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Gedichtanalyse und Interpretation von "Reklame"

28.4.2021

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Gedichtanalyse und Interpretation
Wir Menschen stechen als Lebewesen am meisten heraus, da wir als einzige in der
Lage sind, zu denken. Für
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Wir Menschen stechen als Lebewesen am meisten heraus, da wir als einzige in der
Lage sind, zu denken. Für
Gedichtanalyse und Interpretation
Wir Menschen stechen als Lebewesen am meisten heraus, da wir als einzige in der
Lage sind, zu denken. Für

Gedichtanalyse und Interpretation Wir Menschen stechen als Lebewesen am meisten heraus, da wir als einzige in der Lage sind, zu denken. Für die einen mag es ein riesen Vorteil sein, ich jedoch sehe auch eine gewisse Belastung darin. Nur wir müssen uns mit dem Sinn des Lebens beschäftigen, während diese Fragen für Tiere und Pflanzen nicht relevant sind. Nur wir versuchen uns zu erklären, wie es sich anfühlen wird, wenn wir sterben werden. Wer sich jedoch mit diesen Sachen nicht befassen möchte, braucht nur seinen Fernseher anzuschalten. Reklamen versuchen uns von diesen wichtigen Fragen abzulenken, damit wir uns nicht mit ihnen beschäftigen. Das Gedicht ,,Reklame" von Ingeborg Bachmann befasst sich mit dem Scheinbild des Lebens, welches sehr oft von Medien erzeugt wird. Das lyrische Ich sucht nach Antworten auf wichtige Fragen, die sich mit Themen wie Angst, Tod oder Einsamkeit auseinandersetzen. Dabei entgegnet immer wieder eine Reklamestimme, dass es sich keine Sorgen machen braucht und mithilfe von Musik eine sorglose heitere Welt erzielen kann. Das einstrophige Gedicht umfasst 20 Verse, während die letzten zwei durch eine Leerzeile abgegrenzt sind. Es gibt kein durchgehendes Reimschema oder Metrum und jede zweite Zeile ist kursiv gedruckt. Im Vordergrund stehen die vom lyrischen Ich gestellten Sinnesfragen und die von den Reklamen gegebenen oberflächlichen Antworten in kursiver Schrift. Zudem fehlen jegliche Satzzeichen und in...

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großen Teilen des Gedichtes wird die Großschreibung vernachlässigt. Auf dem ersten Blick sieht es wie ein Frage und Antwort Spiel aus, jedoch merkt man beim Lesen, dass dies nicht der Fall ist. Im ersten Vers setzt sich das lyrische Ich in der Wir-Form mit der Frage auseinander, wohin wir gehen sollen, „wenn es dunkel und wenn es kalt wird" (V. 1ff.). Dieser Gedanke wird mit dem Einschub der Reklame ,ohne sorge sei ohne sorge" (V.2) unterbrochen. Durch die Wiederholung wirkt diese Antwort wie hypnotisch, so als ob sie dem lyrischen Sprecher das verinnerlichen will. Durch die Verwendung des Imperativs wird diese Wirkung verstärkt. Als er jedoch etwas entgegnen will („aber“, V.5), wird er wieder durch die Reklamestimme unterbrochen, diesmal sagt sie nämlich, er solle seine Sorgen ,,mit musik" (V. 6) vertreiben. Ohne darauf einzugehen, formuliert das lyrische Ich die nächste Frage in Wir-Form: ,was sollen wir tun / und denken / angesichts eines Endes" (V.7/9/11). Auch diese Frage wird dreimal unterbrochen, da die Reklamestimme immer wieder mit „heiter" (V.8 und V.10) und „mit musik" (V. 8 und V. 12) antwortet, so als wäre die Antwort offensichtlich. Unbeirrt führt der lyrische Sprecher seinen nächsten Gedanken an, der darauf schließen lässt, dass ihm über die Jahre viel schlimmes widerfahren sein muss. Denn er fragt, wo wir all ,,unsre Fragen und den Schauer aller Jahre" (V. 15) tragen sollen. Die Werbestimme antwortet darauf „in die Traumwäscherei ohne sorge sei ohne sorge" (V.16). Der Neologismus „Traumwäscherei" steht dabei im Mittelpunkt, da es das einzige kursiv gedruckte Substantiv ist, das großgeschrieben wurde. Es ist nämlich eine Metapher, die für die Verdrängung der Ängste und Sehnsüchte der Menschen durch Reklamen steht. Sprich sie waschen ihnen sozusagen Träume vor bzw. erzeugen ein falsches Bild vom Leben. Die Wortwiederholung ,ohne sorge" erzielt erneut eine „einhämmernde" Wirkung. Ohne auf diese Antwort einzugehen, fragt das lyrische Ich nun als letztes, „was aber geschieht / wenn Totenstille / eintritt" (V. 17 - 21). Hier verstummt die Werbung, denn sie hat erkannt, dass der von ihr erzeugte schöne Schein keine Antworten auf die Fragen des lyrischen Sprechers geben kann. Zumindest keine, die ihm etwas nützen. Aufgrund des stetigen Wechsels zwischen kursiv und in recte gedruckter Schrift entstehen zwei Seiten, nämlich die des Alltags bzw. der Realität und die der Werbung. Diese Gegensätzlichkeit spiegelt sich auch im Inhalt der Fragen und Antworten wider. Während die Reklamestimme die Traurigkeit durch ihre Heiterkeit versucht zu verscheuchen, bemerkt sie nicht, dass sie das Gegenteil damit erzielt. Da die Reklame den Gedankengang immer wieder unterbricht, wird damit deutlich gemacht, dass sie nur das Problem verdrängen möchte und nichts zur Problemlösung beitragen möchte bzw. kann. Dass das Gespräch nicht miteinander geführt wird, erkennt man auch an den Personal pronomen. Die Werbung sieht den Ich Sprecher als eine Person und fordert nur ihn dazu auf, sich abzulenken. Das lyrische Ich verwendet aber Wir-Formen, welche die Notwendigkeit dieser Fragen unterstreichen. Jeder von uns sollte sich diese stellen und sich auch mit ihnen beschäftigen. Denn diese oberflächlichen Aussagen der Reklamen führen zu keinen nützlichen und tiefgründigen Antworten auf die wichtige Sinnesfragen. Der Leser soll durch die freibleibende Verszeile angeregt werden, für sich selbst eine Antwort zu finden. Zudem darf er sich von Werbung nicht in die Irre führen lassen, sondern muss sie immer kritisch betrachten, denn wie bereits Thomas Alva Edison zu sagen pflegte: ,,Werbung reibt die Wünsche in die Augen."