt, eine Inhaltsangabe gegeben und anschließend einige Aspekte der Lektüre bearbeitet. Ebenfalls folgen die Personenkonstellation und nähere Charakterisierungen einiger der wichtigsten Charaktere sowie die erpretatio einer Textstelle. Alle Zitate au der Primärliteratur (siehe Literaturverzeichnis) werden im Folgenden nur noch mit Seiten- und Zeilenangabe hinter dem Zitat versehen, Bsp.: „......" (S. xy, Z. xy) www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 4 von 32 2. Biografie 2.1 Das Leben von Hoffmann Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, kurz E. T. A.¹ Hoffmann, erblickte am 24. Januar 1776 das Licht der Welt in Königsberg. Seine Eltern waren der Jurist Christoph Ludwig Hoffmann und Luise Albertine Hoffmann, geborene Doerffer. Ihre Ehe ging jedoch jäh zu Bruch. Der Vater wurde alkoholabhängig und so wurde der Junge seiner Mutter überlassen. Übrigens: Hoffmanns Drittname war eigentlich Wilhelm, er ließ ihn jedoch zu Amadeus ändern, um seiner Begeisterung für Mozarts Musik Ausdruck zu verleihen, Trotzdem wuchs dieser im Haus seiner Großmutter auf. Erzogen wurde E. T. A. von seiner Tante Johanna Sophie Doerffer und Hoffmann seinem Onkel Otto Wilhelm. Dieser war wie der Vater ebenfalls Jurist und ließ den Jungen schon früh in Musik und Zeichenkunst unterrichten, sodass E. T. A. schon im frühen jugendlichen Alter erste Musikstücke selbst komponierte. Hoffmann besuchte die reformierte Burgschule in Königsberg und begann danach sein Jurastudium an der Universität Königsberg. Konträr zum trockenen Jurastudium gab er dort Musikunterricht, zeichnete und schrieb seinen ersten Roman ,Cornaro". Nach Abschluss seines ersten Examens wurde Hoffmann an das Obergericht Glogau versetzt und verliebte sich dort in seine Cousine Sophie Wilhelmine Constantine Doerffer. Dieser machte er später auch einen Heiratsantrag, doch löste diesen später wieder auf. 1800 wurde Hoffmann nach Posen versetzt, blieb dort jedoch gerade einmal zwei Jahre. Er hatte Spottzeichnungen von preußischen Offizieren erstellt und wurde ¹ Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus: ,,Selbstportrait". URL: https://ia.wikipedia.org/wiki/File:E.T.A. Hoffmann Selbstportrait.jpg [Stand: 11.08.2018] www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 5 von 32 deshalb nach Plock strafversetzt. Dort heiratete er Maria Thekla Michalina Rorer- Trzynska, die 1805 seine Tochter Cäcilia in Warschau gebar. Die Tätigkeit als Regierungsrat in Warschau war für Hoffmann wieder nur von kurzer Dauer. Durch den Einmarsch der Franzosen wurden die preußischen Behörden aufgelöst und er wurde von heute auf morgen arbeitslos. Nach seiner gescheiterten Arbeitssuche in Berlin zog er mit seiner Frau nach Bamberg und schlug sich dort mit musikalischen Berufen wie Komponist, Kapellmeister und Musiklehrer durch. Des Weiteren knüpfte er dort Freundschaften zu Ärzten und Psychologen, die für seine späteren Werke wichtig wurden. 1813 zog er nach Leipzig, nahm dort eine Stelle als Musikdirektor an, doch wurde 1814 wieder gekündigt und in den preußischen Staatsdienst eingestellt. Im selben Jahre erschien ,,Der goldne Topf". Seine Karriere erholte sich von dort an wieder, bis 1822 ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet wurde. Der Grund war seine Erzählung „Meister Floh", in der er den damaligen Polizeidirektor karikierte. Nach langer und schwerer Krankheit verstarb E. T. A. Hoffmann am 25. Juni 1822 in Berlin 23. 2.2 Zentrale Werke des Schriftstellers ● ● ● Fantasiestücke in Callots Manier (1814/1815), darunter: O O Nachtstücke (1817) Ritter Gluck. Eine Erinnerung aus dem Jahre 1809, erschienen 1814 Der goldne Topf. Ein Märchen aus der neuen Zeit, erschienen 1814 O Der Sandmann, erschienen 1816 Das steinerne Herz, erschienen 1817 Das seltsame Leiden eines Theater-Direktors, erschienen 1819 O 2 vgl. Grobe, Horst: Königs Erläuterungen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Bange Verlag, Hollfeld, 2018, S. 10 ff. 3 vgl. Stiftung Preußischer Kulturbesitz: ,,Kurzbiographie". URL: http://etahoffmann.staatsbibliothek- berlin.de/unterrichten/wissenswertes/ [Stand: 11.08.2018] www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 6 von 32 ● Die Serapionsbrüder (1819/1821): Der Einsiedler Serapion O Das Fräulein von Scuderi Lebensansichten des Katers Murr, erschienen 1819 und 1821 Die Doppelgänger, erschienen 1821 Meister Floh, erschienen 1822 4 O 2.3 Inspirationen zu und die Entstehung von Hoffmanns ,,Der goldne Topf" Hoffmann beschäftigte sich knapp ein Jahr lang mit seinem Kunstmärchen. Im Sommer 1813 fing er mit dem Konzept an und seine letzten Vigilien schickte er am 4. März 1814 zu seinem Verleger5. Übrigens: „Der Begriff Vigilie stammt aus dem Lateinischen und Die Zeit vor und während seines Schreibprozesses war jedoch nicht leicht für den Schriftsteller. Die Napoleonischen Befreiungskriege und preußischen Reformen hinterließen auch in seinem Alltag tiefe Spuren. Überraschenderweise ist davon nichts in den Goldnen Topf vorgedrungen. ,,Die Vermutung liegt [also] nahe, dass [das Werk] als Gegenpol zu einer unruhigen, unsicheren Gegenwart zu verstehen ist, als Flucht vor einer rauen Wirklichkeit." (Fellenberg & Küster, 2018: 74). bedeutet Nachtwache" (Fellenberg & Küster, 2018: 34). Politisch gesehen ist also nichts in den Goldnen Topf eingeflossen, doch E. T. A. Hoffmann verarbeitete so manches persönliches Erlebnis in seiner Novelle. Seine Jahre in Bamberg, also die beruflich unsichersten und schwersten Jahre, prägten einige Teile des Werkes. Seine damals sehr ärmliche Wohnsituation erinnert an die des Studenten Anselmus, der selbst einen „kleinen nicht eben besonders gefüllten Geldbeutel" (S. 5, Z. 15 f.) aufzuweisen hat. Interessant ist außerdem eine Schwärmerei, die Hoffmann in 4 vgl. Stiftung Preußischer Kulturbesitz: ,,Werkverzeichnis". URL: http://etahoffmann.staatsbibliothek- berlin.de/leben-und-werk/literat/literarische-werke/ [Stand: 11.08.2018] 5 vgl. Grobe, Horst: Königs Erläuterungen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Bange Verlag, Hollfeld, 2018, S. 31 6 vgl. Grobe, Horst: Königs Erläuterungen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Bange Verlag, Hollfeld, 2018, S. 27 www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 7 von 32 seinen Bamberger Jahren für die Gesangsschülerin Julia Marc entwickelte. Diese Liebe blieb stets einseitig, doch Julias dunkelblaue Augen verewigte er in den Beschreibungen von Serpentina und Veronika Paulmann. Julia Mark war außerdem die Inspiration für zwei gegensätzliche Charakterzüge von Serpentina und Veronika. Sie lieferte die mystische Seite von Serpentina und die bürgerliche Tugend für Veronika. 7Auch sein ständiges Unglück bei der Jobsuche schlägt sich in seinem Werk nieder, denn auch Anselmus stolpert von einer misslichen Situation in die nächste und ist verfolgt von seinem „Unstern" (S. 8, Z. 9). Des Weiteren prägten Gespräche mit befreundeten Ärzten die Charaktere der Figuren. Hoffmann und seine Freunde sprachen häufig über neue Erkenntnisse in der Psychologie. Mit diesem Hintergrundwissen könnte man Anselmus' phantastische Erlebnisse als Auswüchse einer schizophrenen Erkrankung interpretieren. Auch Symptome von Wahrnehmungsstörungen und Verfolgungswahn lassen sich in der Figur des Studenten erkennen. Die psychologische Interpretation von Anselmus' endet jedoch schließlich mit dem Tode des Studenten, wenn man die Reise nach Atlantis als Ertrinken in der Elbe sieht. Schizophrenie: Psychische Störung, die sich in Halluzinationen, Wahrnehmungsstörungen, und fehlerhafter Körperkoordination äußert. ,,Menschen, die unter Schizophrenie leiden erfüllen oft viele Kriterien unseres klassichen Vorurteils von einem Verrückten" *Quellengabe in der Fußnote 7 Bedenkt man, dass Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann seinen Namen zu Amadeus ändern ließ, so ist es auch keine große Überraschung, dass er sich von Mozarts „Zauberflöte" inspirieren ließ. Er dirigierte dieses Stück mehrmals in seiner Laufbahn und lehnte sein Kunstmärchen besonders an den phantastischen Elementen der „Zauberflöte" anº. 7 Signore, Sandra / Coy, Salima: ,,Was ist Schizophrenie?". URL: https://www.tk.de/techniker/service/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/psychische- erkrankungen/was-ist-schizophrenie-2017900, [Stand: 13.08.2018] 8 Vgl. Fellenberg, Monika / Küster, Nadine: Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart, 2018, S. 75 ff. ⁹ Vgl. Fellenberg, Monika / Küster, Nadine: Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart, 2018, S. 77 f. www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 8 von 32 3. Inhaltsangabe Obwohl der Untertitel „Ein Märchen aus der neuen Zeit" lautet, hat „Der goldne Topf" bewusst nicht viel mit den „klassischen" Volksmärchen zu tun. Man ordnet die Novelle eher den Kunst- bzw. „Wirklichkeitsmärchen" 10zu, denn schon der Anfang ist sehr untypisch. 