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17.10.2021
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Kommentar: Werden dialektsprechende Personen aufgrund ihrer Sprache diskriminiert? Bayrisch, sächsisch Und Co, wir sprechen die gleiche Sprache doch die Verständigung fällt uns schwer. Egal ob zum Mittagessen bei Oma oder beim Wanderurlaub in der Schweiz, ich bin mir sicher, jeder von ihnen kam schon mit verschiedensten Dialekten in Kontakt. Mal bilden sich lauter Fragezeichen beim Lauschen von Dialekten, mal machen wir uns über die Dialekte lustig und mal sind wir total von ihnen fasziniert. Aber wie geht es eigentlich den Dialektsprechenden? Werden sie von unserer Gesellschaft diskriminiert oder behandelt wie jeder andere? Natürlich stellt sich erst einmal die Frage, was man genau unter einer Diskriminierung versteht. Diskriminierte Personen erkennt man daran, dass sie unterschiedlich behandelt, werden als die Allgemeinheit und eine gewisse Herabsetzung ertragen müssen. Bereits die Presse spricht über Nachteile von Dialekten im Berufsleben. Im Interview der Zeitschrift Spiegel aus dem Jahr 2021, wird schnell klar, dass vor allem Führungspositionen mit Dialekten nicht immer für voll genommen werden. Es ist schwarz auf weiß geschrieben, dass beispielsweise Kurse zur Dialektreduktion dabei helfen sollen, als kompetenter wahrgenommen zu werden. Zudem soll ermöglicht werden, dass der Fokus auf dem Inhalt des Gesprächs und nicht auf der Aussprache des Gegenübers liegt. Ich selbst kann mir sehr gut vorstellen, dass vor allem im internationalen Raum verschiedenste Dialekte zu großen Kommunikationsbarrieren und Missverständnissen führen können. Sind also oben genannte Kurse diskriminierend, oder lediglich geschäftsfördernd? Dasselbe...
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gilt auch für die Kommunikation mit Fremdsprachen Sprechern. Wenn ich jemanden nicht verstehe, müssen wir uns bemühen ,,dieselbe Sprache" zu sprechen. Und bei solch einem Kommunikationsproblem habe ich noch nie etwas von Diskriminierung gehört. Es ist zu erwähnen, dass ein Dialekt im Berufsleben, nicht immer ein Nachteil darstellt. Klar, beispielsweise bei einer Rede auf sächsisch werden viele Zuhörer schmunzeln, auf regionaler Ebene hingegen, sieht das aber ganz anders aus. Hier kann Dialekt sogar ein klarer Vorteil sein und sympathisch rüberkommen. Entscheidend für mich ist, wie man mit seinem Dialekt umgeht. Lieber lausche ich einem selbstbewussten Dialekt Sprecher als einer/einem schüchternen Hochdeutsch Sprecher. Man kann das ganze also nicht pauschalisieren. Ob Dialekt Fluch oder Segen ist, kommt immer auf Sprecher und Publikum an. Wichtig hierbei ist auch der Dialekt, der gesprochen wird. Mache sehen bayrisch als schön an, Andere sind schnell davon genervt, wenn der Gesprächspartner ständig das R rollt. Mich erinnert beispielsweise der „Hamburger-Platt“ immer an Urlaub, aber ich bin mir sicher, es gibt auch viele die diesen Dialekt ins tiefste verabscheuen. Wichtig hierbei ist es ein Auge auf das Grundgesetz zu werfen. Der Gesetzestext schreibt klar vor, dass niemand wegen seiner Sprache und Heimat also auch dem dazugehörigen Dialekt benachteiligt werden darf. Halten wir uns also alle an das Grundgesetz? Gerhard Krischker scheint noch nicht allzu vertraut mit dem Gesetz zu sein, denn in seiner Abbildung „Dialekt und Standardsprache angemessen verwenden", welche in Schulbüchern veröffentlicht wird, sieht man ein klares Kommunikationsproblem aufgrund eines Dialektes. Ist es also fair, es so darzustellen, als seine Kommunikation mit Personen mit Dialekt schier unmöglich? In meinen Augen scheint dies schon diskriminierend. Besonders der Erscheinungsort der Karikatur ist fragwürdig: ein Schulbuch. Auch Sarah Ritschel hat sich mit solch einer Problematik befasst. Sie ist davon überzeugt, dass durch solche ,,Mundart-witze" den Kindern vermittelt wird, dass aufgrund von Sprachbarrieren und Kommunikationshindernissen der Dialekt ein Problem sei. Ich teile die Auffassung, dass solch eine Abbildung nichts in Schulbüchern zu suchen hat. Wie soll sich bitte ein junger Schüler/ eine