Die tragischen Schlussszenen in Kabale und Liebe
In den finalen Szenen von Schillers bürgerlichem Trauerspiel Kabale und Liebe erreicht die Handlung ihren dramatischen Höhepunkt. In der sechsten Szene des letzten Aktes entwickelt sich die Tragödie unaufhaltsam. Als Luise mit der Limonade zurückkehrt, manipuliert Ferdinand die Situation geschickt, indem er Miller mit einem Brief zum Präsidenten schickt - gegen den ausdrücklichen Wunsch seiner Tochter Luise. In diesem Moment der Abwesenheit Millers vergiftet Ferdinand heimlich das Getränk.
Die siebte Szene zeigt die letzten Augenblicke des Liebespaares. Während Luise verzweifelt versucht, ein normales Gespräch zu führen, reagiert Ferdinand mit bitterer Ironie und Zynismus. Beide trinken von der vergifteten Limonade. Erst als Ferdinand Luise eröffnet, dass er sie vergiftet hat, klärt sie ihn über die Intrige seines Vaters auf. In ihren letzten Momenten zeigt sich Luises edle Seele - sie vergibt Ferdinand und bittet ihn, auch seinem Vater zu verzeihen.
Hinweis: Die Vergiftungsszene symbolisiert die zerstörerische Kraft von Missverständnissen und gesellschaftlichen Zwängen in der Tragödie.
In der letzten Szene erreicht das Drama seinen erschütternden Höhepunkt. Der Präsident, Wurm, Miller und Gefolge finden die Sterbenden. Miller ist vom Tod seiner Tochter gebrochen, während Ferdinand seinem Vater die Schuld zuweist. In einem Versuch, der Verantwortung zu entgehen, beschuldigt der Präsident Wurm, der daraufhin droht, alle Verbrechen des Präsidenten aufzudecken. Ferdinand reicht seinem Vater sterbend die Hand zur Versöhnung, woraufhin dieser sich, von Schuld zerfressen, der Justiz stellt.