11 Im Mittelpunkt steht der Student Anselmus, welcher durch sein ,,kindlich frommes Gemüt" (S. 71, S. 32) zwischen der Welt des Wunderbaren, Mystischen und der Welt des tugendreichen Bürgertums schwankt. Er steht am Schnittpunkt der beiden opponierenden Welten, doch muss sich für eine Seite entscheiden, da er nicht gleichzeitig seiner tiefen Sehnsucht und seinem Streben nach weltlichem Ansehen nachgehen kann. Die Welt der Wunder, Märchen und Wirklichkeitsmärchen: Gattung des Kunstmärchens, Vermischung Anselmus ist hin und her des Mystischen gerissen phantastischer Elemente mit der Wirklichkeit Die Welt des tugendreichen Bürgertums Der junge Student Anselmus ist in Eile. „Am Himmelfahrtstage, nachmittags um drei Uhr, [rennt er] in Dresden durchs Schwarze Tor (...)" (S. 5, Z. 4 f.) und kollidiert dabei mit einem Korb voller Äpfel einer Marktfrau. Diese verflucht ihn trotz der Gabe seines 10 Benz, Richard: Märchen-Dichtung der Romantik, Gotha 1908, S. 142 ff. zitiert nach Fellenberg, Monika / Küster, Nadine: Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart, 2018, S. 77 ff. 11 Die Grafik wurde basierend auf Grobe, Horst: Königs Erläuterungen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Bange Verlag, Hollfeld, 2018, S. 56 erstellt. www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 9 von 32 spärlich gefüllten Geldbeutels mit den Worten ,,Ja renne - renne nur zu, Satanskind - ins Kristall bald dein Fall - ins Kristall!" (S. 5, Z. 19 f.). Selbst umliegende Passanten bemerken, dass mit dieser Frau etwas nicht stimmt, und sie haben recht. Anselmus' Reise in die Welt des Mystischen beginnt, wenn zunächst auch langsam. Ohne Geld ist es Anselmus nicht möglich, am Himmelfahrtstag feiern zu gehen und so setzt er sich ans Elbufer unter einen Holunderbaum und sinniert über sein ständiges Unglück. Er wird jedoch von seltsamen Geräuschen unterbrochen und sieht daraufhin in den Zweigen ,drei in grünem Gold erglänzende Schlänglein" (S. 10, Z. 6 f.). Selbst als diese verschwinden, hält seine Faszination für sie weiterhin an und er fleht den nun leeren Baum an, dass sie sich nochmals zeigen sollen. Vorübergehende Passanten halten ihn für wahnsinnig und betrunken, bis sein guter Freund Konrektor Paulmann vorbeikommt und ihn zu sich nach Hause einlädt. Anselmus findet Gefallen an der ältesten Tochter seines Freundes, an Veronika Paulmann. Zugleich bekommt er allerdings auch ein Stellenangebot von einem weiteren Freund, Registrator Heerbrand, welcher ihm anbietet, er könne Schriften bei einem ,alte[n] wunderliche[n] merkwürdigen[n] Mann" (S. 18, Z. 20), dem Archivarius Lindhorst, abschreiben und sich so sein Studium finanzieren. Dieses Angebot dient jedoch nicht dazu, den Studenten zum Arbeiten zu bringen. Es dient quasi als Beschäftigungstherapie¹2. Anselmus sagt diesem Angebot zu, doch das „Äpfelweib", welches nebenberuflich der Hexerei nachgeht, hält ihn von seinem ersten Arbeitstag ab. Erst als er den Archivarius (in der mystischen Welt ein Erdgeist aus Atlantis) am Elbufer trifft, erzählt dieser ihm, dass die Schlange, in die Anselmus sich verliebt hat, eine Tochter von ihm sei. Er könne sie jeden Tag sehen, wenn er zur Arbeit käme, und das Äpfelweib, welches sich als Türknauf getarnt hatte, mit ein bisschen Säure beträufle. Diesem Rat geht Anselmus nach und er verliebt sich immer mehr in Serpentina, die Schlange. Zwischenzeitlich hat Veronika Gefallen an ihm und seiner 12 vgl. Grobe, Horst: Königs Erläuterungen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Bange Verlag, Hollfeld, 2018, S. 61 www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 10 von 32 Berufsperspektive gefunden und setzt nun alles daran, ihn für sich zu gewinnen. Zusammen mit der Hexe (dem Äpfelweib) erschafft sie einen Spiegel, um Anselmus zu kontrollieren. Dies schafft sie zwischenzeitlich auch, doch als Anselmus schließlich tatsächlich „ins Kristall[glas]“ (S. 5, Z. 19 f.) gesperrt wird, siegt die Liebe zu Serpentina und das Gute im Kampf über das Böse. Veronika, deren Ziel es war, „einen Ehemann mit hohem gesellschaftlichem Status zu finden" (Fellenberg & Küster, 2018: 48), heiratet nun Heerbrand und Anselmus lebt mit Serpentina in Atlantis. Der Erzähler und Lindhorst bleiben in der bürgerlichen Welt zurück. 4. Thematik 4.1 Beziehung der beiden Welten ,,Der goldne Topf" porträtiert zwei Welten. Die eine ist die Welt des Mystischen, des Märchenhaften und des Surrealen, während die andere komplett gegenteilig aufgebaut ist. Sie ist die Welt des tugendhaften, realen und peniblen Bürgertums. Prinzipiell sind beide Welten Sinnbilder. Die magische Welt steht für die des Künstlertums und die bürgerliche Welt für die kunstfernen Bürger. Trotz der großen Differenz dieser beiden Welten ist der Übergang fließend und nicht durch eine klare Linie gekennzeichnet. Wenn man so will, könnte man von einem Farbspektrum sprechen, auf dem sich die Welten befinden und sich gegenseitig komplementieren ¹³. Schon in der ersten Vigilie der Geschichte wird dies deutlich, denn Anselmus befindet sich vollständig in der realen Welt, doch kommt in dieser mit dem Magischen in Kontakt. Zuerst trifft er auf das „Äpfelweib“, welches ihm einen magischen Fluch nachruft, schließlich trifft er am Holunderbaum die drei magischen Schlangen. Während dieser Ereignisse ist er noch fest in der realen Welt verwurzelt, nur sein ,,kindlich poetisches Gemüt" (S. 70, Z.33 f.) macht es ihm möglich, die magische Welt zu erleben. Trotz der Konvergenz (Überschneidung) der Welten sind 13 Grobe, Horst: Königs Erläuterungen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Bange Verlag, Hollfeld, 2018, S. 48 www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 11 von 32 Weltenschwerpunkte in den einzelnen Vigilien zu erkennen. „In den Vigilien mit ungeraden Zahlen (3, 5, 7, 9 und 11) [dominiert] die reale Welt, während in den übrigen (4, 6, 8, 10 und 12) die mystische Welt im Vordergrund steht." (Fellenberg & Küster, 2018: 35). Dazu ist zu sagen, dass sich die Welten im Verlauf des Märchens immer stärker vermischen, sodass „der Leser [beständig] herausgefordert [ist], das Gelesene auf seinen Realitätsstatus zu befragen, sein Verständnis zu prüfen und neu zu ordnen." (Grobe, 2018: 48) Obwohl sich die Welten ergänzen, stehen sie durch ihre Gegensätze im Konflikt miteinander. Die reale Welt ist gekennzeichnet durch Ordnung. Dreht es sich in einer Vigilie hauptsächlich um die reale Welt, so werden immer konkrete Uhrzeiten und Schauplätze genannt. Außerdem werden nie alle Sinne gleichzeitig angesprochen, so wie in der mystischen Welt. Dadurch entstehen weniger Verwirrung und Chaos. Dresden wird in den ungeraden, realitätsbezogenen Vigilien zwar genannt, doch weder das Stadtbild noch das charakteristische Elbufer [werden] näher geschildert." (Fellenberg & Küster, 2018: 36). Diese Ordnung ist von der