Seite 2: Sprachliche Mittel und tiefere Bedeutung
Georg Trakl verwendet in "Verfall" eine Vielzahl sprachlicher Mittel, um die Eindrücke und Gefühle des lyrischen Ichs zu vertiefen. Die ersten beiden Strophen zeichnen sich durch friedlichere Adjektive aus, die die Traumwelt des lyrischen Ichs beschreiben.
Example: Adjektive wie "wundervoll" (V.2), "herbstlich klar" (V.4), "dämmervoll" (V.5) und "helleren" (V.6) vermitteln eine positive Atmosphäre in der Traumwelt des lyrischen Ichs.
In der dritten Strophe findet sich eine Metapher, die die düstere Realität verdeutlicht:
Quote: "entlaubten Zweigen" (V.10)
Diese Metapher unterstreicht die Kahlheit und Trostlosigkeit der Umgebung.
Die Verwendung von Farben spielt eine wichtige Rolle in der Deutung des Gedichts:
- "rot" (V.11) steht für Gewalt, Schmerz und Kampf
- "blau" (V.14) wird mit kalten und unangenehmen Gefühlen assoziiert
Definition: Parataktischer Satzbau - Eine Satzstruktur, bei der Hauptsätze ohne unterordnende Konjunktionen aneinandergereiht werden.
Der Titel "Verfall" passt sich dem Inhalt des Gedichts an und verdeutlicht die Gefühle des lyrischen Ichs. Es wird klar, dass es sich mit dem bevorstehenden Krieg auseinandersetzt und dadurch viele negative Eindrücke sammelt.
Highlight: Die Sehnsucht des lyrischen Ichs nach einer besseren Welt wird besonders deutlich in dem Vers "Folg ich der Vögel wundervollen Flügeln" (V.2), der den Wunsch nach Freiheit und Flucht symbolisiert.
Das Gedicht "Verfall" von Georg Trakl ist somit ein eindrucksvolles Beispiel für die expressionistische Literatur, die die innere Zerrissenheit und Ängste des Individuums angesichts einer bedrohlichen Welt zum Ausdruck bringt.