Detaillierte Analyse des 4. Aufzugs, 2. Auftritts in "Iphigenie auf Tauris"
Der 2. Auftritt des 4. Aufzugs in Johann Wolfgang von Goethes Drama "Iphigenie auf Tauris" präsentiert einen bedeutsamen Dialog zwischen Iphigenie und Arkas. Dieser Abschnitt, der 1787 während der Epoche der Weimarer Klassik veröffentlicht wurde, thematisiert zentrale Konflikte des Stücks.
Arkas erscheint als Bote des Königs mit zwei dringenden Anliegen: Er fordert die Durchführung der Menschenopfer und erneuert den Heiratsantrag des Königs an Iphigenie. Seine Sprache ist zunächst knapp und befehlsartig, was seine Dringlichkeit unterstreicht.
Highlight: Arkas' Kommunikationsstil wandelt sich im Laufe des Gesprächs von sachlich zu emotional, was seine persönliche Involviertheit zeigt.
Iphigenie reagiert mit Besonnenheit und Standhaftigkeit. Sie weicht den Menschenopfern mit religiösen Gründen aus und lehnt die Heirat wiederholt ab. Ihre Antworten sind wohlüberlegt und ausführlich, was ihre innere Ruhe und Entschlossenheit widerspiegelt.
Quote: Iphigenie beschreibt ihr Gewissensdilemma als "Schmerz" (Z. 1487), bleibt aber bei ihrer Entscheidung.
Der Dialog zeigt charakteristische Merkmale der Weimarer Klassik:
- Fokus auf Selbstbestimmung und Menschlichkeit
- Geordnete und einheitliche Sprache
- Ausgewogene Gesprächsanteile
Vocabulary: Repetitio - Eine rhetorische Figur der Wiederholung, die Iphigenies Standhaftigkeit unterstreicht.
Arkas verkörpert in diesem Auftritt die menschliche Seite, indem er über seine Botenfunktion hinausgeht und persönlich für die Heirat plädiert. Iphigenie hingegen repräsentiert das Ideal der Selbstbestimmung, indem sie trotz Druck an ihrer Überzeugung festhält.
Diese Szenenanalyse Iphigenie auf Tauris 4 Aufzug, 2 Auftritt verdeutlicht die komplexen Charaktere und die tiefgründigen Themen, die Goethe in seinem Werk behandelt. Sie bietet einen Einblick in die Konflikte zwischen Pflicht und persönlicher Freiheit, die das gesamte Drama durchziehen.