Die Physiker ist ein zeitloses Meisterwerk von Friedrich Dürrenmatt, das 1961 uraufgeführt wurde.
Die Physiker spielt in einem Sanatorium, wo drei Physiker als Patienten leben: Newton, Einstein und Möbius. Jeder von ihnen ist in einen mysteriösen Mordfall verwickelt. Die Geschichte entwickelt sich in einer Atmosphäre von Spannung und philosophischen Fragen über die Verantwortung der Wissenschaft. Die Morde reihenfolge beginnt mit der Krankenschwester Irene Straub, gefolgt von Dorothea Moser, was die düstere Atmosphäre des Stücks verstärkt.
Der historische Hintergrund des Werks ist stark vom Kalten Krieg und der atomaren Bedrohung geprägt. In der Interpretation zeigt sich, dass die drei Hauptfiguren verschiedene Aspekte der wissenschaftlichen Verantwortung verkörpern. Möbius, der vorgibt, mit König Salomo zu sprechen, versteckt seine bahnbrechenden Entdeckungen, um die Menschheit vor deren möglichem Missbrauch zu schützen. Die Charakterisierung der Figuren ist komplex: Newton entpuppt sich als Agent des britischen Geheimdienstes, Einstein als sowjetischer Spion, während Möbius der eigentliche Genius ist, der sich zum Schutz der Menschheit in die Anstalt zurückgezogen hat. Die wahre Antagonistin ist jedoch Doktor Mathilde von Zahnd, die heimlich Möbius' Forschungen kopiert hat und plant, damit die Weltherrschaft zu erlangen. Das Werk gehört zur Epoche des absurden Theaters und verbindet Elemente der Komödie mit tragischen Aspekten. Die zentrale Botschaft des Stücks ist die ethische Verantwortung der Wissenschaftler für ihre Entdeckungen und deren mögliche Konsequenzen für die Menschheit.