Täuschung als Leitmotiv und Wurms Rolle in Kabale und Liebe
In Schillers bürgerlichem Trauerspiel "Kabale und Liebe" spielt das Motiv der Täuschung eine zentrale Rolle und durchzieht die gesamte Handlung. Die vielfältigen Täuschungsmanöver der Figuren bilden das Kernproblem des Dramas und treiben die tragische Entwicklung voran.
Highlight: Das Leitmotiv der Täuschung ist der Schlüssel zum Verständnis der Konflikte und des tragischen Endes in "Kabale und Liebe".
Eine der Hauptfiguren, die Täuschung als Mittel zum Zweck einsetzt, ist der Sekretär Wurm. Er täuscht den Präsidenten, indem er vorgibt, ihm bei der Trennung von Ferdinand und Luise zu helfen. In Wahrheit verfolgt Wurm jedoch eigene Ziele - er möchte Luise für sich gewinnen.
Charakterisierung: Wurm wird als hinterhältiger und berechnender Charakter dargestellt, der für seine eigenen Interessen über Leichen geht.
Die Intrigen in Kabale und Liebe richten sich vor allem gegen das Liebespaar Ferdinand und Luise. Wurm und der Präsident täuschen die beiden, indem sie einen gefälschten Liebesbrief von Luise an den Hofmarschall von Kalb inszenieren. Um Luise zur Mitarbeit zu zwingen, werden ihre Eltern verhaftet.
Beispiel: Die Intrige mit dem gefälschten Liebesbrief zeigt, wie perfide die Machenschaften der Gegenspieler sind.
Auch Ferdinand selbst täuscht Luise, indem er ihr misstraut und sie auf die Probe stellt. Am Ende vergiftet er sie sogar unter dem Vorwand, ihr Limonade anzubieten.
Die Rolle und das Verhalten des Sekretärs Wurm sind für den Verlauf des Dramas entscheidend:
- Als Haussekretär des Präsidenten hat Wurm eine einflussreiche Position.
- Er entstammt dem Bürgertum, strebt aber nach gesellschaftlichem Aufstieg.
- Sein Handeln wird von Eifersucht und dem Wunsch, Luise zu heiraten, bestimmt.
- Wurm agiert hinterhältig und skrupellos, um seine Ziele zu erreichen.
Vocabulary: Haussekretär - Eine vertrauensvolle Position im Haushalt eines hochrangigen Adligen, die mit Einfluss und Verantwortung verbunden ist.
Die Figurenkonstellation in Kabale und Liebe zeigt Wurm als zentralen Antagonisten, der die Intrigen vorantreibt und damit maßgeblich zum tragischen Ende beiträgt. Obwohl er die Beziehung zwischen Ferdinand und Luise zerstören kann, scheitert er letztlich mit seinem Plan, Luise zu heiraten.
Zitat: "Er handelt hinterhältig und hat dabei nur seine eigenen Ziele vor Augen."
Schillers Drama kritisiert durch die Darstellung dieser Intrigen und Täuschungen die starren Standesgrenzen und den Machtmissbrauch in der damaligen Gesellschaft. Die tragischen Konsequenzen der Kabalen verdeutlichen die zerstörerische Wirkung solcher gesellschaftlichen Strukturen auf das Individuum und die Liebe.