wirren, bunten Welt des Märchenhaften bedroht. Mystische Szenen werden stets synästhetisch beschrieben. Räume werden in langen Ausführungen skizziert und dem Leser vor Augen geführt¹4. Synästhesie: „Wahrnehmungen, die mehrere Sinne zugleich ansprechen" (Fellenberg & Küster, 2018: 65). Dringt diese bunte Welt nun zu einem Bürger ohne „kindlich poetische[m] Gemüt" (S. 70, Z. 33) vor, so kann er diese Eindrücke durch die „,Begrenzung der geistigen Freiheit" (Fellenberg & Küster, 2018: 57) nicht verarbeiten und beginnt die Geschehnisse zu rationalisieren, bis sie in sein „engstirnige[s]" (Fellenberg & Küster, 2018: 57) Weltbild passen. „Für den Bürger ist nur die eigene Realität wirklich; was darüber hinausgeht, ist unverständlich und bedrohlich." (Grobe, 2018: 73). Der zentrale Konflikt entsteht jedoch durch den Kampf von Serpentina und Veronika um Anselmus. Serpentina repräsentiert die poetische, magische Welt, welche 14 Vgl. Fellenberg, Monika / Küster, Nadine: Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart, 2018, S. 35 ff. www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 12 von 32 Anselmus zu sich zieht. Veronika hingegen verkörpert die reale Welt, der Anselmus auch nicht abgeneigt ist¹5. Durch die Involvierung (Einmischung oder Verstrickung) des Archivarius und der Hexe, also des „Äpfelweibs", in die Situation, kommt zusätzlich noch der Konflikt zwischen Gut und Böse hinzu¹6. „Im Kampf der Mächte ist das Verhältnis der beiden Welten zugespitzt, und es kommt im Ergebnis zu einer wechselseitigen Durchdringung beider Bereiche." (Grobe, 2018: 74). 15 Fellenberg, Monika / Küster, Nadine: Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart, 2018, S. 41 16 Vgl. Grobe, Horst: Königs Erläuterungen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Bange Verlag, Hollfeld, 2018, S. 74 www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 13 von 32 4.2 Symbolik 4.2.1 Die Spiegelsymbolik 17 18 Ganz märchentypisch verwendet Hoffmann viele Symbole, Motive und Bilder in seinem Wirklichkeitsmärchen"19. Eines der Leitmotive ist jedoch das Spiegelmotiv. Der Spiegel gilt seit jeher als besonderes Objekt und diesen Ruf macht sich auch Hoffmann zunutze. Mehrmals in seiner ganzen Erzählung baut er magische Spiegel ein, die jeweils unterschiedliche Funktionen ausüben und verschiedenen Bereichen der Magie zugesprochen werden können. Zauberspiegel von Veronika → schwarze Magie → Kontrolle von Anselmus Lindhorsts smaragdener Spiegel →lässt Anselmus Serpentina und ihre Schwestern erblicken Der goldene Topf → spiegelt die tiefsten Wünsche und Bedürfnisse des Betrachters" (Fellenberg & Küster, 2018: 52) → Mitgift für Serpentina Türklopfer beim Archivarius → dient als „Versteck" für die Hexe, ähnlich wie die Teekanne Das Spiegelmotiv Ähnlichkeit mit dem Kristallmotiv → „eröffnet Anselmus den Blick in das Sagenhafte" (Fellenberg, & Küster, 2018: 53) Anmerkung: Die gelben Münzen signalisieren die positiven Spiegel, die orangenen hingegen die negativen. 171 Bildquelle Topf: ,,Topf Voll Gold". URL: https://pixabay.com/de/topf-voll-gold-st-patricks-tag-2130425/ [Stand: 12.08.2018] 18 Anmerkung: Die Grafik wurde selbstständig erstellt, Zitate sind gekennzeichnet 19 Benz, Richard: Märchen-Dichtung der Romantik, Gotha 1908, S. 142 ff. zitiert nach Fellenberg, Monika / Küster, Nadine: Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart, 2018, S. 77 ff. www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 14 von 32 Einen besonderen Platz hat jedoch der goldne Topf, welcher als Titelobjekt das bedeutsamste Symbol des Märchens [ist]" (Fellenberg & Küster, 2018: 50). Er zieht Anselmus in seinen Bann und wurde ursprünglich von Hoffmann als „Nachttopf" gesehen20 4.2.2 Das Motiv des Wahnsinns Das Motiv des Wahnsinns zieht sich durch viele Werke Hoffmanns und wird unterschiedlich von ihm ausgeführt. goldnen Topf werden mystische Begegnungen und Erscheinungen von Anselmus von seinen Mitbürgern als wahnsinnig klassifiziert. Dabei handelt es sich jedoch keineswegs um eine psychische Erkrankung von Anselmus. Vielmehr handelt es sich um eine von der Anschauung des Normalbürgers abweichende Weltwahrnehmung, die in der Romantik häufig mit der poetischen Sichtweise gleichgesetzt wird." (Fellenberg & Küster, 2018: 56 f.). Damit wird ausgesagt, dass der Durchschnittsbürger alles, was von der Norm abweicht, als wahnsinnig betrachtet. Zur damaligen Zeit waren dies eben die Poesie und die Künstler, die von der Gesellschaft kritisch beäugt und abgestoßen wurden. Neben Anselmus poetischem Wahnsinn gibt es noch eine weitere Form des Wahnsinns, den „kollektiven Wahnsinn" (Fellenberg & Küster, 2018: 57). Dieser ist zu finden, als Anselmus seine Mitgefangenen in den Kristallflaschen entdeckt, sich diese ihrer Gefangenschaft jedoch nicht bewusst sind. Sie lachen Anselmus sogar aus, als er sie darauf anspricht und äußern sich wie folgt: „Der Studiosus ist toll, er bildet sich ein in einer gläsernen Flasche zu sitzen, und steht auf der Elbebrücke und sieht geradezu ins Wasser." (S. 84, Z. 29 ff.). Dies ist als „kollektiver Wahnsinn der engstirnigen Bürger" (Fellenberg & Küster, 2018: 57) zu interpretieren, die ihren Horizont nicht erweitern können. Auch das Punschgelage bei Paulmanns zählt zum „kollektiven Wahnsinn", bei dem Wahnsinn, Rausch und Traum sich vermischen²¹. 20 Vgl. Fellenberg, Monika / Küster, Nadine: Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart, 2018, S. 50 f. 21 Fellenberg, Monika / Küster, Nadine: Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart, 2018, S. 56 ff. www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 15 von 32 5. Personen 5.1 Personenkonstellation²2 Unterstützt ihn bei der Arbeit, liebt ihn Serpentina Freundin, empfiehlt ihr die Hexe Sieht sie im Holunderbaum, entscheidet sich für sie Angelika Oster Die Welt des Magischen Tötungsabsichten Schwestern Vater, will sie verheiraten Tochter und Teilerlöserin Gibt ihm seine Tochter, lässt ihn in die magische Welt Gegenseitiges Interesse" Veronika Paulmann Der Zauberer und Salamander Lindhorst Anselmus Vater / Töchter Fränzchen Paulmann Arbeitet bei ihm, heiratet seine Tochter Freundschaft Stößt Äpfel um Konkurrenz, Feindschaft Heirat Die Rauerin (Hexe) Dieselbe Person Verflucht ihn Konrektor Paulmann In beiden Welten Die Welt des Bürgertums Das „Äpfelweib" Archivarius Lindhorst Freundschaft Dieselbe Person Erschafft Spiegel zur Kontrolle von Anselmus für sie, ist ihr ehemaliges Kindermädchen Bekanntschaft Registrator Heerbrand 22 Anmerkung: Grafik selbstständig erstellt, vgl. Hoffmann, E.T.A.: ,,Der goldne Topf", Reclam, Ditzingen, 2016 www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 16 von 32 5.2 Anselmus Charakterisierung Anselmus stolpert schon von Anfang an tollpatschig in seinem Leben herum. Er wirft in seiner Eile den Apfelkorb einer Marktfrau um und es wird klar, dass er sehr unbeholfen in seinem alltäglichen Leben ist. Anstatt sich zu entschuldigen und einen Kompromiss zu finden, wird ihm schon dieses kleine Hindernis zu viel und er gibt ihr „vor Ärger und Scham verstummend, nur seinen kleinen nicht eben besonders gefüllten Geldbeutel (...)