Problematische Metaphern in der Kommunikationstheorie
Schmidt kritisiert die Vorstellung, dass im Kommunikationsprozess Information von einem Sender zu einem Empfänger durch einen Kanal übertragen wird. Diese Metapher führt zu einer Vergegenständlichung von Information, Botschaft und Bedeutung.
Example: Die Idee, dass Information wie ein Gegenstand in einem Behälter transportiert wird, ist eine irreführende Vereinfachung des Kommunikationsprozesses.
Der Autor argumentiert, dass diese Sichtweise zu problematischen Annahmen führt:
- Information wird als greifbarer Gegenstand verstanden.
- Sender und Empfänger haben Zugang zu identischen Inhalten.
- Verstehen wird als simple Angleichung von Bewusstseinsinhalten interpretiert.
Highlight: Die Vorstellung von Kommunikation als reiner Informationsübertragung vernachlässigt die Komplexität des Verstehensprozesses.
Schmidt betont, dass in diesem Modell Sender und Empfänger lediglich als formale Gegebenheiten oder Input-Output-Maschinen erscheinen, die Informationen austauschen. Diese Sichtweise reduziert die Komplexität menschlicher Kommunikation auf einen mechanischen Prozess.
Quote: "Sender und Empfänger erscheinen in diesem Modell lediglich als formale Gegebenheiten, als Input-Output-Maschinen oder als Computer, die Informationen untereinander austauschen."
Diese Kritik am Shannon-Weaver-Modell legt den Grundstein für ein tieferes Verständnis von Kommunikation, das über die reine Informationsübertragung hinausgeht und die aktive Rolle von Sender und Empfänger sowie den Kontext der Kommunikation berücksichtigt.