Moderne bis Gegenwart: Vielfalt und Experiment
Die literarischen Epochen von der Moderne bis zur Gegenwart zeichnen sich durch eine große Vielfalt an Stilen und Ausdrucksformen aus. Sie spiegeln die turbulenten gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen des 20. und frühen 21. Jahrhunderts wider.
Die Moderne 1890−1920 umfasst verschiedene Strömungen wie Symbolismus, Impressionismus und Jugendstil. Autoren dieser Zeit suchen nach neuen Ausdrucksformen und wagen literarische Experimente.
Der Expressionismus 1910−1925 bringt die innere Wahrnehmung der Künstler zum Vorschein. Chaos, extreme Negativität und Übertreibungen sind charakteristische Merkmale dieser Strömung.
Highlight: Der Expressionismus ist bekannt für seine intensiven, oft verstörenden Darstellungen innerer Zustände und gesellschaftlicher Krisen.
Die Avantgarde 1915−1925 umfasst Bewegungen wie Dadaismus, Surrealismus und Futurismus. Diese Strömungen brechen radikal mit traditionellen Formen und provozieren bewusst.
Die Literatur der Weimarer Republik 1918−1933, auch als Neue Sachlichkeit bekannt, strebt nach einer nüchternen, realistischen Darstellung der Wirklichkeit.
Die Zeit des Nationalsozialismus 1933−1945 ist geprägt von der Exilliteratur und der inneren Emigration. Viele Autoren fliehen vor dem NS-Regime ins Ausland oder ziehen sich in eine innere Opposition zurück.
Vocabulary: Exilliteratur bezeichnet die Werke von Autoren, die vor dem NS-Regime ins Ausland flohen und dort weiter schrieben.
Die Nachkriegsliteratur oder Trümmerliteratur 1945−1950 setzt sich mit den Folgen des Zweiten Weltkriegs auseinander und zeichnet ein realistisches Bild des zerstörten Nachkriegsdeutschlands.
Die Literatur der BRD und DDR 1950−1990 entwickelt sich parallel, wobei in der DDR oft die Vorzüge des Sozialismus betont werden, während in der BRD eine kritische Auseinandersetzung mit der Gegenwart stattfindet.
Die Neue Subjektivität ab1970 wendet sich autobiografischen Themen und der Verwirklichung persönlicher Träume zu.
Die Postmoderne und Gegenwartsliteratur ab1980 zeichnen sich durch eine Vielfalt an Stilen und Themen aus. Autoren bedienen sich frei an verschiedenen literarischen Traditionen und kombinieren diese auf neue Weise.
Diese Epochen zeigen die enorme Bandbreite der modernen deutschen Literatur und ihre enge Verbindung zu den historischen und gesellschaftlichen Entwicklungen des 20. und 21. Jahrhunderts. Sie bieten eine reiche Quelle für literarische Analysen und Interpretationen, insbesondere im Rahmen des Deutsch Abiturs.