Der Roman "Jugend ohne Gott" von Ödön von Horváth ist ein bedeutendes Werk der Exilliteratur, das die moralische Verwahrlosung der Jugend während des Nationalsozialismus thematisiert.
Der Protagonist ist ein 34-jähriger Lehrer, der mit den ideologischen Veränderungen seiner Zeit und seinen eigenen moralischen Überzeugungen ringt. Als er in einem Aufsatz eines Schülers rassistische Äußerungen entdeckt und diese kritisiert, gerät er in Konflikt mit dem herrschenden System. Die Charakterisierung des Lehrers zeigt einen innerlich zerrissenen Menschen, der zwischen Anpassung und Widerstand schwankt. Im Verlauf der Handlung wird er Zeuge eines Mordes in einem Zeltlager, was ihn zu einer moralischen Entscheidung zwingt. Die wichtigsten Motive des Romans sind der Verlust von Moral und Menschlichkeit, die Suche nach Wahrheit und die Rolle der Religion in einer gottlosen Zeit.
Die wichtigen Textstellen des Romans verdeutlichen die Auseinandersetzung mit den zentralen Themen wie Wahrheit, Gerechtigkeit und Moral. Besonders die Beziehung zwischen dem Lehrer und seinen Schülern, sowie seine Reflexionen über Gott und Moral sind von großer Bedeutung. Die Figur der Eva symbolisiert dabei die Hoffnung auf moralische Erneuerung. Der Roman gehört zur Epoche der Exilliteratur und kritisiert subtil die nationalsozialistischen Ideologien. Die verschiedenen Kapitel Zusammenfassungen zeigen die Entwicklung des Protagonisten von einem angepassten Lehrer zu einem Menschen, der für seine Überzeugungen einsteht. Die Interpretation des Werks offenbart eine tiefgreifende Gesellschaftskritik und die zeitlose Frage nach moralischer Verantwortung in schwierigen Zeiten.