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Gedichtinterpretation: „Wie er wolle geküsset sein“ von Paul Fleming
random strawberry
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11/9/10
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Hier findet ihr die Gedichtanalyse und -interpretation zu Paul Flemings „Wie er wolle geküsset sein“, einem erfrischenden Barockgedicht.
GEDICHTINTERPRETATION "Wie er wolle geküsset sein" von Paul Fleming In seinem Gedicht "Wie er wolle geküsst sein" aus dem Jahr 1646 stellt der Autor, Paul Fleming, dar, wie schön ein Kuss ist und dass man sich keine Chance entgehen lassen sollte, jemanden zu küssen. Das vorliegende Gedicht besteht aus sechs Strophen, die wiederum jeweils vier Verse enthalten. Es liegt ein Paarreim vor und das erste Reimpaar einer Strophe hat eine männliche Kadenz, wohingegen der dritte und vierte Vers eine weibliche Kadenz haben. Bei der metrischen Analyse wird die Regelmäßigkeit weitergesponnen: Es lässt sich ein vierhebiger Trochäus, welcher sich durch das gesamte Gedicht zieht, ausfindig machen. Man kann also von einem überaus regelmäßigen Werk sprechen. In dem Gedicht wird illustriert, was das lyrische Ich unter einem "gelungenen" Kuss versteht, es beschreibt außerdem, was ihm gefällt und was ihm nicht gefällt, meist in einer direkten Gegenüberstellung. Es sticht sofort ins Auge, dass der größte Teil des Gedichtes aus Antithesen besteht. So werden zum Beispiel "zu laut" (Z.7) und "zu leise" (Z.7), "harte" (Z.13) und "weich" (Z.13) und "gebissen" (Z. 17) und "gehaucht" (Z.17) jeweils in einem Vers gegenübergestellt und wirken als zwei Extreme beziehungsweise als Negativ-Beispiel, wie das lyrische Ich sich einen Kuss nicht vorstellt. Somit wird deutlich, was für eine hohe Kunst ein Kuss erfordert, da er genau die perfekte...
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Mischung aus den jeweils genannten Extremen enthalten soll. Dies wird zudem auch durch die strenge, regelmäßige Form des Gedichtes verdeutlicht, da diese ebenfalls eine außerordentliche Beherrschung der Kunst des Dichtens erfordert. Der formale Aufbau unterstützt also die Vermittlung des Inhaltes an den Leser. Es lassen sich des Weiteren zahlreiche Anaphern in diesem Gedicht finden. Die Worte "[n]icht" (Z.3,7,11,20) und "[w]ie" (Z.12,24) stehen des Öfteren an einem Versanfang. Es wird so deutlicher, dass das lyrische Ich dem Leser zeigen möchte, wie ein Kuss gelingt, indem es, durch ebendiese Anaphern, Vergleiche und Beispiele als Erklärung heranzieht. Der Inhalt wird somit anschaulicher und weniger abstrakt. Vereinzelt lassen sich auch alliterierende Wörter wie "als" (Z.1) und "auf" (Z.1), "Grund" (Z.2), "gezwungen" (Z.3) und "gar" (Z.4) oder "zuwenig" (Z.5) und "zuviel" (Z.5) entdecken. Diese Alliterationen könnten dazu dienen, die verschiedenen Aspekte inhaltlich zu verknüpfen und sie dem Leser damit leichter zugänglich zu machen. Überdies ist das Werk aufgrund seines Entstehungsdatums der Literaturepoche des Barock zuzuordnen. Es bleibt noch hervorzuheben, dass in dem Gedicht "Wie er wolle geküsset sein" das Carpe-diem-Motiv sehr im Vordergrund steht, da der Leser durch den Appell in der letzten Strophe dazu aufgefordert wird, "ein jedermann" (Z.21) zu "[k]üsse[n]" (Z.21), was dem barocken Motiv "Genieße den Tag" entspricht, da man nicht zu viel nachdenken soll, sondern einfach im Hier und Jetzt leben und das tun soll, worauf man Lust hat und eben auch, dass man jemanden küssen sollte, wenn man möchte, da man nie wissen kann, ob das zu einem späteren Zeitpunkt, aus allen erdenklichen Gründen, überhaupt noch möglich sein wird. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Paul Fleming mit seinem Gedicht "Wie er wolle geküsset sein" zum einen darstellen möchte, wie komplex ein Kuss sein kann, was sich auch am Titel wiedererkennen lässt, und zum anderen an den Leser herantragen möchte, dass man sich nicht scheuen sollte etwas zu tun, wie etwa jemanden zu küssen, da man nie weiß, ob es vielleicht die letzte Möglichkeit ist. Diese beiden Aspekte veranschaulicht er beispielsweise durch einen regelmäßigen formalen Aufbau des Gedichtes, zahlreiche Anaphern und Antithesen und das Carpe- diem-Motiv, das sich durch das gesamte Gedicht zieht. julie studies