“ (S. 5, Z. 15 f.). Auch, dass er in keiner sozialen Situation brillieren kann, zeugt von einem sehr unsicheren jungen Mann. Er träumt davon, einmal in seinem Leben gekonnt und selbstbewusst ein Mädchen anzusprechen und schiebt diese Unbeholfenheit auf seinen „Unstern" (S. 8, Z. 9). Richtet man streng, so könnte man Anselmus als einen gar lebensuntüchtigen Studenten beschreiben. In der Gesellschaft scheint er ein Außenseiter zu sein. Seine Kleidung entspricht nicht der Mode, denn selbst der Erzähler kommentiert, der Jüngling habe einen ganz aus dem Gebiete der Mode liegenden Anzug (vgl. S. 6, Z. 5 f.). Gerade wegen seiner Außenseiterrolle hat Anselmus einen gewissen Konformitätsdrang, den er allerdings nicht erfüllen kann. Als er am Elbufer liegt, sinniert er und sagt „Ich hätte ebenso gut wie jeder andere Gast in Linkes Bade stolz rufen können: Marquer - eine Flasche Doppelbier (...)" (S. 8, Z. 27 ff.). Hier wird klar, dass er sich gerne anpassen würde23. Er will nicht um jeden Preis auffallen oder aus der Reihe tanzen. Anselmus hat das Bedürfnis ganz normal bürgerlich zu sein, doch das wird er nie sein. Aus diesem Bedürfnis entwickelt sich später der Konflikt zwischen der bürgerlichen Welt, in die er hineinpassen möchte, und der magischen Welt, für die er die poetische Veranlagung hat. Anselmus scheint jedoch früh klar zu sein, dass er in beiden Welten steht: „(...) [Ihm] vergingen beinahe die Sinne, denn in seinem Innerem erhob sich ein toller Zwiespalt, den er vergebens beschwichtigen wollte." (S. 15, V. 12 ff.) Seine poetische Veranlagung zeigt sich darin, dass er durchaus „künstlerisch talentiert" (Grobe, 2018: 57) ist. „Er kann hinreichend Klavier spielen, um Veronikas Gesangsvortrag (...) begleiten, und er hat Kalligraphien und Zeichnungen, die Lindhorst als Arbeitsprobe zeigen kann." (Grobe, 2018: 57) 23 Vgl. Fellenberg, Monika / Küster, Nadine: Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart, 2018, S. 42 f. www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 17 von 32 Aus seiner miserablen Situation scheint sich Anselmus jedoch mehr und mehr zu erheben, während er in die poetische Welt eintaucht. Spätestens nach seiner Gefangenschaft in der Kristallflasche ist er sich sicher, dass er der Welt des Wunderbaren, Poetischen angehören möchte24. Er hat nun seine Entwicklung zum Dichter beendet und sich von den Widrigkeiten der Alltagswelt [gelöst]" (Grobe, 2018: 57). 5. 3 Veronika Paulmann Charakterisierung Veronika Paulmann ist die 16-jährige Tochter des Konrektors Paulmann. Sie verkörpert die bürgerliche Welt und ihre Ideale, ist damit also polar (= gegensätzlich) zu Serpentina aufgebaut. Veronika wird, obwohl sie am Ende nicht die Herzensdame von Anselmus wird, viel „plastischer beschrieben als Serpentina." (Fellenberg & Küster, 2018: 48). Ihr Hauptziel ist es, die Frau eines Mannes mit hohem gesellschaftlichem Status zu werden. 25 26 Veronika versucht Anselmus für sich zu gewinnen, doch sie interessiert sich nicht wirklich für die Person Anselmus. Für sie zählt die mögliche Standeserhöhung durch eine Heirat mit Anselmus, wenn dieser Hofrat wird. Erst als sie diese Perspektive bei einem Gespräch von Konrektor Paulmann mit Registrator Heerbrand mithört, wächst ihr Interesse an Anselmus. Dass sie an Anselmus Persönlichkeit nicht interessiert ist, zeigt sich daran, dass sie ihn nur verändert in ihren Tagträumen sieht. Dort ist er „nach der letzten Mode gekleidet." (S. 37, Z. 25) und macht ihr Geschenke. Sie zeigt somit, dass sie ihn in seinem jetzigen Auftreten und Status nicht akzeptiert²7. Registrator: Amt: Vergleicht, ordnet und bucht Schriften Hofrat: Titel, mit hoher gesellschaftlicher Bedeutung (Goethe und Schiller trugen ihn) Ihrem Bestreben, Frau Hofrätin zu werden, geht sie sehr konsequent, aber auch egoistisch und rücksichtslos nach. Sie besucht die Rauerin, eine Hexe, und ist sich bewusst, dass sie mit unfairen Methoden agiert. Bei der Herstellung des Spiegels 24 Vgl. Grobe, Horst: Königs Erläuterungen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Bange Verlag, Hollfeld, 2018, S. 57 ff. 25 Vgl. Wikipedia: ,,Registrator". URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Registrator, [Stand: 13.08. 2018] 26 Vgl. Wikipedia: ,,Hofrat". URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Hofrat, [Stand: 13.08.2018] 27 Vgl. Fellenberg, Monika / Küster, Nadine: Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart, 2018, S. 48 f. www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 18 von 32 assistiert sie und ihre Angst vor der schwarzen Magie verschwindet. Veronika bekommt kein schlechtes Gewissen oder hinterfragt ihr Handeln. Sie hat nur ihr Ziel, die Standeserhöhung, vor Augen und kann es am Abend des Rituals kaum erwarten, dass ihr Vater zu Bett geht. Während sie Anselmus beeinflusst, ist sie nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht, wie es um Anselmus' Gefühlswelt steht, ist ihr egal. Sie möchte lediglich die „ihr feindliche Person" (S. 55, Z. 22) ausschalten, die Anselmus davor zurückhält, sie zu heiraten. Schließlich bekommt sie von Anselmus das Heiratsversprechen, doch zur Hochzeit kommt es nie. Dass Veronika von Anfang an nicht zu Anselmus passt, wird schon darin angedeutet, wie sie die Kunst handhabt. Für sie ist Kunst, wie Singen und Musizieren, nur eine „Abwechslung zum Alltag [...], die keinen höheren Zweck erfüllt." (Fellenberg & Küster, 2018: 48). Mit dieser Einstellung wird sie Anselmus nicht halten können, da dieser durch und durch künstlerisch veranlagt ist und schließlich auch ein Teil dieser poetischen und magischen Welt wird. Schlussendlich heiratet sie den Registrator Heerbrand, der nun Hofrat ist. Dass sie das nicht aus Liebe macht, wird schnell klar. Sie ist von der Standeserhöhung und den Geschenken so beeinflusst, dass sie erst auf diese eingeht und dann erst den Antrag annimmt. Dies geschieht von ihrer Seite her recht knapp mit den gefühllosen Worten „Das wusste ich längst, dass Sie mich heiraten wollen. - Nun es sei! - ich verspreche Ihnen Herz und Hand (...)“ (S. 93, Z. 21 ff.)28. 5.4 Archivarius Lindhorst / Erdgeist Salamander Charakterisierung Lindhorst spielt zwei Rollen und eine davon ist die des Archivarius, der als „alter wunderlicher merkwürdiger Mann" (S. 18, Z. 20) beschrieben wird. Die andere ist eine mystische Rolle, von der man sagt, „er treibe allerlei geheime Wissenschaften" (S. 18, Z. 21). Wirklich geheim hält der Archivarius seine magische Seite jedoch nicht. Er erzählt sogar ziemlich offen in einem Kaffeehaus von seiner Herkunft aus Atlantis. Das glaubt ihm jedoch keiner, da für die Bürger nur ihre Welt glaubwürdig erscheint. Alles, was darüber hinausreicht, wird rationalisiert und des Wundersamen 28 Vgl. Grobe, Horst: Königs Erläuterungen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Bange Verlag, Hollfeld, 2018, S. 62 f. www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 19 von 32 entkleidet. Dieses Aspektes ist sich der Archivarius bewusst und er nutzt ihn klug, um sich zu tarnen. Jegliche seiner Wunder werden nun nämlich als Experimente eines Chemikers abgetan (vgl. S. 18, Z. 23 f.) 2⁹. In seiner bürgerlichen Rolle verhält er sich durchaus stets menschlich, trinkt gerne ein Bier, doch verfällt nie dem stumpfen Bürgertum. Interpretiert ist er also der alte Dichtermeister, der sich nicht von den Mitmenschen abschottet und dennoch seiner Passion nachgeht. Während der gesamten Handlung durchläuft der Archivarius die meisten Metamorphosen. Er scheint einer der facettenreichsten Charaktere zu sein, indem er als Mensch, Erdgeist, Geisterkönig, Geier und Teil einer Terrine erscheint. Dieser Facettenreichtum hat er den Bürgern voraus, denn diese stecken in ihrer realen Welt fest und kommen nicht über ihre Dimension hinaus 3⁰. Der Archivarius ist in seiner Art stets hilfsbereit und großzügig. Er unterstützt den Erzähler am Ende dabei seine Vigilien fertigzustellen, indem er ihn etwas forsch zu sich hinunter bittet: ,,Wollen Sie daher die zwölfte Vigilie schreiben, so steigen Sie Ihre verdammten fünft Treppen hinunter, verlassen Sie Ihr Stübchen und kommen Sie zu mir." (S. 97, Z. 25 ff.). Dabei nimmt er in Kauf, dass die Welt von seiner wahren Identität erfährt, wobei er seine Hoffnung noch auf die Begrenztheit des rationalen Bürgers setzt, der alles für erfunden hält. Des Weiteren verzeiht er Anselmus immer wieder seine Verspätung bei der Arbeit und wird deshalb nie ausfallend oder wütend. Auch ist er in der Bezahlung seiner Kopisten sehr großzügig, denn jeder von ihnen bekommt am Tag einen „Speziestaler" (S. 19, Z. 4) und am Schluss ein „ansehnliches Geschenk" (S. 19, Z. 5). Dieser „Speziestaler" reicht, um vergnügt zu leben, wenn man den gefangenen Studenten glaubt. Als Erdgeist kann sich der Archivarius seine Fehler eingestehen und hat keinen Hang zur Griesgrämigkeit. Durch seine schwerwiegenden Fehler wurde er aus dem Paradies Atlantis verbannt, doch sah keinen Grund darin, nun der schwarzen Magie 29 Vgl. Fellenberg, Monika / Küster, Nadine: Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart, 2018, S. 44 30 Vgl. Fellenberg, Monika / Küster, Nadine: Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart, 2018, S. 45 www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 20 von 32 zu verfallen. Er blieb seinem Gemüt treu und lernte seine bürgerliche Seite zu schätzen, ohne sein Ziel (die Vermählung aller Töchter als Weg zurück nach Atlantis) aus den Augen zu verlieren³1. 