Das Drama Woyzeck von Georg Büchner ist eines der bedeutendsten Werke der deutschen Literatur des Vormärz.
Der Protagonist Franz Woyzeck ist ein armer Soldat, der unter schwierigen sozialen Bedingungen leidet. Als soziales Drama und politisches Theater zeigt das Werk die Unterdrückung der unteren Gesellschaftsschichten im frühen 19. Jahrhundert. Woyzeck wird von seinen Vorgesetzten ausgenutzt und gedemütigt - er muss sich medizinischen Experimenten unterziehen und wird zum Gespött gemacht. Seine Freundin Marie betrügt ihn mit einem Tambourmajor, was Woyzeck in den Wahnsinn und schließlich zum Mord an Marie treibt.
Die historischen Hintergründe von Woyzeck im Vormärz sind eng mit der sozialen und politischen Situation der Zeit verbunden. Büchner kritisiert die herrschenden Machtverhältnisse und die Ausbeutung der Armen durch die privilegierten Schichten. Das fragmentarische Drama basiert auf einem wahren Kriminalfall: Der historische Johann Christian Woyzeck ermordete 1821 in Leipzig seine Geliebte aus Eifersucht. Büchner nutzt diesen Fall, um die gesellschaftlichen Missstände seiner Zeit anzuprangern. Die kritische Analyse des Werks zeigt, wie Büchner durch die Darstellung von Woyzecks psychischer und physischer Zerrüttung die dehumanisierenden Effekte von Armut, sozialer Ungerechtigkeit und Machtmissbrauch offenlegt. Das Stück gilt als wegweisend für das moderne Theater und beeinflusste zahlreiche spätere Dramatiker durch seine realistische Darstellung der unteren Gesellschaftsschichten und seine fragmentarische, offene Form.