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Lyrikanalyse Goethe Das Göttliche

28.3.2022

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Lyrikanalyse
Deutsch LK
Bei Johann Wolfgang von Goethes ,,Das Göttliche" handelt es sich um ein Gedicht aus der Weimarer
Klassik. Veröffentl
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Bei Johann Wolfgang von Goethes ,,Das Göttliche" handelt es sich um ein Gedicht aus der Weimarer
Klassik. Veröffentl

Lyrikanalyse Deutsch LK Bei Johann Wolfgang von Goethes ,,Das Göttliche" handelt es sich um ein Gedicht aus der Weimarer Klassik. Veröffentlicht wurde es 1783 und Goethe definiert darin den edlen Menschen. Meine Deutungshypothese beinhaltet, dass der Mensch, der dem Göttlichen gleicht, ein edler Mensch ist. Um dies zu erreichen, muss er moralisch handeln. Goethe hinterfragt damit das Göttliche. In seinem Gedicht wird der Mensch zum göttlichen Wesen. Er setzt somit Göttliches mit edlem Menschlichen gleich. ,,Das Göttliche" besteht aus zehn Strophen, die jeweils sechs Verse haben. Dieses Prinzip bekommt in Strophe drei und fünf einen Umbruch. Strophe drei besteht aus sieben und Strophe sechs aus fünf Versen. Das Gedicht besitzt kein Reimschema, da es keinen Reim besitzt. Enjambements und Zeilenstil kommen unregelmäßig vor. Als erstes möchte ich auf die auffällig unauffällige Struktur des Gedichts eingehen. Schaut man sich das Gedicht einmal formal an, fallen einige Dinge auf. Als erstes ist klar, dass das Gedicht eine sehr strukturierte Form hat. Fast jede Strophe hat sechs Verse und insgesamt ist allein der Aufbau sehr schlicht gehalten. Zudem sind alle Satzanfänge großgeschrieben. Das Gedicht umhüllt ein inhaltlicher Ramen. Die Aussage ,,Edel sei der Mensch, Hilfreich und gut" (V1-2) führt furch das Gedicht auf die Aussage ,,Der edle Mensch sei hilfreich und gut" (V55-56) hinaus. Diese Merkmale führen zu einer Symmetrie, die...

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für die Epoche der Weimarer Klassik typisch ist. Zwei weitere Merkmale ziehen sich durch das gesamte Gedicht. Die durchgehende Inversion wie ,,Edel sei der Mensch" (V1), die durch den im Konjunktiv geschriebenen Imperativ, der somit sowohl einen Appel als auch eine Möglichkeit ausdrückt, ausgelöst. Die Aussage soll zu ,,Der edle Mensch ist" werden und somit im Indikativ, Realis geschrieben sein. Zudem arbeitet Goethe viel mit Metaphern. Ein Beispiel ist ,,lockige Unschuld" (V29). Das Gedicht beginnt mit einer Aussage ,,Edel sei der Mensch, Hilfreich und Gut" (V1). In der zweiten Strophe wird die Absicht dahinter klar. Das ist zum einen der Wunsch, dass der Mensch wie die Götter ist. Dies drückt er in Vers zehn aus ,,Ihnen [den Göttern] gleiche der Mensch!". Und zum anderen die Funktion ,,Sein Beispiel lehr uns jene glauben" (V11-12), den Glauben an die Götter. Die Begründung folgt in den darauffolgenden Strophen, in denen anhand einer Personifikation der Natur, die durch eine Akkumulation naturangehöriger Begriffe beschrieben wird, ,,Wind und Ströme, Donner und Hagel [...] ergreifen vorübereilend einen um den anderen" (V20-25) erklärt wird, dass die Natur kein moralisches Denken besitzt. Sie unterscheidet nicht zwischen Gut und Böse. Genauso wenig das Glück, was in der nächsten Strophe durch eine weitere Personifikation klar wird. ,,Das Glück tappt unter die Menge, fasst bald des Knaben lockige Unschuld, bald auch den kahlen schuldigen Scheitel." (V26-31). Zudem findet man in Vers 29 und 31 eine Alliteration auf den Laut ,,sch", welcher die harte Aussagekraft dieser Strophe verstärkt. Auch das Glück kann nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden und besitzt somit keine moralische Denkweise. ,,Nur allein der Mensch vermag das unmögliche" (V37). Hier erfolgt die Sonderstellung des Menschen, der als einziges Wesen die Möglichkeit hat, moralisch zu handeln ,,Er unterscheidet, wählet und richtet" (V39-40). Der Parallelismus in den Versen 44 und 45 und die davorgestellte Hervorhebung des Menschen, ,,Er allein darf den Guten lohnen, den Bösen strafen" kristallisiert den Menschen aus anderen Wesen heraus. Der ist der Einzige, der moralisch handeln kann und vor allem der Einzige, der es darf. Auch hier findet man ein typisches Merkmal der Weimarer Klassik, die Vollkommenheit des Menschen. Der Mensch ist ein Beispiel für andere Menschen, zu richten und moralisch vernünftig zu handeln. In der nächsten Strophe wird der von Goethe kritisierte Widerspruch hervorgehoben. ,,Wir verehren die Unsterblichen, als wären sie Menschen" (V49-50). Hier findet eine von ihm kritisierte Vermenschlichung der Götter vor. Wenn also der Mensch das einzige moralisch Begabte Wesen ist und Götter durch moralisches Handeln herausstechen, muss der edle, moralisch denkende Mensch Lyrikanalyse Deutsch LK das zu verehrende und somit das Vorbild für unedle Menschen und das Göttliche sein. ,,Der edle Mensch sei hilfreich und gut! [...] Sei uns ein Vorbild jener geahnten Wesen." (V55-56, 59-60) Somit ist der Mensch der Grund, an das Göttliche zu Glauben. Abschließend muss ich ein paar kleine Änderungen an meiner Deutungshypothese vornehmen. Nicht der Mensch, der dem Göttlichen gleicht, ist ein edler Mensch. Der Mensch, der moralisch handelt, ist ein edler Mensch und der edle Mensch ist das Vorbild für das Göttliche.