32 31 Vgl. Fellenberg, Monika / Küster, Nadine: Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart, 2018, S. 44 f. 32 Teniers der Ältere, David: ,,Der Alchemist". URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:David Teniers_(I)_- The Alchemist WGA22057.jpg, [Stand: 13.08.2018] www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 21 von 32 6. Textinterpretation 6.1 Kopie der 10. Vigilie mus Glieder enger und enger sich zusammenziehend er- starrten, vergingen ihm die Gedanken. Als er wieder zu sich selbst kam, konnte er sich nicht regen und bewegen, er war wie von einem glänzenden Schein umgeben, an dem er sich, wollte er nur die Hand erheben oder sonst sich rühren, stieß. - Ach! er saß in einer wohlverstopften Kristallflasche auf einem Repositorium im Bibliothekzim- mer des Archivarius Lindhorst. 5 Zehnte Vigilie Die Leiden des Studenten Anselmus in der gläsernen Flasche. - 10 Glückliches Leben der Kreuzschüler und Praktikanten. Die Schlacht im Bibliothekzimmer des Archivarius Lindhorst. - Sieg des Salamanders und Befreiung des Studenten Anselmus. Mit Recht darf ich zweifeln, dass du, günstiger Leser! je- mals in einer gläsernen Flasche verschlossen gewesen sein 15 solltest, es sei denn, dass ein lebendiger neckhafter Traum dich einmal mit solchem feeischen Unwesen befangen hätte. War das der Fall, so wirst du das Elend des armen Studenten Anselmus recht lebhaft fühlen; hast du aber auch dergleichen nie geträumt, so schließt dich deine rege 20 Fantasie mir und dem Anselmus zu Gefallen wohl auf ei- nige Augenblicke in das Kristall ein. - Du bist von blen- dendem Glanze dicht umflossen, alle Gegenstände rings umher erscheinen dir von strahlenden Regenbogenfarben erleuchtet und umgeben - alles zittert und wankt und 25 dröhnt im Schimmer - du schwimmst regungs- und bewe- gungslos wie in einem festgefrornen Ather, der dich ein- presst, so dass der Geist vergebens dem toten Körper ge- bietet. Immer gewichtiger und gewichtiger drückt die zentnerschwere Last deine Brust - immer mehr und mehr 30 zehrt jeder Atemzug die Lüftchen weg, die im engen 7 Repositorium: Büchergestell, Regalbrett | 11 Kreuzschüler: Schü- ler der Dresdener Kreuzschule | 16 neckhafter: boshafter | 27 Äther: Luft (poetisch) Raum noch auf- und niederwallten - deine Pulsadern schwellen auf, und von grässlicher Angst durchschnitten zuckt jeder Nerv im Todeskampfe blutend. - Habe Mit- leid, günstiger Leser! mit dem Studenten Anselmus, den 5 diese namenlose Marter in seinem gläsernen Gefängnisse ergriff; aber er fühlte wohl, dass der Tod ihn nicht erlösen könne, denn erwachte er nicht aus der tiefen Ohnmacht, in die er im Ubermaß seiner Qual versunken, als die Mor- gensonne in das Zimmer hell und freundlich hineinschien, 10 und fing seine Marter nicht von Neuem an? Er konnte kein Glied regen, aber seine Gedanken schlugen an das Glas, ihn im misstönenden Klange betäubend, und er ver- nahm statt der Worte, die der Geist sonst aus dem Innern gesprochen, nur das dumpfe Brausen des Wahnsinns. - Da 15 schrie er auf in Verzweiflung: »O Serpentina - Serpentina, rette mich von dieser Höllenqual!«< Und es war als um- wehten ihn leise Seufzer, die legten sich um die Flasche wie grüne durchsichtige Holunderblätter, das Tönen hörte auf, der blendende verwirrende Schein war verschwunden 20 und er atmete freier. »Bin ich denn nicht an meinem Elen- de lediglich selbst schuld, ach! habe ich nicht gegen dich selbst, holde, geliebte Serpentina! gefrevelt? habe ich nicht schnöde Zweifel gegen dich gehegt? habe ich nicht den Glauben verloren und mit ihm alles, alles was mich 25 hoch beglücken sollte? - Ach, du wirst nun wohl nimmer mein werden, für mich ist der goldne Topf verloren, ich darf seine Wunder nimmermehr schauen. Ach, nur ein einziges Mal möcht' ich dich sehen, deine holde süße Stimme hören, liebliche Serpentina!« - So klagte der Stu- 30 dent Anselmus von tiefem schneidendem Schmerz ergrif- fen, da sagte jemand dicht neben ihm: »Ich weiß gar nicht was Sie wollen, Herr Studiosus, warum lamentieren Sie so über alle Maßen?«< - Der Student Anselmus wurde ge- wahr, dass neben ihm auf demselben Repositorium noch 35 fünf Flaschen standen, in welchen er drei Kreuzschüler und zwei Praktikanten erblickte. »Ach, meine Herren www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 22 von 32 und Gefährten im Unglück«, rief er aus, »wie ist es Ihnen denn möglich, so gelassen, ja so vergnügt zu sein, wie ich es an Ihren heitern Mienen bemerke? - Sie sitzen ja doch ebenso gut eingesperrt in gläsernen Flaschen als ich, und können sich nicht regen und bewegen, ja nicht einmal was Vernünftiges denken, ohne dass ein Mordlärm entsteht mit Klingen und Schallen, und ohne dass es Ihnen im Kopfe ganz schrecklich saust und braust. Aber Sie glauben gewiss nicht an den Salamander und an die grüne Schlan- ge.« »Sie faseln wohl, mein Herr Studiosus«, erwiderte ein 10 Kreuzschüler, »nie haben wir uns besser befunden, als jetzt, denn die Speziestaler, welche wir von dem tollen Ar- chivarius erhalten für allerlei konfuse Abschriften, tun uns wohl; wir dürfen jetzt keine italienische Chöre mehr aus- wendig lernen, wir gehen jetzt alle Tage zu Josephs oder 15 sonst in andere Kneipen, lassen uns das Doppelbier wohl schmecken, sehen auch wohl einem hübschen Mädchen in die Augen, singen wie wirkliche Studenten ›Gaudeamus igitur und sind seelenvergnügt.«- »Die Herren haben ganz Recht«, fiel ein Praktikant ein, »auch ich bin mit 20 Speziestalern reichlich versehen, wie hier mein teurer Kol- lege nebenan, und spaziere fleißig auf den Weinberg, statt bei der leidigen Aktenschreiberei zwischen vier Wänden zu sitzen.«< »Aber meine besten wertesten Herren!«<, sagte der Student Anselmus, »spüren Sie es denn nicht, dass Sie 25 alle samt und sonders in gläsernen Flaschen sitzen und sich nicht regen und bewegen, viel weniger umherspazie- ren können?« Da schlugen die Kreuzschüler und die Praktikanten eine helle Lache auf und schrieen: »Der Stu- diosus ist toll, er bildet sich ein in einer gläsernen Flasche 30 zu sitzen, und steht auf der Elbebrücke und sieht gerade hinein ins Wasser. Gehen wir nur weiter!« »Ach«<, seufzte der Student, »die schauten niemals die holde Serpentina, sie wissen nicht was Freiheit und Leben in Glauben und Liebe ist, deshalb spüren sie nicht den Druck des Gefäng- 35 nisses, in das sie der Salamander bannte, ihrer Torheit, ih- 18 f. Gaudeamus igitur: (lat.) Lasst uns fröhlich sein (populäres Stu- dentenlied) 5 res gemeinen Sinnes wegen, aber ich Unglücklicher werde vergehen in Schmach und Elend, wenn sie, die ich so un- aussprechlich liebe, mich nicht rettet.« Da wehte und säuselte Serpentinas Stimme durch das Zimmer: >>Ansel- 5 mus! - glaube, liebe, hoffe!