Marie Luise Kaschnitz: Literarische Entwicklung und Ehe
Marie Luise Kaschnitz' Leben nahm eine entscheidende Wendung, als sie den österreichischen Archäologen Dr. Guido Freiherr Kaschnitz von Weinberg kennenlernte. Ihre Ehe mit ihm im Jahr 1925 markierte den Beginn ihrer literarischen Tätigkeit und eröffnete ihr neue intellektuelle Horizonte.
Highlight: Die Ehe mit Guido Kaschnitz von Weinberg war ein Wendepunkt in Marie Luise Kaschnitz' Leben und literarischer Karriere.
In Rom, wo das Paar lebte, arbeitete Kaschnitz als Buchhändlerin in einem Antiquariat. Sie begleitete ihren Mann auf seinen Forschungsreisen um das Mittelmeer, was ihr Wissen und ihre Perspektiven erweiterte. Diese Erfahrungen dienten als Ersatz für das versäumte Studium und beeinflussten ihre literarische Arbeit maßgeblich.
1928 wurde ihre einzige Tochter, Iris Costanza, geboren. Fünf Jahre später, 1933, veröffentlichte Kaschnitz ihren ersten Roman "Liebe beginnt" im Berliner Cassirer Verlag, nachdem sie ihn für ein Preisausschreiben eingereicht hatte.
Example: Der Roman "Liebe beginnt" markierte Kaschnitz' Debüt als Romanautorin und legte den Grundstein für ihre literarische Karriere.
Der Zweite Weltkrieg stellte einen tiefen Einschnitt in Kaschnitz' Leben dar. Obwohl sie während dieser Zeit schrieb, veröffentlichte sie ihre Werke nicht. Später bezog sie ihre Kriegserlebnisse immer wieder in ihre Texte ein. Kaschnitz und ihr Mann leisteten nur passiven Widerstand gegen das Nazi-Regime, was sie später selbstkritisch als "feige" und "ängstlich" bezeichnete.
Quote: "Ich bezeichne mich selbst häufig als 'feige' und 'ängstlich'."
Nach dem Krieg wurde Kaschnitz der "Generation der Trümmerliteratur" zugeordnet. Von 1941 bis 1953 lebte das Paar in Frankfurt, wo die Zerstörung der Stadt, der Wiederaufbau und die Hoffnungen der Nachkriegszeit ihre Lyrik prägten. In dieser Zeit begann sie auch, Kurzgeschichten zu veröffentlichen, darunter "Das dicke Kind" im Jahr 1951.
Vocabulary: Trümmerliteratur: Literarische Strömung der Nachkriegszeit, die sich mit den physischen und moralischen Trümmern des Zweiten Weltkriegs auseinandersetzte.
Der Tod ihres Mannes am 1. September 1958 veränderte Kaschnitz' Leben und literarisches Schaffen tiefgreifend. Ihre Texte wurden dichter, nüchterner und härter, geprägt von Trauer und der Auseinandersetzung mit dem Verlust.