Friedrich Schillers "Maria Stuart" ist ein historisches Drama in fünf Akten, das die letzten Tage der schottischen Königin Maria Stuart behandelt.
Das Drama konzentriert sich auf den Konflikt zwischen Maria Stuart und Elisabeth I., der in der berühmten Szene "Treffen der Königinnen" seinen Höhepunkt findet. Die Handlung beginnt mit Maria Stuart in Gefangenschaft im Schloss Fotheringhay. Während der gesamten fünf Akte entwickelt sich ein komplexes Geflecht aus politischen Intrigen, religiösen Konflikten und persönlichen Machtkämpfen. Maria wird vorgeworfen, an der Ermordung ihres zweiten Ehemanns beteiligt gewesen zu sein und gegen Elisabeth konspiriert zu haben.
Die Schlüsselszenen des Dramas beinhalten das schicksalhafte Treffen der beiden Königinnen im dritten Akt, wo Marias emotionaler Ausbruch ihr Schicksal besiegelt. Im 4. Akt wird das Todesurteil unterschrieben, und der letzte Akt zeigt Marias Gang zur Hinrichtung. Schiller thematisiert dabei grundlegende Fragen nach Macht, Legitimität und moralischer Verantwortung. Die Charakterisierung der Hauptfiguren zeigt Maria als leidenschaftliche, aber geläuterte Persönlichkeit, während Elisabeth als kalkulierende Herrscherin dargestellt wird. Besonders interessant ist die Entwicklung Marias von einer politischen Gefangenen zu einer würdevollen Märtyrerin, die ihren Tod als Sühne für frühere Schuld akzeptiert. Die religiöse Dimension des Konflikts zwischen Katholizismus und Protestantismus spielt dabei eine zentrale Rolle und verdeutlicht die historischen Spannungen der damaligen Zeit.