« - Und jeder Laut strahlte in das Gefängnis des Anselmus hinein, und das Kristall musste seiner Gewalt weichen und sich ausdehnen, dass die Brust des Gefangenen sich regen und erheben konnte! - Immer mehr verringerte sich die Qual seines Zustandes, 10 und er merkte wohl, dass ihn Serpentina noch liebe, und dass nur sie es sei, die ihm den Aufenthalt in dem Kristall erträglich mache. Er bekümmerte sich nicht mehr um seine leichtsinnigen Unglücksgefährten, sondern richtete Sinn und Gedanken nur auf die holde Serpentina. - Aber 15 plötzlich entstand von der andern Seite her ein dumpfes widriges Gemurmel. Er konnte bald deutlich bemerken, dass dies Gemurmel von einer alten Kaffeekanne mit halb- zerbrochenem Deckel herrührte, die ihm gegenüber auf einem kleinen Schrank hingestellt war. Sowie er schärfer 20 hinschaute, entwickelten sich immer mehr die garstigen Züge eines alten verschrumpften Weibergesichts, und bald stand das Äpfelweib vom Schwarzen Tor vor dem Reposi- torium. Diese grinsete und lachte ihn an und rief mit gel- fender Stimme: »Ei, ei, Kindchen! - musst du nun aushar- 25 ren? Ins Kristall nun dein Fall! - hab ich dir's nicht längst vorausgesagt?« »Höhne und spotte nur, du ver- dammtes Hexenweib«, sagte der Student Anselmus, »du bist schuld an allem, aber der Salamander wird dich tref- fen, du schnöde Runkelrübe!« - »Ho, ho!«, erwiderte die 30 Alte, nur nicht so stolz! Du hast meinen Söhnlein ins Ge- sicht getreten, du hast mir die Nase verbrannt, aber doch bin ich dir gut, du Schelm, weil du sonst ein artiger Mensch warst, und mein Töchterchen ist dir auch gut. Aus dem Kristall kommst du aber nun einmal nicht, wenn 35 ich dir nicht helfe; hinauflangen zu dir kann ich nicht, aber meine Frau Gevatterin, die Ratte, welche gleich über www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 23 von 32 dir auf dem Boden wohnt, die soll das Brett entzweina- gen, auf dem du stehst, dann purzelst du hinunter und ich fange dich auf in der Schürze, damit du dir die Nase nicht zerschlägst, sondern fein dein glattes Gesichtlein erhältst, und ich trage dich flugs zur Mamsell Veronika, die mußt s du heiraten, wenn du Hofrat worden.« »Lass ab von mir, Satans-Geburt«, schrie der Student Anselmus voller Grimm, »nur deine höllischen Künste haben mich zu dem Frevel gereizt, den ich nun abbüßen muss. - Aber gedul- dig ertrage ich alles, denn nur hier kann ich sein, wo die 10 holde Serpentina mich mit Liebe und Trost umfängt! Hör' es, Alte, und verzweifle! Trotz biete ich deiner Macht, ich liebe ewiglich nur Serpentina - ich will nie Hofrat werden - nie die Veronika schauen, die mich durch dich zum Bösen verlockt! Kann die grüne Schlange 15 nicht mein werden, so will ich untergehen in Sehnsucht und Schmerz! - Hebe dich weg - hebe dich weg - du schnöder Wechselbalg!« - Da lachte die Alte auf, dass es im Zimmer gellte, und rief: »So sitze denn und verderbe, aber nun ist's Zeit ans Werk zu gehen, denn mein Geschäft 20 hier ist noch von anderer Art.« - Sie warf den schwarzen Mantel ab und stand da in ekelhafter Nacktheit, dann fuhr sie in Kreisen umher, und große Folianten stürzten herab, aus denen riss sie Pergamentblätter, und diese im künst- lichen Gefüge schnell zusammenheftend und auf den 25 Leib ziehend, war sie bald wie in einen seltsamen bunten. Schuppenharnisch gekleidet. Feuersprühend sprang der schwarze Kater aus dem Tintenfasse, das auf dem Schreib- tische stand, und heulte der Alten entgegen, die laut aufju- belte und mit ihm durch die Tür verschwand. Anselmus 30 merkte, dass sie nach dem blauen Zimmer gegangen, und bald hörte er es in der Ferne zischen und brausen, die Vö- gel im Garten schrien, der Papagei schnarrte: »Rette - ret- te - Raub - Raub!« - In dem Augenblick kam die Alte ins Zimmer zurückgesprungen, den goldnen Topf auf dem 35 Arm tragend und mit grässlicher Gebärde wild durch die 18 Wechselbalg: missgestaltetes Wesen, aus der Art geschlagenes Wesen | 23 Folianten: große, schwere Bücher (Folio gibt ein Format an) | 27 Schuppenharnisch: Rüstung aus Metallschuppen Lüfte schreiend: »Glück auf! Glück auf! - Söhnlein - töte die grüne Schlange! auf, Söhnlein, auf!« - Es war dem Anselmus, als höre er ein tiefes Stöhnen, als höre er Ser- pentinas Stimme. Da ergriff ihn Entsetzen und Verzweif- 5 lung. Er raffte alle seine Kraft zusammen, er stieß mit Gewalt, als sollten Nerven und Adern zerspringen, gegen das Kristall- ein schneidender Klang fuhr durch das Zim- mer und der Archivarius stand in der Tür in seinem glän- zenden damastnen Schlafrock: »Hei, hei! Gesindel, toller 10 Spuk Hexenwerk hieher - heisa!« So schrie er. Da richteten sich die schwarzen Haare der Alten wie Borsten empor, ihre glutroten Augen erglänzten von höllischem Feuer, und die spitzigen Zähne des weiten Rachens zu- sammenbeißend zischte sie: »Frisch frisch 'raus - zisch 15 aus, zisch aus«, und lachte und meckerte höhnend und spottend, und drückte den goldnen Topf fest an sich und warf daraus Fäuste voll glänzender Erde auf den Archiva- rius, aber sowie die Erde den Schlafrock berührte, wurden Blumen daraus, die herabfielen. Da flackerten und flamm- 20 ten die Lilien des Schlafrocks empor, und der Archivarius schleuderte die in knisterndem Feuer brennenden Lilien auf die Hexe, die vor Schmerz heulte; aber indem sie in die Höhe sprang und den pergamentnen Harnisch schüt- telte, verlöschten die Lilien und zerfielen in Asche. »>Frisch 25 darauf, mein Junge!«, kreischte die Alte, da fuhr der Kater auf in die Luft und brauste fort nach der Tür über den Ar- chivarius, aber der graue Papagei flatterte ihm entgegen und fasste ihn mit dem krummen Schnabel im Genick, dass rotes feuriges Blut ihm aus dem Halse stürzte, und 30 Serpentinas Stimme rief: »Gerettet! - gerettet!<< - Die Alte sprang voller Wut und Verzweiflung auf den Archivarius los, sie warf den Topf hinter sich und wollte die langen Finger der dürren Fäuste emporspreizend den Archivarius umkrallen, aber dieser riss' schnell den Schlafrock herunter 35 und schleuderte ihn der Alten entgegen. Da zischten und sprühten und brausten blaue knisternde Flammen aus den www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 24 von 32 5 10 15 Pergamentblättern, und die Alte wälzte sich im heulenden Jammer und trachtete immer mehr Erde aus dem Topfe zu greifen, immer mehr Pergamentblätter aus den Büchern zu erhaschen, um die lodernden Flammen zu ersticken, und wenn ihr es gelang, Erde oder Pergamentblätter auf sich zu stürzen, verlöschte das Feuer. Aber nun fuhren wie aus dem Innern des Archivarius flackernde zischende Strahlen auf die Alte. »Hei, hei! drauf und dran - Sieg dem Salamander!«, dröhnte die Stimme des Archivarius durch das Zimmer, und hundert Blitze schlängelten sich in feurigen Kreisen um die kreischende Alte. Sausend und brausend fuhren in wütendem Kampfe Kater und Papagei umher, aber endlich schlug der Papagei mit den starken Fittigen den Kater zu Boden, und mit den Krallen ihn durchspießend und festhaltend, dass er in der Todesnot 15 grässlich heulte und ächzte, hackte er ihm mit dem schar- fen Schnabel die glühenden Augen aus, dass der brennen- de Gischt herausspritzte. - Dicker Qualm strömte da em- por, wo die Alte zur Erde niedergestürzt unter dem Schlafrock gelegen, ihr Geheul, ihr entsetzliches schnei- 20 dendes Jammergeschrei verhallte in weiter Ferne. Der Rauch, der sich mit durchdringendem Gestank verbreitet, verdampfte, der Archivarius hob den Schlafrock auf und unter demselben lag eine garstige Runkelrübe. »Verehrter Herr Archivarius, hier bringe ich den überwundenen 25 Feind«, sprach der Papagei, indem er dem Archivarius Lindhorst ein schwarzes Haar im Schnabel darreichte. >>Sehr gut, mein Lieber«, antwortete der Archivarius, >>hier liegt auch meine überwundene Feindin, besorgen Sie gü- tigst nunmehr das Übrige; noch heute erhalten Sie als ein 30 kleines Douceur sechs Kokosnüsse und eine neue Brille, da, wie ich sehe, der Kater Ihnen die Gläser schändlich zerbrochen.<< »Lebenslang der Ihrige, verehrungswürdiger Freund und Gönner!«<, versetzte der Papagei sehr ver- gnügt, nahm die Runkelrübe in den Schnabel und flatterte 35 damit zum Fenster hinaus, das ihm der Archivarius Lind- 31 Douceur: (franz.) Leckerei, Süßigkeit horst geöffnet. Dieser ergriff den goldnen Topf und rief stark: »Serpentina, Serpentina!