Sprachliche Gestaltung und Charakterisierung
La Fontaine gestaltet "Der Rabe und der Fuchs" kunstvoll mit ausschmückenden Wörtern, was typisch für die französische Hofkultur war. Er verwendet zunächst einen Kreuzreim und dann durchgehend Paarreime wie „Rabe" mit „Gehabe" und „Ihr" mit „Begier".
Die Eigenschaften des Fuchses werden durch seine Sprache deutlich: Er nutzt schöne, ausdrucksvolle Wörter wie „stattliches Gehabe" und „Federpracht", um seine List umzusetzen. Seine Schlauheit zeigt sich darin, dass er seine Worte gezielt anpasst und genau weiß, was der Rabe begehrt. Am Ende provoziert er den Raben noch, indem er ihm seinen Sieg unter die Nase reibt.
Der Charakter des Raben wird durch negative Assoziationen beschrieben, besonders durch das Wort „Begier", das seine übermäßige Eitelkeit und Leichtgläubigkeit unterstreicht. Diese Fabel aus dem Absolutismus enthält wichtige aufklärerische Gedanken: Man sollte nicht blindlings anderen glauben, sondern den eigenen Verstand einsetzen.
Tipp zur Interpretation: Wenn du "Der Rabe und der Fuchs" für die Schule analysierst, achte besonders auf die Gegensätze zwischen Verstand (Fuchs) und Gefühl (Rabe) – ein zentrales Thema der Aufklärung!