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18.5.2021
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DE Interpretation „Iphigenie auf Tauris" - 4. Aufzug, 2. Auftritt Der 2. Auftritt in dem 4. Aufzug des Dramas Iphigenie auf Tauris", welches 1787, während der Epoche der Weimarer Klassik von Johann Wolfgang von Goethe veröffentlicht wurde, thematisiert einen Dialog zwischen Iphigenie und Arkas. Dieser umfasst Arkas dringende Bitte die Menschenopferungen abzuschließen und Iphigenies scheinbare Ausrede, dass die Opferungen aufgrund religiöser Umstände verschoben werden müssen. Zudem versucht Arkas erneut Iphigenie von einer Heirat mit dem König zu überzeugen. Iphigenie lehnt dieses Angebot wiederholt ab. Arkas primäres Ziel in dem Dialog mit Iphigenie ist seine Funktion als Bote auszunutzen, um den König über die aktuellen Umstände der Menschenopferungen informieren zu können und um Iphigenie zur Beschleunigung der Menschenopferungen aufzufordern. Sein eiliges Anliegen wird durch seine kurzen Sätze und durch die Verwendung des Imperativs deutlich (vgl. Z. 1421f.). Iphigenie übernimmt die beruhigende Rolle im Dialog und antwortet auf Arkas Befehle sehr bedacht. Sie gibt ihre Gedanken in langen und detaillierten Sätzen wieder (vgl. Z.1430-1440). Arkas Auftreten zu Beginn des Dialogs ist sehr sachlich und unpersönlich, da er lediglich im Interesse des Königs handelt (vgl. Z. 1441-1443). Sein Anliegen wird im Verlauf des Gesprächs jedoch immer subjektiver und direkter. Der emotionale Charakter Arkas, spiegelt sich in seiner Kommunikation mit Iphigenie wieder. So distanziert sich Arkas von befehlerischen Ausdrücken und erwähnt indirekt, dass...
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Iphigenie den Heiratsantrag von König Thoas annehmen soll. Dieses persönliche Wunschdenken wird durch die Verwendung des Konjunktivs (vgl. Z. 1453) verdeutlicht. Zudem wird Arkas Verzweiflung über die erneute Ablehnung des Heiratsantrags in der Interjektion ,,O.." (Z. 1453) erkennbar. Im Verlauf des Dialogs haben sich auch die Gesprächsanteile verändert. Arkas versucht resolut Iphigenie von einer Hochzeit mit Thoas zu überzeugen, indem er an ihr schlechtes Gewissen appelliert und Thoas Respekt und prinzipielle Gutmütigkeit gegenüber Fremden erwähnt (vgl. Z. 1500-1503; Z. 1476). Die Umstimmung Iphigenies versucht er gezielt durch direkte Fragen an sie zu erzwingen, indem er sie zum nachdenken anregt (vgl. Z.1461; 1494). Es wird erkennbar, dass Arkas sehr energisch auftritt und ihm das Wohl des Königs und der Insel unentbehrlich sind. Iphigenie reagiert auf die etlichen Versuche von Arkas sehr beständig. Sie beschreibt das in ihr auftretende schlechte Gewissen als ,,Schmerz" (Z. 1487), welcher ihre Meinung jedoch nicht umstimmen kann (vgl. Z. 1491f.). Die inhaltliche Repetitio weist deutlich auf, dass Iphigenie nicht an einer Heirat und der damit resultierenden Gebundenheit an Tauris interessiert ist. Iphigenies Reaktionen sind trotz Arkas hartnäckiger Überzeugung einheitlich und umsichtig (vgl. Z. 1487f.). Die Literaturepoche der Weimarer Klassik thematisierte die Selbstbestimmung und Menschlichkeit. Arkas ist in diesem Dialog repräsentativ für die Menschlichkeit. Er erweitert sein eigentliches Anliegen auf eine persönliche Gefühlsebene, indem er subjektiv versucht, Iphigenie von einer Hochzeit mit Thoas zu überzeugen. Iphigenie vertritt die Selbstbestimmung der Menschen, da sie stets sachlich und besonnen auf die wiederholenden Argumente von Arkas reagiert. Zudem zeichnet sich die Epoche der Klassik besonders durch eine einheitliche und geordnete Sprache aus, welche in dem Dialog präsent ist. So haben beide Protagonisten des Dialogs den ungefähr gleichen Sprachanteil, wodurch die Kommunikation geordnet erscheint. Die einheitliche Verneinung von Arkas Angebot macht Iphigenie zur bezeichnenden Vermittlerin der Epoche.