Kabale und Liebe: Kammerdienerszene

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Kammerdienerszene: Kritik am Menschenhandel - "Kabale und Liebe" (Schiller).
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1) Untersuchung des Schmuckmotivs in der Szene II/2 und verdeutliche zentrale Bedeutung (Symbolgehalt des Schmuckes)/ 2) Welche Empfindungen, Sprechweisen und Reaktionen der Lady und des Kammerdieners fallen auf?

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Szeneninterpretation

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Kabale und Liebe Szenenzusammenfassung

Hier ist jede einzelne Szene kurz und verständlich zusammengefasst

Laura Thiele Interpretation Kammerdienerszene (Kabale und Liebe) In der Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges (1774-1783) wurden Kinder des eigenen Landes vom Präsidenten verkauft, um sich luxuriöse Gegenstände finanzieren zu können. Oft wurde das eher heimlich gemacht, sowie auch eine Menge anderer Intrigen. Schiller kritisiert diesen Menschenhandeln in der 2. Szene des 2. Aktes, auch Kammerdienerszene genannt, seines bürgerlichen Trauerspiels ,,Kabale und Liebe" (1784). Ein Kammerdiener des Fürsten bringt Lady Milford, der Favoritin des Fürsten ein Schmuckkästchen mit Juwelen zur Hochzeit. Lady Milford soll Ferdinand von Walter, den Sohn des Präsidenten heiraten, obwohl dieser eine andere liebt. Im Mittelpunkt dieses Auszugs steht allerdings das Herrschaftsverhalten des Herzogs. Aus dieser Begegnung entsteht ein Dialog zwischen dem Kammerdiener und Lady Milford. Diese erfährt, dass die Juwelen dem Herzog nichts gekostet haben. Im Zuge dessen erzählt ihr der Kammerdiener vom Verkauf von Landeskindern, welche dann im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg kämpfen sollen. Unter ihnen sind auch Söhne des alten Kammerdieners. Lady Milford ist entsetzt als sie von diesen Geschehnissen erfährt und stellt fest, dass sie davon nichts wusste. Sie will sich persönlich an den Herzogwenden und sich beim Kammerdiener für seine Ehrlichkeit mit Geld bedanken, dieser lehnt aber kühl ab. Der Auszug lässt sich in drei Teile gliedern. Im ersten Teil (Z. 1-10) wird zunächst die Situation geklärt und die Lady wundert sich, dass die Edelsteine nichts gekostet haben....

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Alternativer Bildtext:

Im zweiten Abschnitt (Z.11-44) wird der Verkauf der Landeskinder thematisiert, aber auch die Selbstreflexion von Lady Milford. Ihre Reaktion steht im letzten Teil (Z. 45-49) im Mittelpunkt. Zu Beginn des Auszuges macht der Kammerdiener mit bestimmten Formulierungen direkt seine Untergebenheit klar: „Seine Durchlaucht“ (Z. 2), „Mylady“ (Z.2). Denkt man anfangs, er würde sachlich berichten, so merkt man durch die Mimik (Z.7 „mit finsterem Gesicht") seine innere Aufgewühltheit. Lady Milford hingegen ist über ihr Geschenk ,,erschrocken“ (Z. 5), dies wird durch den Ausruf „Mensch!“ (Z. 5) verdeutlicht. Ihre Reaktion darauf, dass die Edelsteine nichts gekostet hätten, wird durch ungläubige Fragen (Vgl. Z. 8-10) hervorgehoben. Trotz ihrer emotionalen Betroffenheit achtet sie auf die Mimik des Kammerdieners und merkt, wie hart es ihn trifft, dass die Edelsteine durch Menschen bezahlt wurden. Dies wird auch in den Regieanweisungen in Zeile 15f sichtbar. In der nächsten Zeile wird auch der Grund für seine Betroffenheit klar, denn „[Er hat] auch ein paar Söhne drunter". Wieder wird deutlich, wie stark Lady Milford ihn bedauert und sie selbst erschüttert ist (Vgl. Z. 17). Auf die Frage der Lady, ob die Söhne denn gezwungen wurden, antwortet der Kammerdiener ironisch: „O Gott - Nein - lauter Freiwillige." (Z. 18). Um diese Ironie weiter zu untermauern, führt er an, dass „die ganze Armee schrie: Juchhe nach Amerika!" (Z. 23). Davor übt er erstmals etwas offener Kritik am Herzog (Vgl. 18ff), die durch drastische Worte („Gehirn auf das Pflaster sprützen“ Z. 22f) stark verdeutlicht wird. Das Entsetzen der Lady wird mit den Worten „Gott! Gott!“ (Z. 24) und der Regieanweisung davor („fällt mit Entsetzen in den Sofa“) erneut dargestellt. Laura Thiele Der Parallelismus „Und ich hörte nichts? Und ich merkte nichts?“ (Z. 24f) zeigt ihre große Verzweiflung, dass sie von diesen Ereignissen nichts wusste. Der Kammerdiener antwortet darauf mit noch mehr Offenheit und kritisiert nun direkt den Herzog und seine verschwenderische Lebensweise (Vgl. Z. 26-28). Trotzdem spricht er weiterhin mit Ironie (Z. 26f: „warum mußtet Ihr denn mit unsrem Herrn gerad auf die Bärenhatz reiten […]“). Damit möchte er Lady Milford verdeutlichen, was der Herzog vor ihr verheimlicht. Er beschreibt zudem sehr genau wie grausam der Abschied der Landeskinder war (Vgl. Z. 28-35). Lady Milfords Reaktion zeigt, dass sie aktiv werden will („steht auf" Z. 36). Schiller verwendet hier, wie sehr oft im Text, eine Ellipse: „Weg mit diesen Steinen“ (Z. 36). Außerdem fügt er die Metapher „sie blitzen Höllenflammen in mein Herz" (Z. 36f) an. Mit diesen beiden Sätzen wird zum wiederholten male die Aufgewühltheit der Lady deutlich. Im Folgenden versucht sie dem Kammerdiener mit zarter und liebevoller Stimme die Hoffnung zu geben, dass die Söhne wiederkommen werden (Vgl. Z. 37f). Der Kammerdiener antwortet zwar „warm und voll“ (Z. 39), ist aber immer noch davon überzeugt, dass die Landeskinder nicht lebendig zurückkehren werden („Das weiß der Himmel! Das werden Sie!" Z. 39). Dies wird auch deutlich durch: „Es leb unser Landesvater am jüngsten Gericht sind wir wieder da!" (Z. 41). Allerdings kann dies auch als versteckte Drohung gesehen werden, denn am jüngsten Gericht wird abgerechnet und die Gerechten werden von den Ungerechten getrennt. Der Kammerdiener meint damit, dass der Herzog spätestens am jüngsten Gericht für seine Schandtaten verurteilt wird. Im letzten Teil reflektiert Lady Milford ihre Rolle als Mätresse des Herzogs. Sie ist enttäuscht und fühlt sich missbraucht. Sie wurde anscheinlich davon überzeugt, dass sie „sie alle getrocknet [hat] die Tränen des Landes“ (Z. 43). Trotzdem erkennt sie jetzt, dass der Herzog sie die ganze Zeit getäuscht hat („Schrecklich, schrecklich gehen mir die Augen auf" Z. 44). Sie möchte nun handeln und persönlich mit dem herzog reden („Ich wird ihm persönlich danken“ Z. 45). Zum Ende möchte sie dem Kammerdiener eine Geldbörse geben, dieser lehnt sie aber verächtlich ab („Legts zu dem übrigen" Z. 46f). Das zeigt erneut, dass sie aktiv werden will, aber das Leiden des Kammerdieners kann sie trotzdem nicht mit Geld beenden oder ihn entschädigen. Die Szene vermittelt ein positives Bild von Lady Milford. Sie erkennt, was sich hinter ihrem Rücken abspielt und will sofort aktiv etwas dagegen unternehmen. Sie zeigt Mitgefühl und Verständnis für ihre Mitmenschen und ihr Volk. Anders als der Herzog missbraucht sie niemanden und möchte anderen helfen. Das Ende der Szene lässt vermuten, dass sie den Herzog konfrontieren wird und gegen das Leid kämpfen wird. Sie wird sich zudem vermutlich nicht mehr vom Herzog täuschen lassen. Der Kammerdiener wird sehr leidvoll und verzweifelt dargestellt. Das zeigt auch die direkte Kritikäußerung bei der höhergestellten Lady Milford. Die Szene zeigt deutlich die damals sehr übliche Herrschaftsform, die sehr brutal, unterdrückend und voller Gewalt war. Das ein Bürger aus einer nicht angesehen Schicht kam und Kritik am Adel äußerte war unvorstellbar. Daher ist es umso besonderer, dass der Kammerdiener so offen Kritik am Menschenhandel, an der Mätressenwirtschaft und an der Herrschaftsform des Adels äußert. Außerdem zeigt Laura Thiele die Szene, dass viele adlige, vor allem Mätressen, oft von Herzögen getäuscht und hintergangen werden. Daher sieht man in der verständnisvollen und liebevollen Art von Lady Milford auch eine Herrschaftsform, die dem Volk zugewandt ist.