Die literarische Gegenüberstellung zwischen Romantik und Expressionismus zeigt sich besonders deutlich im Gedichtvergleich Romantik - Expressionismus.
In Danzig von Joseph von Eichendorff repräsentiert die romantische Perspektive mit seiner harmonischen Naturdarstellung und dem nostalgischen Blick auf die Stadt Danzig. Das Gedicht folgt einem regelmäßigen Metrum mit vier Hebungen pro Vers und verwendet traditionelle Stilmittel wie Personifikationen und Metaphern. Die Epoche der Romantik spiegelt sich in der verklärten Darstellung der Stadt wider, wobei Eichendorff die Verbindung zwischen Mensch und Natur betont.
Im Gegensatz dazu steht Die Stadt von Georg Heym, ein expressionistisches Werk, das die moderne Großstadt als bedrohliches Monster darstellt. Die sprachlichen Mittel sind geprägt von düsteren Metaphern und verstörenden Bildern. Das Reimschema ist komplexer und das Metrum unregelmäßiger als bei Eichendorff. Der Inhalt der Strophen zeigt die Stadt als apokalyptischen Ort, der den Menschen zu verschlingen droht. Die expressionistische Epoche wird durch die Entfremdung des Menschen von seiner Umwelt und die Kritik an der Industrialisierung deutlich. Besonders interessant ist der Gedichtvergleich Die Stadt und In Danzig, der den fundamentalen Wandel in der Wahrnehmung urbaner Räume zwischen den Epochen verdeutlicht. Während Eichendorff die Stadt noch als Teil einer harmonischen Naturordnung sieht, erscheint sie bei Heym als Symbol der Zerstörung und Entmenschlichung. Diese Gegenüberstellung findet sich auch in anderen Werken der Zeit wie Auf der Terrasse des Café Josty, das ebenfalls die moderne Großstadterfahrung thematisiert.