« - Aber wie nun der Stu- dent Anselmus hoch erfreut über den Untergang des schnöden Weibes, das ihn ins Verderben gestürzt, den Ar- 5 chivarius anblickte, da war es wieder die hohe majestäti- 10 20 sche Gestalt des Geisterfürsten, die mit unbeschreiblicher Anmut und Würde zu ihm hinaufschaute. - »Anselmus«<, sprach der Geisterfürst, »nicht du, sondern nur ein feind- liches Prinzip, das zerstörend in dein Inneres zu dringen und dich mit dir selbst zu entzweien trachtete, war schuld an deinem Unglauben. - Du hast deine Treue bewährt, sei frei und glücklich.« Ein Blitz zuckte durch das Innere des Anselmus, der herrliche Dreiklang der Kristallglocken er- tönte stärker und mächtiger, als er ihn je vernommen - seine Fibern und Nerven erbebten - aber immer mehr an- schwellend dröhnte der Akkord durch das Zimmer, das Glas, welches den Anselmus umschlossen, zersprang und er stürzte in die Arme der holden lieblichen Serpentina. Eilfte Vigilie Des Konrektors Paulmann Unwille über die in seiner Familie aus- gebrochene Tollheit. Wie der Registrator Heerbrand Hofrat worden, und im stärksten Froste in Schuhen und seidenen Strümpfen einherging. - Veronikas Geständnisse. - Verlobung bei der dampfenden Suppenschüssel. 25 »Aber sagen Sie mir nur, wertester Registrator! wie uns gestern der vermaledeite Punsch in den Kopf steigen und zu allerlei Allotriis treiben konnte?«< - Dies sprach der Konrektor Paulmann, indem er am andern Morgen in das Zimmer trat, das noch voll zerbrochener Scherben lag, 30 und in dessen Mitte die unglückliche Perücke in ihre ur- sprüngliche Bestandteile aufgelöset im Punsche umher- 27 Allotriis: (lat., Plural) Unfug www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 25 von 32 6.2 Interpretation der 10. Vigilie Die zehnte Vigilie ist die letzte, in der Anselmus aktiv agiert und spricht. Danach folgen nur noch Gespräche und Visionen über ihn. Anselmus ist durch seinen Fehler nun in einer Kristallflasche gefangen und entdeckt fünf weitere Studenten mit demselben Schicksal. Der Fluch der Hexe hat sich somit bewahrheitet. Als diese wiederum versucht ihn für ihre Zwecke zu befreien, entbrennt eine Schlacht mit dem Archivarius, welcher jedoch gewinnt. Der gefangene Anselmus wird freigelassen und ist wiedervereint mit Serpentina. Zum vorletzten Mal im gesamten Text wird der Leser direkt angesprochen. Dies reißt den Leser vorläufig aus der Situation heraus und durchbricht bewusst die gesamte Illusion. Gleichzeitig wird man allerdings enger mit dem Text und dem Geschehen verbunden. Dies geschieht dadurch, dass der „Leser geschickt in absentia in das Geschehen ein[gebunden] wird." (Grobe, 2018: 80). Der Erzähler drückt sich in dieser Absicht anders aus als in restlichen Beschreibungen, d denn der Lesende wird geduzt und es werden bedeutungsstarke Begriffe verwendet ,,- deine Pulsadern schwellen auf, und von grässlicher Angst durchschnitten zuckt jeder Nerv im Todeskampf blutend." (S. 83, Z. 1 ff.). Durch diese drastische Beschreibung ist es möglich, sich in Anselmus hineinzuversetzen, denn das ist schließlich das Ziel des Erzählers, der darum bittet: „Habe Mitleid, günstiger Leser!" (S. 83, Z. 3 f.)³3. in absentia: In Abwesenheit Von dieser Ansprache aus verläuft der Übergang recht flüssig wieder ins Geschehen, so wie die reale und mystische Welt ineinander übergehen. Anselmus leidet schreckliche Qualen und ruft in Angst Serpentina zu Hilfe: „Serpentina, rette mich von dieser Höllenqual!" (S. 83, Z. 15 f.). Diese scheint ihn trotz seines Ausrutschers noch zu unterstützen und mildert seine Qualen, denn es ist ihm, als „atmete [er] freier" (S. 83, Z. 29), nachdem er nach ihr gerufen hat. Erstaunlich ist die Wendung Anselmus', der sein Unglück und seine Fehler nun nicht mehr auf seinen „Unstern" (S. 8, Z. 9) schiebt. Ganz offen gesteht er sich ein: „Bin ich 33 Vgl. Fellenberg, Monika / Küster, Nadine: Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart, 2018, S. 60 ff. www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 26 von 32 nicht an meinem Elende lediglich selbst schuld, ach!" (S. 83, Z. 20 f.), doch in seinen Trauermonolog mischt sich nun einer seiner Mitgefangenen ein, den er bisher gar nicht bemerkt hatte³4. Dieser versteht den Jammer des Studenten ganz und gar nicht und ist so gelassen, ja so vergnügt" (S. 84, Z. 2) in seiner Flasche. Als ihn Anselmus auf sein Gefängnis aufmerksam macht, hält dieser ihn für verrückt, denn sie hätten sich nie besser befunden (vgl. S. 84, Z. 11) und sind der Meinung, sie seinen frei. Hier stellt sich die Frage, welcher der beiden Männer der Verrückte ist. Der Kreuzschüler nimmt seine Unfreiheit in Geist und Körper nicht wahr. Übertragen ist hier der engstirnige Bürger gemeint, der nicht über den Tellerrand" hinausblicken kann. Für Hoffmann waren es die Bürger, die die Kunst und den Künstler verachteten und ihren eigenen Geist einsperrten ³5. Sie sehen nicht über ihre eigene Dimension hinaus, doch das geht uns heute noch genauso, wenn auch nicht in der Kunst. Wir erleben bewusst nur drei Dimensionen: Höhe, Breite, Länge. Wenn man will, zählt auch die Zeit dazu. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit sind wir wie die fünf Gefangenen neben Anselmus in unserer eigenen Wahrnehmung gefangen und können uns keine fünfte, sechste oder gar zehnte Dimension richtig vorstellen 36. Diese Dimensionen müssen aber nach dem Gesetz der Quantentheorie existieren. Uns geht es also genau wie den Kreuzschülern und Praktikanten neben Anselmus: Wir verstehen nicht vollständig, wie das große Ganze um uns herum funktioniert, und bleiben größtenteils in unserer eigenen kleinen Welt, ohne unsere möglichen Beschränkungen zu realisieren. Anselmus findet seine ganz eigene Erklärung für das seltsame Verhalten der Gefangenen: „Sie wissen nicht was Freiheit und Leben in Glauben und Liebe ist, deshalb spüren sie Bei Interesse: Link zu einem Vierdimensionalen Tesserakt in der Fußnote 36 Bei Interesse: Wer sich für unseren eingeschränkten Blickwinkel und die Differenz zwischen Wirklichkeit und Realität interessiert, der sollte sich Platons „Höhlengleichnis" durchlesen. Zwei gute Links zum Thema befinden sich in den Fußnote 37 und 38. 34 Vgl. Grobe, Horst: Königs Erläuterungen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Bange Verlag, Hollfeld, 2018, S. 59 35 Vgl. Fellenberg, Monika / Küster, Nadine: Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart, 2018, S. 56 f. 36 4 Tesserakt: Hise, Jason: ,,Tesseract- 1K". URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tesseract-1K.gif, [Stand: 14.08.2018] www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 27 von 32 38 nicht den Druck des Gefängnisses (...)" (S. 84, Z. 43 ff.) 37 Das Geschehen nimmt nun allerdings eine drastische Wendung, als die Hexe Rauerin auftaucht und spöttisch ihren Fluch wiederholt, den sie Anselmus am Schwarzen Tor hinterher geschrien hatte. Sie sucht den Studenten mit einer Ratte zu befreien, doch dieser glaubt fest an den Salamander. Dass die Hexe im Bunde mit dem Teufel steht, ist zu erkennen, als sie sagt „(...) aber, eine Frau Gevatterin, die Ratte (...) soll das Brett entzwei nagen (...)" (S. 85, Z. 36 ff.). Wie der Teufel hat auch sie Macht über das Reich des Animalischen und ist ebenso Herrin der Ratten. Anselmus beharrt weiterhin darauf, nicht zurück in die reale Welt zu wollen und schreit „Kann die grüne Schlange nicht mein werden, so will ich untergehen in Sehnsucht und Schmerz!" (S. 86, Z. 15 ff.) Gerade als die Hexe jedoch den goldnen Topf stehlen und Serpentina töten will, taucht der Archivarius auf und es beginnt der interne Kampf zwischen Gut und Böse in der mystischen Welt. Hoffmann beschreibt diesen als sehr brutal wie an folgendem Beispiel zu sehen: „Und mit den Krallen ihn durchspießend und festhaltend, dass er in der Todesnot grässlich heulte und ächzte, hackte er ihm mit dem scharfen Schnabel die glühenden Augen aus, dass der brennende Gischt herausspritzte." (S. 88, Z. 14 ff.). Selbst die Tiere der beiden Kämpfenden duellieren sich, doch schließlich wird das Böse besiegt und die Hexe verwandelt sich zurück in die Runkelrübe, die sie von Anfang an gewesen war. Der Archivarius erkennt, dass Anselmus an seinem Tintenklecks keine Schuld trägt und spricht ihn frei. Sein Glas zerspringt und er ist endlich wieder mit Serpentina vereint. 