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GEDICHTINTERPRETATION "Wie er wolle geküsset sein" von Paul Fleming In seinem Gedicht "Wie er wolle geküsst sein" aus dem Jahr 1646 stellt der Autor, Paul Fleming, dar, wie schön ein Kuss ist und dass man sich keine Chance entgehen lassen sollte, jemanden zu küssen. Das vorliegende Gedicht besteht aus sechs Strophen, die wiederum jeweils vier Verse enthalten. Es liegt ein Paarreim vor und das erste Reimpaar einer Strophe hat eine männliche Kadenz, wohingegen der dritte und vierte Vers eine weibliche Kadenz haben. Bei der metrischen Analyse wird die Regelmäßigkeit weitergesponnen: Es lässt sich ein vierhebiger Trochäus, welcher sich durch das gesamte Gedicht zieht, ausfindig machen. Man kann also von einem überaus regelmäßigen Werk sprechen. In dem Gedicht wird illustriert, was das lyrische Ich unter einem "gelungenen" Kuss versteht, es beschreibt außerdem, was ihm gefällt und was ihm nicht gefällt, meist in einer direkten Gegenüberstellung. Es sticht sofort ins Auge, dass der größte Teil des Gedichtes aus Antithesen besteht. So werden zum Beispiel "zu laut" (Z.7) und "zu leise" (Z.7), "harte" (Z.13) und "weich" (Z.13) und "gebissen" (Z. 17) und "gehaucht" (Z.17) jeweils in einem Vers gegenübergestellt und wirken als zwei Extreme beziehungsweise als Negativ-Beispiel, wie das lyrische Ich sich einen Kuss nicht vorstellt. Somit wird deutlich, was für eine hohe Kunst ein Kuss erfordert, da er genau die perfekte...
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Mischung aus den jeweils genannten Extremen enthalten soll. Dies wird zudem auch durch die strenge, regelmäßige Form des Gedichtes verdeutlicht, da diese ebenfalls eine außerordentliche Beherrschung der Kunst des Dichtens erfordert. Der formale Aufbau unterstützt also die Vermittlung des Inhaltes an den Leser. Es lassen sich des Weiteren zahlreiche Anaphern in diesem Gedicht finden. Die Worte "[n]icht" (Z.3,7,11,20) und "[w]ie" (Z.12,24) stehen des Öfteren an einem Versanfang. Es wird so deutlicher, dass das lyrische Ich dem Leser zeigen möchte, wie ein Kuss gelingt, indem es, durch ebendiese Anaphern, Vergleiche und Beispiele als Erklärung heranzieht. Der Inhalt wird somit anschaulicher und weniger abstrakt. Vereinzelt lassen sich auch alliterierende Wörter wie "als" (Z.1) und "auf" (Z.1), "Grund" (Z.2), "gezwungen" (Z.3) und "gar" (Z.4) oder "zuwenig" (Z.5) und "zuviel" (Z.5) entdecken. Diese Alliterationen könnten dazu dienen, die verschiedenen Aspekte inhaltlich zu verknüpfen und sie dem Leser damit leichter zugänglich zu machen. Überdies ist das Werk aufgrund seines Entstehungsdatums der Literaturepoche des Barock zuzuordnen. Es bleibt noch hervorzuheben, dass in dem Gedicht "Wie er wolle geküsset sein" das Carpe-diem-Motiv sehr im Vordergrund steht, da der Leser durch den Appell in der letzten Strophe dazu aufgefordert wird, "ein jedermann" (Z.21) zu "[k]üsse[n]" (Z.21), was dem barocken Motiv "Genieße den Tag" entspricht, da man nicht zu viel nachdenken soll, sondern einfach im Hier und Jetzt leben und das tun soll, worauf man Lust hat und eben auch, dass man jemanden küssen sollte, wenn man möchte, da man nie wissen kann, ob das zu einem späteren Zeitpunkt, aus allen erdenklichen Gründen, überhaupt noch möglich sein wird. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Paul Fleming mit seinem Gedicht "Wie er wolle geküsset sein" zum einen darstellen möchte, wie komplex ein Kuss sein kann, was sich auch am Titel wiedererkennen lässt, und zum anderen an den Leser herantragen möchte, dass man sich nicht scheuen sollte etwas zu tun, wie etwa jemanden zu küssen, da man nie weiß, ob es vielleicht die letzte Möglichkeit ist. Diese beiden Aspekte veranschaulicht er beispielsweise durch einen regelmäßigen formalen Aufbau des Gedichtes, zahlreiche Anaphern und Antithesen und das Carpe- diem-Motiv, das sich durch das gesamte Gedicht zieht. julie studies