Der Roman "Das Parfum" von Patrick Süskind erzählt die Geschichte des Jean-Baptiste Grenouille, eines außergewöhnlichen Menschen mit einem phänomenalen Geruchssinn aber ohne eigenen Körpergeruch.
Grenouille wird 1738 in Paris unter erbärmlichen Umständen geboren. Seine besondere Gabe, jeden noch so feinen Geruch wahrnehmen zu können, macht ihn zu einem genialen aber auch gefährlichen Menschen. Als Lehrling bei dem Gerber Grimal und später bei dem Parfümeur Baldini entwickelt er seine Fähigkeiten weiter. Seine Besessenheit von Düften führt ihn schließlich nach Grasse, wo er bei Madame Arnulfi arbeitet und seine perfiden Mordpläne entwickelt. Sein Ziel ist es, das perfekte Parfum aus dem Duft junger Frauen zu kreieren.
Die Orte der Handlung erstrecken sich vom stinkenden Paris des 18. Jahrhunderts bis in die Parfümstadt Grasse. Der historische Hintergrund spielt eine wichtige Rolle für die Atmosphäre des Romans. Die Figurenkonstellation zeigt Grenouille als isolierte Hauptfigur, die von verschiedenen Mentoren wie Baldini und Madame Arnulfi beeinflusst wird. Der Marquis de la Taillade-Espinasse verkörpert dabei den wissenschaftlichen Größenwahn der Epoche. Die Geschichte basiert nicht auf einer wahren Begebenheit, sondern ist eine kunstvolle Verschmelzung von historischen Fakten und fiktiven Elementen. Die Interpretation des Romans lässt verschiedene Deutungen zu, von der Kritik an der Aufklärung bis hin zur Parabel über die Macht der Manipulation. Die detaillierte Charakterisierung Grenouilles zeigt einen Menschen, der trotz seines Genies unfähig ist, echte menschliche Beziehungen aufzubauen und dessen Streben nach Perfektion in einer Tragödie endet.