37 Link zum Text des Gleichnisses: Platon: ,,Politeia. Siebentes Buch". URL: www.gutenberg.spiegel.de/buch/politeia-4885/1 [Stand: 01.09.2018] 38 Link zur Erklärung des Gleichnisses: Wikipedia: ,,Höhlengleichnis". URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Höhlengleichnis#Das Gleichnis [Stand: 01.09.2018] www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 28 von 32 7. Schlussfolgerung Zuerst zur Kritik: Dass Hoffmann seinen gesamten Text nur mit Vigilien gegliedert und nicht mit Absätzen strukturiert hat, ist furchtbar. Es erschwert das Lesen ungemein und macht seine 102 Seiten unglaublich unübersichtlich. Man verliert schnell die Übersicht und das Strukturlose verwirrt. Andererseits ist das wahrscheinlich ein Stilmittel, mit dem er die Verwirrung verstärken will, aber angenehmer wäre es gewesen, den verwirrenden Text wenigstens strukturiert vorliegend zu haben. Ich fand auch den Protagonisten etwas zu eindimensional. Anselmus ist einfach etwas „zu glatt" und hat keine markante Persönlichkeit, er bildet eine solche auch nicht im Laufe der Geschichte aus. Andererseits mochte ich die Geschichte auch mit ihren verwirrenden Aspekten. Nach ein paar Seiten „Einlesezeit" konnte man gut hineinfinden und sich von den synästhetischen Beschreibungen der mystischen Welt tragen lassen. Teilweise war es möglich, selbst ganz beim Archivarius abzutauchen. Geschuldet ist dies wahrscheinlich dem direkten Ansprechen des Lesers. Diese vier Stellen fand ich besonders interessant, da sie den Leser aus der Geschichte herausrissen, nur um ihn tiefer hineinzuziehen. Das Ansprechen hat durchaus die Mystik gebrochen, doch durch die Aufforderungen, sich in die Situation hineinzuversetzen, wurde man enger mit dem Geschehen verbunden. Auch die letzte Vigilie, in der der Archivarius seine Worte an den Erzähler und somit auch an den Leser richtet, bezieht den Leser in die Geschichte mit ein und rundet durch die rhetorische Frage nach dem heiligen Einklang aller Wesen [in der Poesie]" am Ende der 12. Vigilie alles ab. Außerdem war die Sprache des Märchens gut zu verstehen. Sie war nicht zu gehoben, doch einige Sätze zogen sich gefühlt über eine halbe Seite und wollten kein Ende nehmen. Hatte man sich in der Mitte verheddert, musste man wieder von ganz vorne anfangen. Es war also wichtig, sich genug Zeit zu nehmen, um das Werk in Ruhe zu lesen und es auf sich wirken zu lassen. Gut fand ich auch das Verrückte. Etwas von Hoffmann zu lesen, bringt das immer mit sich, doch der Wahnsinn wurde hier positiv porträtiert und endete nicht mit einem schlechten Ausgang. Anselmus fand durch seinen poetischen Wahnsinn sein Glück www.KlausSchenck.de/ Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 29 von 32 mit Serpentina in Atlantis. Nur weil man von der Außenwelt als wahnsinnig wahrgenommen wird, muss das noch lange nicht schlecht sein. Genau das zeigt Anselmus in gewisser Weise durch sein ,,Happy End" auf. Er schwankt immer wieder zwischen Konformität und Poesie und entscheidet sich für seine Veranlagung, egal was seine Mitmenschen denken. Auch wenn man seine ganze Reise als psychische Erkrankung deuten kann, interpretiere ich das aufgrund von Hoffmanns Äußerungen nicht so. Er wollte eine Flucht aus der bitteren Realität bieten und nicht einen überpsychologisierten Protagonisten vor seine Leserschaft stolpern lassen. So wie Anselmus zwiegespalten zu leben ist heute die Norm für viele Schüler und Studenten. Sie wissen nicht so richtig, was sie machen sollen, wo ihre Stärken liegen und wie weit sie sich von der Norm der Gesellschaft entfernen wollen, um ihren Träumen nachzugehen. Auch das „durchs Leben stolpern" erleben viele junge Menschen. Man ist in einer Selbstfindungsphase, in der nicht alles rund läuft, und muss erst in sein Leben „hineinwachsen". Vorstellungsgespräche, Datings, soziale Interaktionen, das sind alles Dinge, die vielen schwerfallen und in etwas überspitzter Weise - genauso wie von Anselmus empfunden werden. Zu lesen, dass andere schon viel früher mit ähnlichen Problemen leben mussten, verändert den Blickwinkel auf die eigene Situation. Zur Hausarbeit an sich ist zu sagen, dass man sich genug Zeit zum Lesen und Schreiben nehmen sollte. Auch Pausen sollten selbstverständlich eingeplant werden, in denen man unternimmt, was man will, ohne an die Arbeit zu denken. Manchmal fehlt auch einfach die Motivation, selbst wenn man Pausen macht. Sei es, weil das Werk nicht gefällt oder Schreiben keine Stärke ist. In solchen Fällen hilft leider nur Selbstdisziplin. Wenn man sich noch viel Arbeit ersparen will, gibt es noch eine goldne Regel: SICHERT EURE HAUSARBEIT! Eure harte Arbeit kurz auf einem Stick oder einer externen Festplatte zu speichern kostete euch weniger Arbeit, Mühe und Not als sie zu verlieren und alles neu schreiben zu müssen. In diesem Sinne: Frohes Abtauchen beim Archivarius! www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 30 von 32 8. Literaturverzeichnis 8.1 Primärliteratur Hoffmann, Ernst Theodor Hoffmann, Der goldne Topf. Reclam, Ditzingen 2016 8.2 Sekundärliteratur Fellenberg, Monika / Küster, Nadine, Lektürehilfen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Klett, Stuttgart 2017² Grobe, Horst, Platon Königs Erläuterungen. E. T. A. Hoffmann. Der goldne Topf. Bange Verlag, Hollfeld 20184 8.3 Internetadressen ,,Politeia. Siebentes Buch ". URL: www.gutenberg.spiegel.de/buch/politeia- 4885/1 [Stand: 01.09.2018] Signore, Sandra / Coy, Salima, ,,Was ist Schizophrenie?". URL: https://www.tk.de/techniker/service/gesundheit-und-medizin/behandlungen- und-medizin/psychische-erkrankungen/was-ist-schizophrenie-2017900, [Stand: 13.08.2018] Stiftung Preußischer Kulturbesitz, ,,Kurzbiographie". URL: http://etahoffmann.staatsbibliothek- berlin.de/unterrichten/wissenswertes/ [Stand: 11.08.2018] www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 31 von 32 Stiftung Preußischer Kulturbesitz, ,,Werkverzeichnis". URL: http://etahoffmann.staatsbibliothek-berlin.de/leben- und-werk/literat/literarische-werke/ [Stand: 11.08.2018] Wikipedia ,,Hofrat". URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Hofrat, [Stand: 13.08.2018] Wikipedia „Höhlengleichnis“. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Höhlengleichnis#Das_Gleichnis [Stand: 01.09.2018] Wikipedia ,,Registrator". URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Registrator, [Stand: 13.08. 2018] 8.4 Bildquellen Hensel, Wilhelm, ,,Stamps of Germany (Berlin) 1972". URL: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Stamps_of_Germany_(Berlin) 1972, MiN r_426.jpg [Stand: 14.08.2018] Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus, ,,Hoffmann Signature". URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hoffmann Signature.gif [Stand: 14.08.2018] Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus, www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literaturhausarbeit / Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: ,,Der goldne Topf" / Seite 32 von 32 ,,Selbstportrait". URL: https://ia.wikipedia.org/wiki/File:E.T.A. Hoffmann Selbstportrait.jpg [Stand: 11.08.2018] Teniers der Ältere, David ,,Der Alchemist". URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:David_Teniers_(I)_- The Alchemist - WGA22057.jpg, [Stand: 13.08.2018] Vesalainen, Tero, ,,Topf Voll Gold". URL: https://pixabay.com/de/topf-voll-gold-st-patricks-tag- 2130425/ [Stand: 12.08.2018]