Die deutsche Literatur seit 1990 ist geprägt von vielfältigen Strömungen und Entwicklungen.
Die Merkmale der Gegenwartsliteratur seit 1990 zeigen sich besonders in der Vielfalt der Themen und Erzählformen. Autoren greifen verstärkt auf persönliche Erfahrungen zurück und verbinden diese mit gesellschaftlichen Entwicklungen. Die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen dabei häufig. Ein wichtiges Merkmal ist auch die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, insbesondere der DDR-Vergangenheit und dem Zweiten Weltkrieg. Die Erinnerungsliteratur und historische Ereignisse spielen dabei eine zentrale Rolle, wobei Autoren oft einen subjektiven Zugang zur Geschichte wählen und persönliche Schicksale in den Vordergrund stellen.
Der Einfluss der Globalisierung auf die Gegenwartsliteratur manifestiert sich in verschiedenen Aspekten. Die zunehmende Vernetzung der Welt spiegelt sich in internationalen Themen und kulturübergreifenden Perspektiven wider. Autoren thematisieren verstärkt Migrationserfahrungen, kulturelle Identität und das Leben in einer globalisierten Welt. Die digitale Revolution hat nicht nur neue Publikationsformen ermöglicht, sondern auch die Art des Schreibens und Lesens verändert. Soziale Medien und digitale Kommunikation finden Eingang in die literarischen Texte. Die Gegenwartsliteratur zeichnet sich auch durch eine große stilistische Bandbreite aus - von experimentellen Formen bis hin zu traditionellen Erzählweisen. Dabei werden oft verschiedene Medien und Textformen miteinander kombiniert, was zu hybriden Erzählformen führt. Die Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Klimawandel, soziale Ungleichheit und politische Konflikte ist ein weiteres charakteristisches Merkmal der zeitgenössischen deutschen Literatur.