Seite 1: Hauptfiguren und ihre Charakterisierung
Mia Holl Charakterisierung mit Seitenzahl
Mia Holl, die Protagonistin des Romans, wird als 34-jährige erfolgreiche Biologin mit einer Idealbiografie vorgestellt. Ihre Charakterentwicklung ist zentral für die Handlung des Romans "Corpus Delicti".
Highlight: Mias innerer Konflikt wird auf Seite 39 deutlich: "Entweder ich verfluche ein System, zu dessen Methode es keine vernünftige Alternative gibt. Oder ich verrate die Liebe zu meinem Bruder, an dessen Unschuld..."
Mias Charakter zeichnet sich durch folgende Aspekte aus:
- Trauer um ihren verstorbenen Bruder Moritz, die ihr Leben aus der Bahn wirft.
- Kritische Haltung gegenüber Heinrich Kramer, den sie für den Tod ihres Bruders verantwortlich macht.
- Zunehmende Zweifel an der Legitimität der "Methode", dem herrschenden Gesundheitssystem.
- Entwicklung zur Galionsfigur des Widerstands gegen das System.
Quote: Auf Seite 47 wird Mias Zustand beschrieben: "Ich erkenne mein Leben nicht mehr, eine bloße Abfolge von Handlungen. Alles ohne Bedeutung. Ohne Zweck."
Mias Charakterentwicklung gipfelt in ihrer Weigerung, trotz Folter von ihrer Überzeugung abzuweichen. Sie erklärt Kramer, dass ihr niemand die Seele und die Würde nehmen könne (S. 232).
Vocabulary: "Galionsfigur" - Eine Person, die als repräsentatives Symbol für eine Bewegung oder Idee steht.
Die ideale Geliebte
Die "ideale Geliebte" ist eine imaginäre Figur, die sowohl für Moritz als auch für Mia eine wichtige Rolle spielt:
- Für Moritz: Eine Gefährtin, die seine Einsamkeit vertreibt.
- Für Mia: Anfangs schwer zu akzeptieren, wird sie zu ihrer einzigen Vertrauten.
Example: Die ideale Geliebte hilft Mia, der Wirklichkeit zu entfliehen (S. 26) und wird zu ihrem kritischen Gegenüber.
Die Figur der idealen Geliebten dient als erzählerisches Mittel, um Mias Gedankengänge und innere Monologe als Dialogform darzustellen.