junge Schülerin fühlen, welche/r mit Dialekt großgeworden ist? Die Witze der Mitschüler sind vorprogrammiert und das Einzige was man erreicht ist ein trauriger Schüler*innen, welche sich herabgesetzt und ausgeschlossen fühlen. Kinder bekommen also schon im jungen Alter ein falsches Bild vermittelt und sind so Teil des Problems. Im Zusammenhang ist auch die Sorge, um die sprachliche Vielfalt der UNESCO zu erwähnen. Allein in Deutschland sind bereits 13 sprachformen vor dem Aussterben bedroht (Quelle). Daran haben sicher auch solche Karikaturen Schuld zu tragen. Meines Erachtens nach sollte jedes Kind Die Möglichkeit haben Die Sprache auszuüben, die es zuhause gelernt hat. Schulen sollten also ermöglichen, dass jedes Kind Dialekt in der Schule sprechen darf. Äußerst bedeutsam finde ich jedoch auch, den Kindern ein ,,einheitliches Deutsch" beizubringen. Vor allem für den Wechsel auf die weiterführende Schule, welche häufig in der Stadt liegt und nicht auf dem Dorf, erscheint es für mich sinnvoll, wenn Kinder zwischen Dialekt und Hochdeutsch wechseln können und auch beim Schreiben auf Hochdeutsch keine Probleme haben. Für mich erscheint solch eine Lösung weder diskriminierend noch benachteiligend für Dialekt Sprecher. Meiner Auffassung nach sind die perfekten Rahmenbedingungen für eine gute Kommunikation schon in jungen Jahren. Nicht jeder sieht das Ganze so locker wie ich das tue. Ein Zitat aus der Verlautbarung der Der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft erklärt, dass Dialektsprecher häufig an der Verwendung ihrer Sprache und dem entsprechend auch an der Ausübung ihrer Kultur gehindert werden. Ist es wirklich so, dass Leute mit Dialekt daran gehindert werden ihre Kultur auszuüben? Das klingt wie eine riesen Tragödie, aber ich denke nicht, dass das der Wahrheit entspricht. Sicher haben schon Einzelpersonen negative Erfahrungen durch ihren Dialekt erleben müssen dies scheint aber nur eine Minderheit zu sein. Ich habe noch nie jemanden erlebt, der probiert hat jemanden mit Dialekt zu zwingen Hochdeutsch zu sprechen. Haben Sie solch eine Erfahrung gemacht? Cornelsen, Pons, Hueber und Duden sind alles verschiedene Verlage, welche Lexika auf den Markt gebracht haben. Sie unterscheiden sich jedoch in einem wichtigen Punkt: der Verlag Duden hat die Ausgabe „Dialektfrei sprechen leicht gemacht!" von Peter Maitz und Stephen Elspaß herausgebracht. Das Problem liegt hierbei auf der Hand: die Leser bekommen eine falsche Wertvorstellung und der Dialekt wird als grammatikalisch falsch dargestellt. Dazu kommt, dass der Dialekt dadurch zwangsläufig abgewertet wird, was in meinen Augen durchaus ein Problem darstellt. Ist solch ein Duden notwendig? Darauf gibt es eine klare Antwort: Nein! Es wäre wichtiger den Dialekt allen in einem positiven Sinne näherzubringen, anstatt eine Klassengesellschaft durch die Sprache aufzubauen. Fakt ist, wir sprechen alle dieselbe Sprache, nur beim einen klingt sie nun mal etwas anderst als beim Anderen. Schließlich ist solch eine Sprachvielfalt doch etwas Schönes. Nach meinem Dafürhalten, sollte also solch ein Buch vom Markt genommen werden, damit sich kein Dialektsprecher diskriminiert wird. Zu guter letzt möchte ich noch auf einen wichtigen Punkt aufmerksam machen. Die PISA Studie, eine Studie welche nationalen Tests durchführt, kommt klar zu dem Ergebnis, dass sich die Mundart nicht als Nachteil herausstellt. Wir haben also gar nicht das Recht dazu Dialektsprecher als weniger kompetent oder unintelligent darzustellen, denn das sind sie nicht. Dementsprechend ist eine Diskriminierung nicht gerecht und gehört sich nicht. Nach meinen Recherchen bin ich letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass die Mundart sich hin und wieder als Nachteil herausstellen kann. Dies ist keineswegs die Norm, aber es scheint Dialektsprecher zu geben, die sich klar diskriminiert fühlen. Ob Sie also einen Dialekt schön oder weniger schön finden, ist Ihnen überlassen aber ich bitte Sie darum, in Zukunft offen mit der Mundart umzugehen. Nur so schaffen wir es Diskriminierungen wie beispielsweise in den Schulbüchern oder des Dudens wieder gut zu machen.